Blick Mark Hughes gegen Vilnius

Ein letztes Mal in Europa unterwegs

Die Veolia Towers absolvieren am Dienstag (30.01.) bei den Wolves Vilnius ihr letztes Auswärtsspiel der aktuellen Saison im BKT EuroCup. Für die Litauer endet die internationale Spielzeit ebenfalls nach der Gruppenphase. Spielbeginn ist um 18 Uhr – Magenta Sport überträgt live ab 17.50 Uhr.

Ein letztes Mal in dieser Saison reisen die Veolia Towers für ein Auswärtsspiel im BKT EuroCup quer über den Kontinent. Und dieser letzte Auswärtstrip hat es noch einmal in sich. Gerade einmal zehn Stunden nach der Rückkehr aus Vechta trafen sich die Hamburger schon wieder am Flughafen. Nächstes Ziel: Vilnius. Denn in der litauischen Hauptstadt bestreitet die Mannschaft von Benka Barloschky am Dienstag (30.01.), also nur 48 Stunden nach der Niederlage gegen den BBL-Tabellennachbarn, ihr nächstes Pflichtspiel. Viel Zeit zur Vorbereitung auf die bereits 36. Partie seit Saisonbeginn Ende September bleibt also nicht. Das Spiel gegen die ebenfalls bereits ausgeschiedenen Wolves nicht mit voller Entschlossenheit zu bestreiten, steht für die Hanseaten aber außer Frage. Um die Akkus bis zum Spielbeginn wieder vollständig aufzuladen, haben nicht nur Athletiktrainer Jacob Hollatz und Physiotherapeut Nicolai Stempel alle Hände voll zu tun. Auch die Trainingsbelastung am Montagabend und Dienstagmorgen wird entsprechend dosiert. Denn schwere Beine können die Hamburger nicht gebrauchen.

Benka Barloschky an Seitenlinie gegen Vilnius
In den Augen von Benka Barloschky müssen seine Schützlinge vor allem gegen die physische Spielweise der Litauer gegenhalten. | Foto: Dennis Fischer

Tipoff in der bis zu 10.000 Zuschauer fassenden Arena im Norden der Stadt, einer der modernsten des Baltikums, ist um 18 Uhr. Magenta Sport überträgt bereits ab 17.50 Uhr – kommentiert wird von Sebastian Ulrich.

Mark Hughes: „Wir haben das Spiel in Vechta abgehakt. Das ist eine der Lektionen, die uns der EuroCup lehrt: Spiele, unabhängig vom Ausgang, schnell hinter uns zu lassen. Das ist unglaublich wichtig, denn auch gegen Vilnius brauchen wir unseren vollen Fokus. Trotz des Reisestresses versuchen wir so viel Energie wie möglich zu sammeln. Das Hinspiel zeigt, dass uns sicherlich eine sehr physische Partie bevorsteht. Also heißt es, Kraft zu tanken und uns in den verbleibenden Trainingseinheiten bestmöglich vorzubereiten.“

Alte Gesichter in neuen Rollen

Trotz des deutlichen Sieges in der Vorwoche gegen Venedig – Gegner der Veolia Towers zum EuroCup-Abschluss in der kommenden Woche – wird die internationale Spielzeit auch bei den Wolves Vilnius mit der Gruppenphase enden. Das Verpassen des ersten Saisonziels des ambitionierten Klubs aus der litauischen Hauptstadt brachte das vorzeitige Vertragsende von Cheftrainer Kestutis Kemzura mit sich. Für den 53 Jahre alten Litauer übernahm Nedas Pacevičius, der zuvor bereits als Assistant Coach zum Trainerstab gehörte.

Kristupas Zemaitis am Ball gegen Vilnius
Im Hinspiel avancierte Kristupas Zemaitis mit 14 Punkten zum Topscorer. | Foto: Dennis Fischer

Zudem entschieden sich auch die beiden Veteranen Djordje Gagic und Adas Juskevicius für ein vorzeitiges Ende der Zusammenarbeit. Bisher wurden die Abgänge intern kompensiert. Die Spielanteile von Gagic übernimmt der im Dezember nachverpflichtete Garrison Brooks (7,0 PpS), Juskevicius büßte seine Spielanteile für die jeweils nach längerer Verletzung zurückgekehrten Rasheed Sulaimon (18,2) und Jeffery Taylor (10,0) ein.

Benka Barloschky: „Es gibt bei Vilnius einige Veränderungen im Vergleich zum Hinspiel. Die auffälligste ist sicher Jeff Taylor. Es ist ein Spieler mit enormer Qualität. In Hamburg hat er noch verletzt gefehlt. Die andere ist der Abgang von Djordje Gagic. Im ersten Aufeinandertreffen hat er uns mit seiner Größe und Physis schon einige Probleme bereitet. Er ist jetzt zwar nicht mehr da, die Mannschaft bleibt aber auf allen Positionen groß und ihr Spiel weiterhin physisch. Das werden die zentralen Aspekte bleiben. Dazu hat der neue Coach wohl ein paar Veränderungen in der Verteidigung vorgenommen.“

Der harte Kern der Wölfe

Neben dem US-Flügel-Duo zählen Landsmann Tre’Shawn Thurman (14,3) und der nigerianische Nationalspieler Christian Mekowulu (9,3) zu den verlässlichsten Offensivquellen der Wolves. Das litauische Guard-Gespann um Vaidas Karinauskas (8,2) und Kristupas Zemaitis (8,1) weiß ebenfalls im Angriff in Erscheinung zu treten – erstgenannter als zweitbester Vorlagengeber (3,8 Ass.), letzterer als gefährlichster Dreierschütze (45,1 %).

Abgerundet wird die Rotation Eigirdas Zukauskas (6,9), Regimantas Minotas (4,5) und Arnas Berucka (3,9). Das litauische Dreigespann verleiht dem Aufgebot mehr Tiefe und stürzt sich mit Vorliebe auf alle Aufgaben, die nicht immer auch im Statistikbogen auftauchen. Sie jedoch ausschließlich unter dem Prädikat „harte Arbeiter“ – was die guten Reboundwerte auch in Zahlen belegen – abzustempeln, wäre allerdings zu kurz gegriffen. Wie sollte es bei Litauern auch anders sein, ist das Trio jederzeit auch in der Lage, einen Treffer aus der Distanz einzustreuen.