Team der Veolia Towers feiert mit Fans

Mit Gute-Laune-Beben in den Saisonendspurt

Die Veolia Towers gewinnen das Nachholspiel gegen den SYNTAINICS MBC dank einer starken Teamleistung deutlich mit 107:76. Beim bisher höchsten Saisonsieg tragen sich alle elf Hamburger mit Punkten in den Statistikbogen ein. Topscorer Aleksander Dziewa (24) stellt seine BBL-Bestleistung ein.

Benka Barloschky: „Ich glaube, dass das zweite Viertel, in dem wir defensiv sehr stabil waren und den MBC bei 12 Punkten gehalten haben, heute entscheidend war. Offensiv haben wir bis in die letzte Sekunde gute Würfe herausgespielt und diese auch getroffen. Von vorn bis hinten war es wohl die konstanteste Leistung der Saison bisher. Das Mindset der Mannschaft ist da, wo es hingehört. Wenn wir ambitionierte Ziele haben, dann war das heute ein Must-Win. Und ich bin sehr stolz darauf, dass die Spieler das verstanden und heute ihren Job erledigt haben.“

Aleksander Dziewa: „Wenn wir in die Playoffs wollen, dann müssen wir solche Spiele gewinnen. Wir waren von Beginn an voll fokussiert. An beiden Enden des Feldes haben wir heute unser Potenzial ausgeschöpft. Wir wussten, dass der MBC über seine Offensive ins Spiel kommen will. Daher war es elementar, dass wir gut verteidigen. Das hat uns Selbstvertrauen gegeben, das jeder von uns heute auch in Punkte umwandeln konnte. Das macht mich wirklich stolz.“

Einen ersten Gänsehautmoment gab es bereits vor Spielbeginn. Die letzten 95 Sekunden bis zum Tipoff wurden von einem feierlichen Rückblick auf den Jubiläumsspieltag untermalt. Auf den emotionalen Erinnerungen wollten sich die Veolia Towers aber nicht ausruhen – und starteten energiegeladen gegen den SYNTAINICS MBC. Auch dank zwei Dreiern von Mark Hughes, der wieder im Kader stand – Seth Hinrichs setzte als siebter Importspieler aus – erarbeiteten sich die Hamburger schnell einen Sieben-Punkte-Vorsprung. Der Distanztreffer blieb auch im weiteren Verlauf des ersten Viertels das Mittel der Wahl. Wieder Hughes und anschließend auch VJ King trafen von Downtown. Die Gäste mühten sich, den Anschluss zu halten, fanden aber zu selten einen offenen Abschluss gegen die aufmerksame Defensive der Hanseaten. Ein Mitteldistanztreffer von Brae Ivey sorgte für die erste zweistellige Führung. Über vier Minuten gelang den Wölfen nur ein Abschluss aus dem laufenden Spiel heraus, ehe Aleksander Dziewa, an dieser Stelle bereits mit zweistelliger Ausbeute, den ersten Abschnitt mit einem Treffer von der Freiwurflinie zum 30:21 beschloss.

Mit viel Biss zur deutlichen Halbzeitführung

Nach der Viertelpause, die das Hamburg Towers Danceteam tänzerisch überbrückte, nahmen auch die Veolia Towers ihren Rhythmus direkt wieder auf. Allen voran Aleksander Dziewa war nicht zu stoppen. Weitere fünf Punkte landeten auf dem Konto des Polen. Ähnlich schnell füllte sich allerdings auch die Foulanzeige. Nach nicht einmal drei Minuten hatten die Hamburger das Limit erreicht. Ohne ihren Biss zu verlieren, verteidigte die Mannschaft von Benka Barloschky allerdings kompromisslos weiter – für mehr als fünf Minuten ohne weitere Regelübertretung. Und sammelte auf der anderen Seite dafür den verdienten Lohn. Dank eines 11:0-Laufs wuchs der Vorsprung immer weiter an. Nach einem Dreier von Lukas Meisner und fünf Punkten von Aljami Durham lagen die Hanseaten mit mehr als 20 Zählern in Front. Eingeheizt vom tanzenden Maskottchen Willy, der Waschbär feierten die 2763 Fans in der edel-optics.de Arena anlässlich des 60:33-Halbzeitstandes – den Leif Möller mit dem bereits neunten Treffer von Downtown eingetütet hatte.

Nach dem Seitenwechsel versuchte sich der SYNTAINICS MBC als Partycrasher. Sieben schnelle Punkte brachten die Gäste auf die Anzeigetafel. Ihr Momentum wollten sich die Veolia Towers aber nicht nehmen lassen. Mit einem Fastbreak-Dunk rüttelte VJ King zunächst die Fans wieder wach. Und dank wiedererstarkter Defensive rissen die Hamburger die Partie anschließend vollends an sich. Zwei Freiwürfe von Kapitän Jonas Wohlfarth-Bottermann, denen ein unsportliches Foul von John Bryant vorangegangen war, ließen das Plus auf 30 Punkte anwachsen. Mit einem Distanztreffer gegen die ablaufende Shotclock sorgte Lukas Meisner für das nächste optische Highlight – und die höchste Führung (34) des Abends. Die letzten 120 Sekunden des dritten Abschnitts verstrichen unter stehenden Ovationen. Auch ein Buzzerbeater von BBL-Legende John Bryant zum 84:54 tat dem Gute-Laune-Beben im Inselpark keinen Abbruch.

Uffta, Uffta, Täterä

Die vier Punkte des SYNTAINICS MBC zum Start ins Schlussviertel dagegen ließen zumindest die Stimmung bei Benka Barloschky kurzzeitig kippen. Deutlich unzufrieden nahm der Hamburger Head Coach nach 81 Sekunden eine Auszeit. Das deutliche Zeichen verfehlte seine Wirkung nicht. Die Verteidigung der Veolia Towers nahm anschließend wieder deutlich an Intensität zu und erstickte das lodernde Weißenfelser Störfeuer im Keim. Dank Treffern von Nico Brauner, der aus der Distanz netzte, als auch Eigengewächs Linus Hoffmann, der sich mit zwei Punkten für einen starken Offensivrebound belohnte, hatten die Hanseaten auch in den Schlussminuten immer eine passende Antwort parat. Von der Freiwurflinie erzielte Topscorer Aleksander Dziewa den hundertsten Hamburger Punkt. Besiegelt wurde der deutliche 107:76-Erfolg zum Start in den Saisonendspurt durch einen Dreier von Mark Hughes – der nur noch gekrönt wurde vom Konfettiregen, der parallel zum „Uffta, Uffta, Täterä“ des Hamburg Towers Fanclub auf das Team der Veolia Towers Hamburg regnete.

Stats: Hughes (18, 3 Ast.), Brauner (5), Möller (7, 4 Reb.), Meisner (6), Ivey (4, 3 Ast., 3 Stl.), Dziewa (24, 3 Reb.), Christmas (7, 7 Reb., 3 Ast.), King (13), Wohlfarth-Bottermann (12, 5 Reb.), Hoffmann (2), Durham (9, 5 Reb., 8 Ast.)