Die Herausforderung: Zurück zur Normalität

Die Veolia Towers empfangen am Mittwoch (27.03.) den SYNTAINICS MBC zum Nachholspiel des 25. Spieltages in der edel-optics.de Arena. Gegen den Tabellendreizehnten kämpfen die Hamburger um wichtige Punkte im Rennen um die Postseason-Platzierungen. Spielbeginn ist um 20 Uhr – Tickets gibt es im Onlineshop und an der Abendkasse.

Größer könnte der Kontrast nicht sein. Noch am Sonntag absolvierten die Veolia Towers das bislang größte Spiel in ihrer zehnjährigen Historie. Insgesamt 12.000 Fans erlebten in der damit ausverkauften Barclays Arena eine hart umkämpfte und schlussendlich bittere 80:81-Niederlage nach Verlängerung gegen das Liga-Schwergewicht aus München. Schon am Mittwoch (27.03.) geht es in der heimischen Arena im Wilhelmsburger Inselpark, die maximal 3.400 Zuschauende fasst, weiter – gegen den Tabellendreizehnten, den SYNTAINICS MBC. Während die Begegnung auf den ersten Blick möglicherweise unscheinbar, vielleicht aus Gewohnheit sogar alltäglich anmutet, könnte sie sich auf den zweiten Blick doch als größte Herausforderung der letzten Wochen herausstellen. Denn einerseits stellt sich die Aufgabe, die trotz der Niederlage deutlich überwiegenden positiven Erinnerungen und Erlebnisse des Rekordspieltages mitzunehmen und ebenso wie das neue Maskottchen Willy in der regulären Heimspielstätte zu verwurzeln. Und andererseits bleibt fast schon die Pflicht, ja der eigene Anspruch, einen Sieg einzufahren, um die bisher erarbeitete Position in den Play-in-Rängen zu festigen.

Stefan Grassegger im Gespräch mit Benka Barloschky
Stefan Grassegger ist bereits seit 2022 Assistant Coach bei den Veolia Towers. | Foto: Justus Stegemann

Tipoff in der edel-optics.de Arena, die ab dem 01. April den Namen Inselpark Arena trägt, ist um 20 Uhr. Tickets für das Nachholspiel des 25. Spieltages gibt es hier noch bis Spielbeginn im Online-Ticketshop oder am Spieltag der Abendkasse. Diese öffnet zusammen mit der Arena 60 Minuten vor Beginn.

Stefan Grassegger: „Wir haben der großen Chance am Sonntag noch etwas hinterhergetrauert. Gleichzeitig sind wir durch das Spiel am Mittwoch aber direkt gefordert, unseren Fokus wieder neu auszurichten. Gegen den MBC wollen wir unsere Ambitionen auf einen Postseason-Platz untermauern. Wir sollten die Weißenfelser auch nicht unterschätzen. Sie sind exzellent gecoacht und haben mit Stove und Callison zwei Spieler, die im Eins-gegen-Eins sehr gefährlich sind. Dazu haben sie mit Dunn einen der gefährlichsten Schützen der letzten Saison nachverpflichtet. Sie haben so viel Scoringpotenzial, dass sie auch gegen uns sicher ihre Punkte erzielen werden. Aber wir müssen ihre Abschlüsse, jeden einzelnen Wurf, so schwierig wie möglich zu machen.“

Ein Platz im Niemandsland

Nach Siegen gegen die direkten Konkurrenten aus Rostock und Crailsheim sowie mit dem direkten Vergleich gegen Tübingen im Rücken, hat sich der SYNTANICS MBC zuletzt deutlich Luft zu den Abstiegsrängen verschafft. Vorübergehend auf dem dreizehnten Platz beheimatet, rangieren die Weißenfelser derzeit im Niemandsland der Tabelle – jeweils drei Siege von Platz 10 und 17 entfernt. Dem eigens gesteckten Saisonziel, besser abzuschneiden als im Vorjahr (16.), sind die Wölfe damit schon einen entscheidenden Schritt nähergekommen.

Kampf um den Rebound in Weißenfels
Das Hinspiel in Weißenfels war umkämpft, die Towers behielten dank des 81:86 aber die Oberhand. | Foto: Andreas Bez

Die großen Erfolge des SYNTAINICS MBC liegen derweil schon etwas länger zurück. In den ersten beiden BBL-Jahren nach dem ersten Aufstieg 1999 ging es direkt zweimal in die Playoffs. Im Jahr 2004, damals noch ohne Namenssponsor als Mitteldeutscher BC, gewannen die Sachsen-Anhaltiner überraschend, insgesamt aber sehr souverän den FIBA Europe Cup. Ohne Niederlage spielte sich die Mannschaft, die vom ehemaligen deutschen Bundestrainer Henrik Dettmann betreut wurde, zum Titel – ehe nur kurze Zeit später die Insolvenz und der damit verbundene Zwangsabstieg folgte.

Anfällige Defensive und bester Balldieb

Auch statistisch sitzt der SYNTAINICS MBC im unteren Ligamittelfeld fest. Durchschnittlich 86,0 Punkte packen die Weißenfelser auf die Anzeigetafel. Topscorer Johnathan Stove (15,0) kommt ebenso wie Diante Baldwin (12,2), Martin Breunig (12,0), Charles Callison (11,6) und Jhonathan Dunn (10,2) auf zweistellige Werte. Letztgenannter, vergangene Saison noch im Ludwigsburger Trikot, zählt zwar zu den besten Dreierschützen (46,8 %) der Liga – als Team (34,1 %, 16.) sind die Wölfe jedoch weniger gefährlich. Nur die beiden Schlusslichter aus Heidelberg und Crailsheim verwandeln noch weniger ihrer Versuche.

Noch größere Probleme haben die Weißenfelser in der Defensive. Zwar gibt es fünf Kontrahenten, die im Durchschnitt mehr Zähler zulassen – hochgerechnet auf 100 Angriffe (130,6 Defensivrating) hält jedoch der MBC mit deutlichem Abstand die rote Laterne. Den Sachsen-Anhaltinern jedoch den Einsatz in der Verteidigung gänzlich abzusprechen, wäre auch alles andere als gerechtfertigt. Flügelspieler Chris-Ebou Ndow, der nach überstandener Handverletzung wieder in die Rotation zurückkehren soll, ist mit 2,0 Steals der ligaweit beste Balldieb. Im Hinspiel, dass die Veolia Towers mit 81:86 für sich entschieden, waren es sogar vier direkte Ballgewinne.