Zwei unterschiedliche Hälften in Rostock

Die Veolia Towers Hamburg gewinnen das sechste Testspiel der Saisonvorbereitung bei den Rostock Seawolves nach Verlängerung (98:105). Beim insgesamt dritten Sieg der Preseason überzeugen die Hamburger mit ausgeglichenem Scoring.

Rostock Seawolves 98:105 Veolia Towers Hamburg (26:18, 52:45, 63:70, 87:87)

Nur zwei Tage nach der knappen Niederlage im Test mit den Basketball Löwen Braunschweig, in dem Head Coach Raoul Korner mit der kämpferischen Einstellung seines Teams in der zweiten Hälfte nicht zufrieden war, traten die Veolia Towers Hamburg bereits zum nächsten Test an. Und in den Anfangsminuten waren den Hanseaten vor allem die Anstrengungen des vollgepackten Vorbereitungszeitplanes anzumerken. Vor 2.282 Zuschauenden in der Rostocker Stadthalle erwischte der Gastgeber, der im Sommer den Aufstieg in die easyCredit BBL meisterte, den besseren Start. Nach einem anfänglichen 8:0-Lauf der Seawolves fanden die Towers zwar auch langsam ins Spiel – doch die Rostocker kontrollierten weiterhin das Tempo. Den Acht-Punkte-Vorsprung nach den ersten zehn Minuten bauten die agilen Hausherren – die, anders als die Veolia Towers, mit dem kompletten Kader antreten konnten – zwischenzeitlich bis auf 15 Punkte aus. Die Veolia Towers mühten sich, den Anschluss gegen motiviert auftretende Seawolves zu wahren, und brachten sich zur Halbzeit wieder in Schlagdistanz.

Nach der Pause agierten die Veolia Towers defensiv deutlich entschlossener, zwangen die Seawolves, die weiterhin viel Tempo machten, immer wieder zu Fehlern. Vor allem aber spielten Yoeli Childs & Co. physischer, boxten nach Fehlwürfen entschlossen aus – und hielten Rostock im dritten Viertel so bei nur 11 Zählern. Von der griffigeren Defensive profitierte auch der Angriff der Towers – die Führung wechselte zum ersten Mal im Spiel aufseiten der Hamburger. Zu Beginn des Schlussviertels bauten die Hanseaten ihren Vorsprung auf neun Punkte aus. Doch mit einer Serie von Distanztreffern und spektakulären Abschlüssen, sowie angetrieben von den heimischen Fans, fand Rostock noch einmal ins Spiel, drehte kurzzeitig die Partie und zwang das Korner-Team so in die Verlängerung. In der Extraschicht war es dann erneut die kämpferische Leistung sowie die Nervenstärke an der Freiwurflinie, die den Veolia Towers den Sieg gegen die Rostock Seawolves bescherte.

Raoul Korner: „Wir haben in der ersten Hälfte klassisch ‚overpaced‘ und die Kontrolle über den Rhythmus des Spiels den hoch motivierten Rostockern überlassen. Erst ab Mitte des dritten Viertels waren wir durch aggressive Verteidigung die spielbestimmende Mannschaft.“

Stats: Woodard (19), McCullum (16), Hinrichs (22), Clark II (3), Childs (15), Schoormann (12), Cleary, Philipps (6), Möller, Meisner (12), Kozak