Mark Hughes zum Korb gegen Würzburg

Zum Gegenangriff nach Würzburg

Am Sonntag (17.03.) gastieren die Veolia Towers bei den Würzburg Baskets. Im Hinspiel gegen den Tabellenvierten kassierten die Hamburger die höchste BBL-Niederlage der Saison. Spielbeginn ist um 15.30 Uhr – DYN überträgt ab 15.15 Uhr live.

Ab und zu einen Blick zurückzuwerfen, um nicht zu vergessen, wo man herkommt – das ist eine der Tugenden, die die Veolia Towers seit ihrer Gründung im Jahr 2013 auszeichnet. An das erste Heimspiel der aktuellen Saison denken die Hamburger allerdings nur mit gemischten Gefühlen. In einem hässlichen Spiel, wie es Mark Hughes als bester Punktesammler im Anschluss an die Partie ausdrückte, kassierten die Hanseaten ihre höchste Niederlage der laufenden Spielzeit in der easyCredit Basketball Bundesliga. Doch so schmerzhaft die Erlebnisse des Hinspiels gegen die Würzburg Baskets auch waren, ebenso viel Motivation lässt sich genau daraus für das am Sonntag (17.03.) angesetzte Rückspiel ziehen. Dass den Hamburgern, bei denen der Einsatz von Kapitän Jonas Wohlfarth-Bottermann und Center-Kollege Aleksander Dziewa fraglich ist, anders als noch im ersten Aufeinandertreffen, da waren es nicht einmal 48 Stunden, eine ganze Woche zur Vorbereitung zur Verfügung stand, könnte sich als richtungsweisender Trumpf erweisen. Denn konträr dazu absolvieren die Würzburger, die bekanntermaßen mit kleiner Rotation spielen, das dritte Pflichtspiel in nur acht Tagen.

Benka Barloschky gestenreich
Head Coach Benka Barloschky setzt vor dem Rückspiel auch auf die mentale Stärke seines Teams. | Foto: Dennis Fischer

Spielbeginn in der unterfränkischen Turnhölle ist um 15.30 Uhr. Die Partie des 24. Spieltages wird ab 15.15 Uhr live bei DYN übertragen – kommentiert wird von Fabrice Kao.

Benka Barloschky: „Das Hinspiel ist lang her und seitdem ist viel passiert. Nichtsdestotrotz kann man aus dem Hinspiel und mit dem Wunsch, sich zu revanchieren, sicher noch ein paar Prozentpunkte Extramotivation ziehen. Auffällig bei Würzburg ist eine klare Handschrift des Trainers. Sie spielen physisch, sind defensiv sehr stark – hier sind vor allem Javon Bess und Darius Perry hervorzuheben. In der Offensive haben sie zu jeder Zeit mindestens zwei Spieler auf dem Parkett, die für sich und das Team kreieren können. Das ist für uns, vor allem in den Eins-gegen-Eins-Situationen auf den Guard-Positionen, eine Herausforderung.“

Das Überraschungsteam der Saison

Seit Sasa Filipovski im Dezember 2021 das Traineramt bei den Würzburg Baskets übernahm, zeigt die Entwicklungskurve der Unterfranken steil nach oben. In der vergangenen Saison verfehlte der Klub, für den Towers-Geschäftsführer Marvin Willoughby von 1998 bis 2002 seine Sneaker schnürte, die Playoff-Plätze nur knapp. In dieser Spielzeit hat sich der Heimatverein von Basketball-Legende Dirk Nowitzki nach Startschwierigkeiten in der Spitzengruppe etabliert. Von den letzten 16 Partien haben die Würzburger 14 gewonnen.

Jubel Würzburg Otis Livingston und Zac Seljaas
Otis Livingston Jr. (0) und Zachary Seljaas (1) sind die zwei gefährlichsten Scorer der Würzburg Baskets. | Foto: Dennis Fischer

Die Spielweise der Würzburger ist dabei durchaus unkonventionell, wenngleich aber erfolgreich. Head Coach Sasa Filipovski vertraut auf eine Neun-Mann-Rotation. Neben Liga-Topscorer Otis Livingston (19,3 PpS) erzielen auch Vokuhila-Träger Zachary Seljaas (14,2), Isaiah Washington (12,6), Defensiv-Anker Javon Bess (10,5) und Darius Perry (10,0) eine zweistellige Ausbeute. Ungewöhnlich: Überdurchschnittlich viel attackieren die Baskets im Eins-gegen-Eins. Nur 15,5 Assists sind der zweitniedrigste Wert im Ligavergleich. Besonders stark dafür ist der Distanzwurf. Die 38,6 Prozent bei 11,4 Treffern pro Spiel (2.) sind der drittbeste Wert.

Kleiner Kader, große Leistung

Weil das US-Quintett die Hauptlast trägt, fallen vergleichsweise wenige Minuten für die deutschen Spieler ab. Hinter Max Ugrai (8,4) und Collin Welp (6,7) bleiben für Kapitän Felix Hoffmann (1,1) in seinem achten BBL-Jahr gerade einmal 07:39 Minuten übrig. Mit 22,1 Prozent vergeben die Würzburger prozentual die wenigste Einsatzzeit aller Ligavertreter an einheimische Akteure. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Zusammenarbeit mit Ex-Hamburger Bazou Koné aufgrund einer Verletzung nicht verlängert wurde und Julius Böhmer nach überstandener Schambein-Verletzung aktuell erneut mit einem gebrochenen Finger ausfällt.

Trotz kleiner Rotation holen die Würzburger das Maximum heraus. Und das vor allem durch knallharte Defensive. Nur 78,4 Punkte (3.) lassen die Baskets im Durchschnitt zu, zwingen den Gegner zu 13,9 Ballverlusten (8.), von denen 8,0 (3.) durch direkte Ballgewinne erzielt werden, und dass bei gerade einmal 18,9 Fouls (3.) pro Spiel. Auch im Rebounding liegt die Mannschaft rund um Center-Kante Owen Klaasen (7,4) über dem Ligaschnitt.