Towers gewinnen Test-Turnier in Bayreuth

Die Veolia Towers Hamburg feiern beim expert Jakob Cup zunächst gegen medi Bayreuth (86:91) und anschließend gegen die NINERS Chemnitz (99:93) die ersten beiden Siege in der Saisonvorbereitung. Gibt im ersten Spiel die Teamleistung den Ausschlag, ist es in der zweiten Partie Kendale McCullum, der anschließend zum Finals-MVP gekürt wird.

medi bayreuth 86:91 Veolia Towers Hamburg (14:25, 40:44, 66:67)

Die Marschroute im Spiel der Veolia Towers Hamburg war direkt erkennbar – viel Bewegung und Tempo auf beiden Seiten des Feldes. Dank quirliger Defensive konnte sich das Korner-Team früh in Führung bringen, auch wenn sicher noch nicht alles rund lief. Schon in den ersten zehn Minuten wurde viel durchgewechselt, auch James Woodard und Yoeli Childs – die in den ersten Testspielen nicht bzw. nur wenige Minuten eingesetzt werden konnten – sammelten wichtige Spielpraxis. Früh im zweiten Viertel erzielte Childs seine Punkte neun und zehn. Die Führung pendelte sich konstant im zweistelligen Bereich ein, auch weil Lukas Meisner in der Offensive die Lücken in Bayreuths Verteidigung fand. Mitte des zweiten Abschnitts stoppte dann der Hamburger Spielfluss, in der Folge verkürzten die Gastgeber bis auf zwei Zähler, auch weil sie vor allem aus der Distanz ihr Händchen gefunden hatten. Weil Meisner sein Punktekonto mit seinem dritten Dreier bis zur Pause aber auf 13 Zähler schraubte, blieb die Führung noch auf Hamburger Seite.

Der Wiederbeginn nach dem Seitenwechsel verlief ähnlich zerfahren wie die letzten Minuten vor der Halbzeit. Im Angriff fehlte die Abstimmung des ersten Viertels, in der Defensive mussten die Hamburger einen Gang zurückschalten, nachdem Seth Hinrichs, Marvin Clark II und Kendale McCullum bereits früh ihr drittes Foul angesammelt hatten. Bayreuth strahlte vor allem aus der Distanz weiterhin viel Gefahr aus, übernahm zwischenzeitlich die Führung. Doch dank eines Alley-Oop-Einwurfspielzuges gingen die Towers vor den letzten zehn Minuten wieder in Front. Und das Highlight-Play ließ das Momentum wechseln. Das Team von Raoul Korner übernahm langsam wieder die Kontrolle, stand in der Defensive wieder geschlossener und agierte klarer im Angriff. Vor den letzten zwei Spielminuten wurde es dennoch noch einmal spannend, auch weil die beiden Topscorer Lukas Meisner und Yeoli Childs versuchten, Bayreuther Schnellangriffe zu unterbinden, und dabei jeweils ein unsportliches Foul kassierten. Doch in den Schlussminuten hielten die Nerven, die Veolia Towers Hamburg sicherten sich gegen medi bayreuth den ersten Sieg der Vorbereitung. Noch erfreulicher als das Ergebnis war aber das starke Zusammenspiel des Teams – belegt durch 27 Assists.

Stats: Schoormann (9, 4 Reb.), Philipps (2), Meisner (22, 3 Stl.), Woodard (5, 4 Reb., 4 Ass.), Cleary (6, 5 Ass.), McCullum (6, 9 Ass.), Hinrichs (4, 4 Ass.), Clark II (8), Kozak (6), Childs (23, 5 Reb.)

Veolia Towers Hamburg 99:93 NINERS Chemnitz (30:27, 49:52, 70:72)

Während das Spiel um Platz 3 aufgrund von Verletzungssorgen bei Brose Bamberg abgesagt werden musste, trafen – direkt im Anschluss an den dritten deutschen Sieg bei der EuroBasket – die Vortagessieger Hamburg und Chemnitz im Finale aufeinander. Und beide Teams begannen, wie sie am Vortag aufgehört hatten – mit viel Intensität.  Erst kletterte die Teamfoulanzeige auf beiden Seiten, anschließend der Punktestand. Mit guter Trap-Verteidigung brachten sich die Veolia Towers bis auf sieben Zähler in Führung. Dann kletterte wieder das Foulkonto, insgesamt 20 Pfiffe sorgten dafür, dass der erste Abschnitt erst nach einer halben Stunde endete. Im zweiten Viertel ging es dann mit deutlich weniger Unterbrechungen hin und her. Kendale McCullum, der als erster Spieler eine zweistellige Punkteausbeute verbucht hatte, nahm zur Freude seines Coaches wieder mehr Tempo auf. Dass auch Chemnitz immer wieder zu Schnellangriffen kam, war dagegen nicht nach dem Geschmack von Raoul Korner. Ebenso wenig wie, dass Chemnitz zur Halbzeit die Führung übernahm.

Nach dem Seitenwechsel begegneten sich beide Teams auf Augenhöhe. Angeführt von McCullum und Childs glichen die Veolia Towers schnell aus, im Gleichschritt ging es fortan weiter. Dann schlichen sich wieder Fehler in das Hamburger Spiel, mit einfachen Abschlüssen zog Chemnitz auf sechs Punkte weg. Kendale McCullum, der erst Marvin Clark II für den Dreier bediente und anschließend selbst zweimal per Floater verwandelte, war es zu verdanken, dass es lediglich mit zwei Zählern Rückstand in den Schlussabschnitt ging. Und wie schon am Vortag ebneten die Aktionen vor Beginn der letzten zehn Minuten den Start in letzte Viertel. Mit zwei Dreiern übernahmen die Veolia Towers erst wieder die Führung, bauten diese dann bis auf neun Punkte aus. Obwohl Ergebnisse während der Saisonvorbereitung nicht im Vordergrund stehen, wurde deutlich, dass keines der Teams die Partie vorzeitig für beendet erklären wollte. Chemnitz versuchte mit einer Ganzfeldpresse die Hamburger zu Fehlern zu zwingen, die wiederum ließen keine einfachen Punkte mehr zu, verhinderten Abschlüsse, wenn nötig auch mit Foul. Mit einem Ballgewinn und zwei einfachen Punkten sicherte Kendale McCullum, mit 32 Zählern Topscorer und anschließend als Finals-MVP ausgezeichnet, den Turniersieg für die Veolia Towers Hamburg.

Stats: Schoormann (8), Philipps (4), Möller, Meisner (6, 9 Reb.), Woodard (10), Cleary (6), McCullum (32, 6 Ass.), Hinrichs (3 Reb., 3 Ass.), Clark II (13, 3 Ass., 3 Stl.), Kozak (2), Childs (18, 6 Reb.)