#RoadtoGreatness – Achtelfinale gegen Slobozhanske

Die Veolia Towers Hamburg eröffnen am Dienstag (11.04.) das 7DAYS EuroCup Achtelfinale in Riga gegen Prometey Slobozhanske. Der frischgebackene Meister der lettisch-estnischen Liga gewann zuvor elf Spiele in Serie, muss allerdings auf zwei Schlüsselspieler verzichten. Spielbeginn ist um 18 Uhr – Magenta Sport überträgt live.

Gerade einmal 48 Stunden nach der deutlichen Niederlage (112:78) beim Playoff-Anwärter in Ulm steht den Veolia Towers im lettischen Riga bereits der nächste Härtetest bevor. Dann nämlich eröffnet die Mannschaft von Benka Barloschky mit dem Gastspiel gegen den ukrainischen Topklub Prometey Slobozhanske das Achtelfinale im 7DAYS EuroCup. Wirklich viel mitnehmen konnten die Hamburger aus der deutlich misslungenen Generalprobe gegen den anderen deutschen EuroCup-Teilnehmer, der am Mittwoch Podgorica empfängt, für ihre Herausforderung am Dienstag (11.04.) allerdings nicht. Außer vielleicht der Erkenntnis, dass alles anders laufen muss, um gegen den Ersten der Gruppe A im Entscheidungsspiel konkurrenzfähig zu sein. Für Head Coach Barloschky steht ohnehin vor dem ersten Aufeinandertreffen der beiden Klubs der sportliche Aspekt nicht im Vordergrund. Stattdessen kreisen die Gedanken des 35-Jährigen um den geopolitischen Konflikt, der dazu führte, dass Prometey seit dieser Spielzeit seine Heimspiele nicht in Dnipro austragen kann. Anthony Polite, auf internationalem Parkett Topscorer der Hamburger, wird die Partie aufgrund einer Untersuchung der Blessur am rechten Fuß definitiv verpassen. Verstärkt wird der Towers-Tross, der am späten Montagnachmittag mit fast dreistündiger Verspätung mit einem Direktflug in Richtung lettischer Hauptstadt abhob, von Harrison Cleary und Michal Kozak – und ebenfalls von Ryan Taylor. Der US-Amerikaner ist zwar nicht spielberechtigt, soll aber mit Blick auf die ausstehenden Aufgaben in der Bundesliga durchgehend im Trainingsbetrieb integriert bleiben.

Tipoff in Riga, Spielort aller Heimspiele von Prometey aufgrund des nun mittlerweile 14 Monate andauernden Krieges in der Ukraine, ist um 18 Uhr. Magenta Sport überträgt das Entscheidungsspiel ab 17.50 Uhr live – kommentiert von Markus Krawinkel.

Kapitän Seth Hinrichs ist auf und neben dem Parkett ein wichtiger Faktor für die Hamburger. | Foto: Justus Stegemann

Nicht nur die seit elf Spielen andauernde Siegesserie im 7DAYS EuroCup von Prometey Slobozhanske ist überaus beeindruckend. In der estnisch-lettischen Liga, in der der Klub aus der südostukrainischen Metropolregion Dnipro aufgrund des Belagerungskrieges im eigenen Land vorübergehend antritt, hat Prometey nur zwei von insgesamt 35 Spielen verloren – eines in der regulären Saison, die sie als Tabellenführer abgeschlossen haben, und eines im Playoff-Viertelfinale. Im EuroCup setzte es insgesamt vier Niederlagen, alle jedoch im Jahr 2022. Entsprechend konkurrierte der am Osterwochenende frischgebackene lettisch-estnische Meister noch bis zum letzten Spieltag der Gruppenphase mit Hamburgs Gruppengegner Gran Canaria um das Playoff-Heimrecht bis zu einem möglichen Finalspiel.

Die Mannschaft von Head Coach Ronen Ginzburg, der zwischen 2011 und 2017 sechs Mal in Folge mit Nymburk tschechischer Meister wurde und die Nationalmannschaft Tschechiens bei der Europameisterschaft 2015 und 2017 sowie bei den Olympischen Spielen 2020 betreut hat, zählt auch statistisch zur absoluten Spitze im zweithöchsten internationalen Wettbewerb. Mit durchschnittlich 88,5 Zählern verbuchen die Ukrainer bisher die zweitbeste Ausbeute aller Teilnehmer. Ebenfalls herausstechend ist die aggressive Defensive – die 9,7 Ballgewinne pro Partie sind mit deutlichem Abstand Bestwert. Dass sich der Erste der Vorrundengruppe A zudem durchschnittlich nur 12,5 Ballverluste in den 18 Gruppenspielen leistete, unterstreicht die Sicherheit, mit der die Mannschaft aus Slobozhanske auftritt.

Gänzlich sorgenfrei startet Prometey allerdings nicht in das Achtelfinale. Denn mit Topscorer Caleb Agada (15,4 PpS) und DJ Kennedy (10,7), der in der Spielzeit 2014-15 sowie 2017 in Ludwigsburg aktiv war, fehlen derzeit die beiden effektivsten Spieler verletzt. Auch beim Titelgewinn am Ostersonntag war das prägende Forward-Gespann zum Zuschauen gezwungen – ein Einsatz am Dienstag ist wohl durchaus unwahrscheinlich. Umso mehr Druck lastet auf dem US-Duo um Gian Clavell (15,1) und DJ Stephens (13,1), die gemeinsam mit Center Ondrej Balvin (9,6) und dem 24-jährigen Ukrainer Issuf Sanon (8,1) den Hauptteil des Spiels schultern müssen. Für wichtige Entlastung sorgen nicht nur die beiden aus der BBL bekannten James Dickey (4,5, Göttingen 2021) und Oleksandr Lypovyy (3,8, Bonn 2022), sondern auch die drei Ukrainer Illia Sydorov (6,5), Denys Lukashov (4,1) und Ivan Tkachenko (2,7).

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Benka Barloschky: „Das eigentliche Thema, das für mich über dem Spiel steht, ist, dass wir nicht in der Ukraine, sondern in Riga spielen müssen. Das steht für mich auch über dem sportlichen. Dazu muss auch nicht viel gesagt werden – denn das Team ist frischgebackener Meister in der lettisch-estnischen Liga, mit viel Qualität. Trotz der Ausfälle zweier Leistungsträger haben die Ergebnisse auch zuletzt immer gestimmt. Was die Performance meiner Mannschaft angeht, habe ich keine Bedenken. Wir haben schon bewiesen, dass wir von deutlichen Niederlagen zurückkommen können. Wir brauchen sicherlich eine besondere Leistung, aber meine Mannschaft ist auf jeden Fall imstande dazu.“

Seth Hinrichs: „Ich freue mich sehr auf die Playoffs, vor allem in dieser für uns äußerst inkonstanten Saison. Es ist ein Highlight, bei dem wir jetzt zeigen können, was wirklich in uns steckt. Es wäre genau der richtige Zeitpunkt, um uns für die harte Arbeit zu belohnen und die Widrigkeiten, die uns immer wieder zurückgeworfen haben, endgültig hinter uns zu lassen. Wir wissen, es ist ein Entscheidungsspiel. Wir brauchen eine konstant hohe Intensität über das komplette Spiel. Die Partie in Ulm ist eine gewesen, in der einfach nichts klappen wollte – die würde ich jetzt also nicht als Beispiel heranziehen. Ich bin zuversichtlich, dass wir es am Dienstag wieder deutlich besser machen.“