Nächster Prüfstein für die Towers in Crailsheim

Nach wettbewerbsübergreifend vier Niederlagen wollen die Veolia Towers Hamburg am Samstag (26.11.) bei den HAKRO Merlins Crailsheim wieder zurück in die Erfolgsspur. Tipoff ist um 20.30 Uhr. Bereits ab 20.15 Uhr überträgt Magenta Sport die Partie beim Tabellen-Fünfzehnten live.

Der November meinte es bisher nicht gut mit den Veolia Towers Hamburg. Rund um das spielfreie Nationalmannschaftsfenster musste das Team von Head Coach Raoul Korner wettbewerbsübergreifend vier Niederlagen einstecken. Mehr noch: Gleich dreimal bekamen die Hanseaten über 100 Punkte von ihren Gegnern eingeschenkt. Diesen Trend, das wissen Team und Cheftrainer nur zu gut, gilt es zu stoppen. Dass die Towers das Zeug dazu haben, zeigten die ersten Saisonwochen – in denen die Hamburger zeitweise ligaweit die beste Defensive stellten. Gegen die HAKRO Merlins Crailsheim gilt es am Samstag (26.11.) also an die Tugenden anzuknüpfen, um auf die Erfolgsspur zurückzukehren.

Tipoff in der Arena Hohenlohe ist um 20.30 Uhr. Magenta Sport überträgt die Partie für alle Towers-Fans ab 20.15 Uhr live.

Auch den kommenden Gegner aus Crailsheim beschäftigen Probleme in der Defensive. Die Merlins gestatten ihren Gegnern eine Quote von 50,6 Prozent aus dem Feld – der schlechteste Wert ligaweit. Die bisherigen Kontrahenten nutzten diesen Umstand für bisher durchschnittlich 93,3 Punkte. So kassiert das Team von Sebastian Gleim bisher im Schnitt sechs Zähler mehr, als es erzielt. Damit ist wohl der Hauptgrund für die bisher fünf Niederlagen aus den ersten sieben Saisonspielen schnell ausgemacht.

Die Teamchemie stimmt – am Donnerstagabend feierte Team und Geschäftsstelle zusammen Thanksgiving.

Auch im letzten BBL-Duell gegen Chemnitz machte sich die Defensivschwäche bemerkbar. Nach dem ersten Viertel befanden sich die Merlins bereits 19:36 in Rückstand. Bisher gilt: Liegt Crailsheim nach den ersten zehn Minuten zweistellig hinten, geht die Partie verloren.

In der Offensive der Merlins dagegen verstecken sich die bisherigen Lichtmomente. Das unterstrich Coach Gleim auch nach der vergangenen BBL-Partie, als sein Team in Chemnitz 94 Punkte erzielte. Die beiden US-Amerikaner Jaren Lewis (13,4 PpS) und Otis Livingston II (16,3) sind bisher die Punktegaranten beim Team aus Hohenlohe. Livingstons Aufbau-Kollege Edon Maxhuni (10,9) ist der dritte Akteur mit zweistelliger Ausbeute.

Neben den beiden Scharfschützen Arunas Mikalauskas (47,8% 3er) und Bruni Vrcic (41,7%) sorgen auch die beiden Big Men Fabian Bleck und Ex-Hamburger Bogdan Radosavljevic immer wieder für Gefahr von der Dreierlinie – und machen dadurch das Feld für die Crailsheimer sehr breit. Besonders gefährlich sind die Merlins, sobald Maurice Stuckey auf dem Parkett steht. Seit 2019 trägt der mittlerweile 32-Jährige das weiß-blaue Trikot und weist den mit Abstand besten +/- Wert auf. Steht der Guard auf dem Feld, erzielt Crailsheim 8,2 Punkte mehr als ihre Gegner.

Unter der Woche schüttelte Crailsheim die letzte Pleite bereits ab, feierte einen deutlichen 81:102-Auswärtssieg im vierthöchsten europäischen Wettbewerb – und verpasste den bis dahin ungeschlagenen Rumänen aus Craiova die erste Niederlage im Wettbewerb.

Len Schoormann überzeugt bisher mit bissiger Verteidigung und starken Quoten (52,6%) aus der Distanz. | Foto: Dennis Fischer

Raoul Korner: „Wir kennen unseren Spielplan und wussten, dass es Phasen gibt, in denen sehr schwierige Gegner in sehr kurzer Zeit auf uns zukommen. Das war jetzt der Fall. Da war kein Gegner dabei, bei dem man sich fragt, wieso man da verliert. Über die Höhe des Ergebnisses kann man sich unterhalten. Aber das bringt eine Saison mit sich, dass es auch schwierige Phasen gibt. Das ist ein Prüfstein für die Teamchemie, aber die ist nicht unser Problem. Es ist jetzt ein Test für das Team, sich da auch wieder herauszukämpfen. Das Spiel in Crailsheim wird kein Selbstläufer. Sie sind auch noch etwas auf der Suche, haben unter der Woche defensiv schon etwas stabiler ausgesehen. Ich habe den Eindruck, dass sie ihre Verteidigung als Achillesferse ausgemacht haben. Sie sind sehr gefährlich, spielen daheim mit viel Energie und verfügen über viele gute Werfer. Wenn von denen einer heiß läuft, macht das einen Gegner unberechenbar. Was wir nicht wollen, ist ein Highscoring-Game in Crailsheim. Dafür müssen wir defensiv physisch sein und ihnen keinen Platz lassen.“

Len Schoormann: „Wir hatten in zwei Wettbewerben vier toughe Spiele, da war kein einfacher Gegner dabei. Wir haben in manchen Punkten auch einen Schritt nach vorn gemacht. Generell müssen wir aber das wiederfinden, was uns zu Saisonbeginn stark gemacht hat. Unsere Defensive ist nicht schlecht, aber wir müssen gerade in der Verteidigung wieder mehr an einem Strang ziehen. Am Ende steht und fällt alles mit unserer Kommunikation. Im Umschaltspiel müssen wir wacher sein, um nicht so viel einfache Punkte zu kassieren wie zuletzt. Und vor allem dürfen wir unseren Kopf nicht einfach hängenlassen, wenn der Gegner punktet.“