Jubel Aleksander Dziewa gegen Ljubljana

EuroCup-Abschiedsspiel gegen Venedig

Am Dienstag (06.02.) bestreiten die Veolia Towers gegen Umana Reyer Venezia für diese Saison ihr letztes Spiel im BKT EuroCup. Unterstützt werden die Hamburger unter anderem von knapp 400 Vereinsmitgliedern. Spielbeginn ist um 19.30 Uhr – Tickets gibt es online und an der Abendkasse.

In Hamburg sagt man Tschüss! Und hoffentlich bis auf bald. Denn genug haben die Veolia Towers vom BKT EuroCup noch lange nicht. Zum letzten Auftritt der aktuellen Spielzeit haben sich die Hanseaten noch einmal viel vorgenommen: den ersten Heimsieg. Zusätzliche Unterstützung gibt es dabei von knapp 400 Mitgliedern des Hamburg Towers e.V. Der Unterbau der Hamburger Profibasketballer feiert im Rahmen der finalen Partie wie schon im letzten Jahr seinen Vereinstag. Beste Stimmung auf den Rängen ist somit garantiert. Und auch auf dem Parkett verspricht der 18. Spieltag viel. Denn mit Umana Reyer Venezia gastiert zum Abschluss ein Team, das trotz feststehendem Aus nach der Gruppenphase an den letzten Spieltagen zu den erfolgreichsten zählte. Für den Schlussakt hat Head Coach Benka Barloschky alle Spieler an Bord – was jetzt noch fehlt, sind 40 Minuten am Leistungsmaximum. Denn das, das haben die bisherigen 17 Auftritte gezeigt, ist die Grundvoraussetzung für einen Sieg im zweithöchsten europäischen Klubwettbewerb.

Aleksander Dziewa am Korb in Venedig
Viel Platz war nicht, dennoch kam Aleksander Dziewa im Hinspiel auf 15 Punkte und 8 Rebounds. | Foto: Alessandro Scarpa

Tipoff im EuroCup-Abschiedsspiel ist um 19.30 Uhr. Tickets für die Partie gibt es vorab hier online und am Spieltag an der Abendkasse. Diese öffnet zusammen mit den Türen der edel-optics.de Arena 60 Minuten vor Spielbeginn. Anwohner:innen der Elbinsel (PLZ 21107 & 21109) können an der Abendkasse unter Vorlage ihres Personalausweises 15 Prozent (auf alle Preiskategorien) sparen.

Benka Barloschky: „Es ist im EuroCup ja nicht unbedingt unüblich, dass Teams in der Rückrunde etwas anders aussehen. Auch bei Venedig hat sich das Personalkarussell noch ein wenig gedreht. Sie haben viel individuelle Qualität im Team, physisch sehr viel Potenzial. Sie sind etwas schwankend aufgetreten und im internationalen Wettbewerb nicht so dominant wie über die Saison gesehen in der italischen Liga. Generell sind sie aber immer sehr gefährlich, wenn sie sich in einen Rausch spielen können. Für uns wird es darauf ankommen, schnell unsere Mentalität ins Spiel zu bringen. Wir wollen zeigen, dass es für uns noch um etwas geht. Spiele, bei denen es tabellarisch um nichts mehr geht, bürgen immer die Gefahr, dass sie nicht mit der letzten Intensität bestritten werden. Das kann gegen Venedig aber schnell nach hinten losgehen.“

Venedig mit internationalem Schlussspurt

Obwohl Umana Reyer Venezia ebenso wie die Hamburger die Playoffs nicht mehr erreichen können, wirbelten die Italiener den BKT EuroCup in den vergangenen Wochen noch einmal kräftig durch. Drei der letzten vier Spiele wurden gewonnen, bei jedem dieser Siege legte das Team von Neven Spahija über 100 Punkte auf. In der Lega A erhielt die Mannschaft aus der Lagunenstadt am vergangenen Wochenende jedoch einen Dämpfer. Die Partie gegen Reggio Emilia ging deutlich verloren. Dennoch zählt Venedig auf Platz vier hinter dem amtierenden Pokalsieger Brescia und den beiden Euroleague-Größen Bologna und Mailand weiter zur Spitzengruppe.

Marco Spissu in Venedig
Marco Spissu hält die Zügel im Spiel der Italiener in der Hand – brillierte im Hinspiel mit 22 Punkten und 9 Assists | Foto: Alessandro Scarpa

Topscorer des dreifachen italienischen Meisters, der 2017 seinen letzten Ligatitel gewann, ist Rayjon Tucker. Durchschnittlich 15,2 Zähler legt der Vorzeigeathlet auf – trotz seiner nur 1,91 Meter mit Vorliebe besonders spektakulär. Gleich fünf weitere Spieler punkten ebenfalls zweistellig, darunter auch die beiden nachverpflichteten Max Heidegger (14,3) und Mfiondu Kabengele (12,0). Barry Brown Jr., der im Hinspiel verletzt fehlte, gehört dagegen nicht mehr zum Aufgebot des Gruppenachten.

Aleksander Dziewa: „Als Sportler ist es immer mein Ziel, bestmöglich zu spielen. Denn jede Niederlage kratzt am Ende des Tages auch irgendwie am eigenen Ego. Dafür arbeiten wir sehr hart im Training, jeden Tag. Seitdem ich in Hamburg bin, habe ich sehr an meiner Fitness gearbeitet. Die Kombination aus EuroCup und BBL zehrt an den Kräften, auf beiden Levels ist das Spiel physisch und sehr schnell.“

Gefahr von außen, Entschlossenheit von innen

Neben Heidegger, in der Saison 2021/22 Topscorer in Oldenburg, hat Venedig mit Kyle Wiltjer (12,7, 42,7 %), Amedeo Tessitori (11,9, 49 %) und Marco Spissu (11,8, 45,2 %) gleich drei weitere ausgewiesene Distanzwurfexperten. Auch Topscorer Tucker kann durchaus von jenseits der 6,75-Meter-Linie heiß laufen. Durchschnittlich liegt die Ausbeute (9,4) ein Zehntel unter der der Hamburger (9,5), die entsprechend als Team eine leicht höhere Erfolgsquote aufweisen.

Die größte Stärke von Umana Reyer liegt aber im Rebounding – ganz besonders am defensiven Ende. Mit im Schnitt 26,4 Boards verzeichnet Venedig den drittbesten Wert im Ligavergleich. Zweite Chancen sind also rar gesät. Neben Neuzugang Kabengele zählt auch Jordan Parks zu den Vorzeigearbeitern am Brett. Beide fehlten jedoch zuletzt verletzt. Auch der Einsatz von Forward Jeff Brooks ist nach seinem Ausfall während des letzten Ligaspiels wohl fraglich.