Spielereinlauf Niklas Krause gegen Bonn

Die Suche nach einem neuen Trend

Am Samstag (10.02.) bestreiten die Veolia Towers gegen die Rostock Seawolves ihr letztes Heimspiel vor der fast vierwöchigen Spielpause. Vor dem Nord-Derby verzeichneten beide Teams die zwei derzeit längsten Negativserien der BBL. Spielbeginn ist um 18.30 Uhr – die letzten Tickets gibt es online und an der Abendkasse.

Gerade einmal vier Wochen ist es her, dass die Veolia Towers ihren bisher höchsten Saisonsieg feierten. Seitdem setzte es wettbewerbsübergreifend sieben Niederlagen für die Hamburger. Mit Ausnahme der Partie gegen Ljubljana waren die Hanseaten allerdings in jeder Partie bis in die Schlussminuten auf Augenhöhe mit ihren Gegnern. Entsprechend trügerisch erscheint die reine Anzahl verlorener Spiele in den vergangenen Auftritten. Überschattet wurden die letzten Wochen zudem von Aljami Durhams dreifachem Teilauswahl. Sowohl gegen Istanbul, Oldenburg als auch Venedig knickte der Topscorer mit seinem rechten Fuß um – hinter dem Einsatz am Samstag (10.02.) gegen Rostock steht ein großes Fragezeichen. Gleichzeitig demonstrierte der Energizer allerdings ebenso häufig bereits, dass er durchaus hart im Nehmen ist. Und wie gut die Mannschaft von Benka Barloschky darin ist, Rückschläge wegzustecken und daraus für sich selbst Kraft zu ziehen, hat sie wohl bereits zur Genüge in dieser Spielzeit demonstriert.

Team Huddle Veolia Towers Hamburg
Nach zuletzt wieder sieben Niederlagen in Folge rücken die Veolia Towers noch enger zusammen. | Foto: Justus Stegemann

Spielbeginn im Nord-Derby ist um 18.30 Uhr. Tickets gibt es hier noch online oder am Spieltag an der Abendkasse. Diese öffnet 60 Minuten vorher zusammen mit den Türen der edel-optics.de Arena. Zudem können dort auch Tickets für den Jubiläumsspieltag am 24.03. gegen den FC Bayern Basketball in der Barclays Arena erworben werden.

In der Halbzeit kehrt BBL-Legende Per Günther zurück aufs Feld. Im Rahmen des von Namenspartner Veolia präsentierten Spieltages trifft der ehemalige Uuulmer Capitano in einer Wurfchallenge an. Für jeden getroffenen Dreier, den Günther zusammen mit einem Jugendspieler des Hamburg Towers e.V. unterbringt, spenden Veolia und BasketballAID 200€ für einen guten Zweck.

Benka Barloschky: „Beide Teams haben zuletzt einige Spiele verloren, sicherlich ist bei Rostock nach dem Hinspiel auch der Wunsch nach Revanche vorhanden. Aufgrund der Gesamtkonstellation wird es ein äußerst schwieriges Spiel. Vor allem mental wird es eine Herausforderung. Es gibt viel, in dem man sich verlieren kann. Genau das wollen wir aber nicht. Stattdessen wollen wir im Moment sein und uns auf die vielen kleinen Details konzentrieren. Rostock favorisiert den Fastbreak, sie haben mit Alston und Nelson zwei sehr gefährliche Spieler in der Offensive. Darüber hinaus haben sie aber noch viele andere Waffen. Daher wird es wieder darum gehen, sie zu stoppen, so wie wir es im Hinspiel über weite Strecken gemacht haben.“

Längste Niederlagenserie der Liga

Die Rostock Seawolves sind das einzige Team der easyCredit Basketball Bundesliga, das noch auf den ersten Sieg im Kalenderjahr 2024 wartet. Gleich sechs Spiele in Serie verloren die Ostseestädter und rutschten in der Folge auf Tabellenplatz 13 ab. Inmitten hinein fällt auch das Hinspiel, das die Veolia Towers dank eines überragenden dritten Viertels mit 94:111 für sich entschieden. Das Streben nach einer Trendwende und der Wunsch auf Revanche, macht die Mannschaft von Christian Held zu einem äußerst gefährlichen Gegner.

Will Christmas am Ball in Rostock
Will Christmas spielte im Hinspiel groß auf. Mit ihm auf dem Feld erzielten die Veolia Towers 35 Punkte mehr als Rostock. | Foto: Stefan Junghanns

Wie gefährlich, das bekam am letzten Wochenende Tabellenführer Chemnitz zu spüren. In einem packenden Ost-Duell unterlagen die Rostocker, die auf Center Chevez Goodwin – den drittbesten Scorer und mit Abstand besten Rebounder – verzichten mussten, nur denkbar knapp (90:94). Besonders positiv wirkte sich die Rückkehr von Topscorer Derrick Alston Jr. (18,0) aus, der mit 24 Punkten und 7 Rebounds direkt seine Bedeutung für das Team unter Beweis stellte. Gleiches gilt auch für Chris Carter, dem besten Vorlagengeber (3,6), der ebenfalls zuvor eine Partie verletzt fehlte.

Vorne top, hinten… weniger gut

Zweitbester Punktesammler der Seewölfe ist Tyler Nelson – 16,4 Punkte legt der Drei-Punkt-Experte (42,9 %) im Durchschnitt auf. Noch hochprozentiger trifft Guard-Kollege Wes Clark (9,4, 46,9 %), der ebenso wie Robin Amaize (7,1) zumeist von Bank kommend das Energielevel hochhält. Viel Energie und Einsatz sowie ein Hang zum aufsehenerregenden Hustle-Play zeichnet Forward Eric Lockett aus. Der US-Amerikaner kommt im Durchschnitt auf 10,3 Zähler, im Hinspiel war er mit 19 Punkten Topscorer der Rostocker.

Es wird also schnell deutlich, dass die Offensive das Prunkstück des ProA-Meisters von 2022 ist. Die Defensive dagegen stellte sich bisher zumeist als Achillesferse heraus. Im Schnitt 94,1 Punkte kassieren die Seawolves – nur drei Teams müssen mehr einstecken. Fast außergewöhnlich viel Abschlüsse gibt der Tabellendreizehnte rund um die Dreierlinie ab. Zudem sind die Rostocker beim Rebound anfällig. Statistisch gibt die Mannschaft von der Ostseeküste 39,2 Rebounds pro Spiel ab, die zweitmeisten im Ligavergleich.