Brisantes Duell in Bamberg

Die Veolia Towers Hamburg eröffnen am Freitag (28.10., 18.30 Uhr) den 5. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga bei Brose Bamberg. Während die Hanseaten ihr Erfolgsfeuer weiter lodern lassen wollen, brennen die Oberfranken auf den ersten Sieg. Ab 18:15 Uhr live bei Magenta Sport, ab 18.30 Uhr auch bei Sport1.

Türen zu und Abfahrt! Als Tabellenvierter starteten die Veolia Towers Hamburg am Donnerstagmittag ihre Reise ins Oberfränkische. Der Himmel so strahlend wie das goldschimmernde Herbstlaut. Die Stimmung nach einem guten Saisonstart, wettbewerbsübergreifend zwei Siegen in Serie – insgesamt fünf Erfolgen aus acht Spielen – gelöst. Doch mit jedem Kilometer, den sich der Teambus der Hanseaten „Freak City“ nähert, sollten sich die Sinne des Teams von Raoul Korner schärfen. Denn die ehemalige Basketball-Hochburg im Norden Bayerns gilt derzeit als Gefahrengebiet.

Nicht erst nach der Niederlage im viertklassigen Europe Cup am Mittwoch gegen den Drittletzten der kosovarischen Liga ist die Stimmung bei Brose Bamberg angespannt. Das erneute Verpassen der Champions League Qualifikation, das frühe Pokal-Aus sowie vier verlorene Spiele in Serie in der easyCredit BBL tun ihr Übriges. Die Zündschnur scheint aktuell besonders kurz zu sein. Head Coach Oren Amiel entschuldigte sich für eine „peinliche Leistung“, Geschäftsführer Philipp Höhne forderte „die Spieler wieder auf Kurs zu bringen“ und Topscorer Justin Wright-Foreman (15,5 PpS) animierte zu einer Wiedergutmachung.

Sowohl Magenta Sport, mit gewohntem 15-Minuten-Vorlauf ab 18.15 Uhr, als auch Sport1 (ab 18.30 Uhr) übertragen das brisante Duell live.

Kendale McCullum ist oft einen Schritt schneller als der Gegner. | Foto: Dennis Fischer

Die Schlüsselfiguren bei Brose Bamberg sind leicht ausgemacht. Neben dem US-amerikanischen Guard ist Chris Sengfelder (15 PpS) zweitbester Punktesammler, sowie bester Rebounder. Die dritte Kraft ist der Litauer Vaidas Karinauskas – mit 5,0 Assists bester Vorlagengeber – der versucht, das Spiel zu ordnen.

Die Problemstellen bei den Bambergern sind ebenso offensichtlich. Den 79 erzielten Punkten stehen im Schnitt 87,5 gegnerische Zähler gegenüber. Vor allem rund um die Dreierlinie kassieren die Oberfranken mehr als jedes andere BBL-Team. Genau hier haben die Towers, die im Schnitt nur 7,0 Dreier pro Partie (nur Ulm trifft weniger) in den Korb befördern, aber noch das meiste Potenzial. Die 24,8 Treffer pro Partie im Zwei-Punkt-Bereich sind dagegen der derzeit zweithöchste Wert im Ligavergleich.

Die richtige Inside-Out-Mischung finden, wird die Hauptaufgabe des Hamburg Guard-Duos. Bisher brillierte das amerikanisch-slowenische Gespann trotz starker Gegner – Kendale McCullum und Ziga Samar zählen ligaweit sowohl offensiv (6,5 / 7,0 Ass.) und defensiv (3,3 / 2,8 Stl.) zu den Besten ihres Fachs. Nicht weniger wichtig ist, die Ruhe in kritischen Phasen zu behalten – das hat sich zuletzt unter der Woche gegen Wroclaw gezeigt. Den 0:17-Lauf zum Start in die zweite Hälfte, bei dem der Korb wie vernagelt schien, hat das Team ausführlich in einer Video-Analyse aufgearbeitet.

Ziga Samar (l.) und Kendale McCullum (r.) sind die Lenker und Denker im Hamburger Spiel. | Foto: Marvin Contessi

Raoul Korner: „Ich weiß, in Bamberg ist jetzt massiv Dampf auf dem Kessel. Deshalb ist es ein extrem gefährlicher Gegner. Dass sie besser sind als ihr 0:4-Record und der Tabellenplatz sollte jedem klar sein. Dass sie auch irgendwann in die Saison finden werden, ebenso. Aber das muss ja nicht unbedingt am Freitag sein. Wir werden versuchen, unser gutes Momentum fortzuführen und die derzeitige Verunsicherung der Bamberger auszunutzen. Wir müssen uns aber bewusst sein, dass es ein harter Kampf wird. In erster Linie wird es für uns darum gehen, ihre beiden offensiven Schlüsselspieler – Wright-Foreman und Sengfelder – zu kontrollieren. Dazu müssen wir auch in der Offensive auf den Ball aufpassen, um Bamberg nicht ins Laufen kommen zu lassen.“

Jonas Wohlfarth-Bottermann: „Unser letztes Spiel hatte Licht und Schatten, gerade das dritte Viertel. Es war gut, dass wir uns das für die Vorbereitung auf morgen noch mal angesehen haben. Auch wenn es nicht optimal lief, haben wir einen Weg gefunden, zu gewinnen. Das können wir uns für den weiteren Prozess mitnehmen. Bamberg ist nicht gut in die Saison gestartet, steht gerade etwas mit dem Rücken zur Wand. Für uns ist das eine gefährliche Situation. Ich denke, uns erwartet sicher ein sehr physisches Spiel. Sie werden alles geben. Noch schwieriger kann es werden, wenn die Fans mitgehen.“