Applaus an Fans in Braunschweig

Auftaktsieg in den Saisonendspurt

Die Veolia Towers holen sich einen 70:81-Sieg bei den Basketball Löwen Braunschweig zum Start in den Saisonendspurt. Damit sichern sich die Hamburger auch den direkten Vergleich gegen einen unmittelbaren Tabellennachbar. VJ King wird mit 25 Punkten Topscorer.

Benka Barloschky: „Es war insgesamt ein sehr physisches Spiel. Natürlich hat es wehgetan, Jonas im dritten Viertel zu verlieren. Aber wir haben ein bisschen was umgestellt, weiter dagegengehalten – das war super wichtig für uns. Wir haben hinten raus sehr gut gereboundet. Die entscheidende Zahl war, dass wir in der zweiten Halbzeit keinen Offensivrebound abgegeben haben. Das war unser Fokus nach der Pause und wir haben Braunschweig bei null gehalten. Das hat uns das Spiel gewonnen. Ich werde jetzt auch nicht über unsere Ballverluste meckern. Auch dreckige Siege muss man in dieser Liga erst einmal einfahren. Dass die Turnover nicht unsere Achillesferse bleiben, daran müssen wir weiter arbeiten.“

VJ King: „In der ersten Halbzeit hat sich Braunschweig viele Rebounds am offensiven Brett geholt. Das hat sie immer wieder im Spiel gehalten. Wir haben auch da schon sehr gut verteidigt, mussten uns aber selbst die Bälle holen. Das hat dann in der zweiten Hälfte auch deutlich besser geklappt. Es war wichtig, dass wir nach dem Ausfall von Jonas Charakter bewiesen haben. Diese Next-Man-Up-Mentalität zeichnet uns aus. Wir wissen, wie wichtig unser Kapitän für uns ist. Deswegen sind wir noch einmal enger zusammengerückt.“

Vor den Augen von knapp 40 mitgereisten Fans wirkten die Veolia Towers nach der vierwöchigen Spielpause in den Anfangsminuten ein wenig eingerostet. Die Braunschweiger dagegen, nach ebenso langer Unterbrechung, starteten mit mehr Energie. Nach einem Monsterblock von Jilson Bango an Will Christmas, der die einzigen drei Hamburger Punkte der ersten fünf Minuten erzielt hatte, lagen die Basketball Löwen mit sieben Punkten in Front. Eine folgerichtige Auszeit sowie anschließende Punkte von Mark Hughes und VJ King halfen, um den Rost von den Knochen zu schütteln. Die Lücke wieder zu schließen, gelang der Mannschaft von Benka Barloschky – der den frisch gebackenen Vierfach-Papa Seth Hinrichs pausieren ließ – zunächst jedoch nicht. Denn die Hausherren spielten ihre athletischen Vorteile auf den großen Positionen konsequent aus, schlossen in Ringnähe äußerst hochprozentig (71,4 %) ab. Zum Ende des ersten Viertels gelang es den Hanseaten dann aber zusehends besser, das Energielevel zu matchen. Und das spiegelte auch der 20:18-Zwischenstand auf der Anzeigetafel entsprechend wider.

Buzzerbeater krönt starke Phase

Mit einem Dreier, als Krönung eines viertelübergreifenden 9:0-Laufs, eröffnete der gebürtige Braunschweiger Lukas Meisner den zweiten Spielabschnitt. Und brachte damit die Towers zum ersten Mal an diesem Spätnachmittag in Front. Anschließend wechselte die Führung wieder auf Löwen-Seite – denn Ferdinand Zylka traf im sechsten Versuch zum ersten Mal aus der Distanz und Jilson Bango verwandelte im zweiten Anlauf. Zudem zeigten sich bei den Veolia Towers gegen die druckvolle Braunschweiger Defensive zunehmden Schwierigkeiten im Ballvortrag. Nach einem wilden Distanztreffer von Crockett war der neuerliche Rückstand auf sechs Zähler angewachsen. Angeführt von den bis hierhin sehr auffälligen Christmas und King drängten die Towers jedoch auf den erneuten Anschluss. Per Dreier verkürzte VJ King, erster Hamburger mit zweistelliger Ausbeute, die Hypothek auf einen Punkt und zwang Braunschweig zur zweiten Auszeit innerhalb von 90 Sekunden. Nur um kurze Zeit später mit dem Assist auf Mark Hughes auch entscheidend am verdienten Führungswechsel beteiligt zu sein. Die Krönung der starken Phase war jedoch Rückkehrer Aljami Durham vorbehalten, der mit einem Buzzerbeater aus 6,75 Meter für den 38:43-Halbzeitstand sorgte.

Die ersten Hamburger Punkte nach dem Seitenwechsel gingen ebenfalls auf das Konto von Aljami Durham, der einen Abstimmungsfehler in der Defensive der Basketball Löwen für einen freien Korbleger ausnutzte. Den besseren Start hatten jedoch die Braunschweiger erwischt, die vier Hamburger Ballverluste in einen weiteren Führungswechsel verwandelten. Doch wie schon zuvor hatten die Veolia Towers die passende Antwort parat. Dank guter Defensive konnten die Hanseaten wieder vorlegen. Mit drei weiteren Turnovern in Serie verpasste es die Mannschaft von Benka Barloschky allerdings, sich für über drei punktlose Braunschweiger Minuten nachhaltig zu belohnen. Stattdessen mussten die Hanseaten sogar noch den Ausfall von Kapitän Jonas Wohlfarth-Bottermann hinnehmen, der nach einem unglücklichen Zusammenprall mit blutüberströmtem Gesicht den Arenainnenraum verließ. Rund um das vierte persönliche Foul von Aleksander Dziewa brachte Barra Njie seine Braunschweiger mit zwei Abschlüssen wieder in Front. Passend zum Verlauf des Viertels ließ Aljami Durham den Punktestand noch einmal wechseln, VJ King traf aus der Distanz zum 53:58-Viertelstand.

Knallharte Verteidigung bringt Kontrolle

Mit drei Freiwürfen zu Beginn des Schlussviertels erhöhte Aljami Durham auf acht Punkte. Neuzugang Brae Ivey, der die letzten vier Wochen genutzt hatte, um seine Rolle im Team zu finden, legte mit einem Dreier nach und bugsierte die Führung in den zweistelligen Bereich. Neben der mittlerweile auch sehr präsenten Offensive hatten die Veolia Towers die Partie aber weiterhin vor allem dank ihrer knallharten Verteidigung unter Kontrolle. Nach weiteren Punkten von VJ King war der Vorsprung auf 13 Zähler angewachsen. Dass die anschließenden 110 Sekunden, in denen die Basketball Löwen erkennbar auf ihre Big-Man-Vorteile setzten, aus Hamburger Sicht punktlos verstrichen, gefiel Benka Barloschky nicht. In einer Auszeit ermunterte er seine Schützlinge, sich die Partie nicht mehr aus der Hand nehmen zu lassen. Es benötigte eine weitere Auszeit, dann folgten den Worten auch Taten. Entscheidend am erneuten 13-Punkte-Vorsprung war auch Aleksander Dziewa beteiligt, der nur kurz darauf jedoch sein fünftes Foul beging. Braunschweig warf nun alles in die Waagschale, brachte den Druck an den Anschlag. Die Veolia Towers ließen sich den wichtigen Sieg, der den direkten Vergleich gegen einen direkten Tabellennachbar sicherte, nicht mehr nehmen. Topscorer VJ King erzielte mit Statement-Dunk und drei Freiwürfen den 70:81-Endstand.

Stats: Hughes (12, 4 Reb.), Brauner, Möller, Meisner (3, 8 Reb.), Ivey, (5, 3 Reb., 3 Ass.), Dziewa (6, 3 Reb.), Christmas (11, 3 Reb.), King (25, 4 Reb.), Wohlfarth-Bottermann (5), Durham (14, 3 Ass.)