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Zwischen vergessen machen und Wiedersehensfreude

Die Veolia Towers empfangen am Dienstag (29.10.) den türkischen Hauptstadtklub Turk Telekom Ankara. Im Rahmen des Gruppenspiels im BKT EuroCup trifft Hamburger Ismet Akpinar zum ersten Mal auf seinen Jugendklub. Spielbeginn ist um 19.30 Uhr – Tickets gibt es online und an der Abendkasse.

Über die mittlerweile vierte Teilnahme der Veolia Towers im BKT EuroCup wird viel gesprochen. Von einem zu hohen Pensum, ausuferndem Reisestress sowie daraus resultierendem fehlenden Fokus auf das Kerngeschäft in der heimischen Liga ist aufgrund der Doppelbelastung hier und da die Rede. Für Head Coach Benka Barloschky und sein Team trifft keines der angeführten Aussagen ins Schwarze. Stattdessen sind die Möglichkeit, sich mit einigen der stärksten Teams des Landes zu messen, an den Aufgaben zu wachsen, und der damit verbundene Erfahrungsgewinn die ausschlaggebenden Punkte, um sich Jahr für Jahr den Herausforderungen als klarer Underdog zu stellen. Verbunden mit einer Chance, Auftritte wie gegen Weißenfels am Samstag sehr schnell wieder vergessen machen zu können. Denn bereits am Dienstag (29.10.) geht es für die Hamburger zurück aufs Parkett, in ebendiesem zweithöchsten europäischen Vereinswettbewerb. Gegner ist Turk Telekom Ankara, nicht nur gemessen an den bereits vier Duellen in der Vergangenheit quasi ein alter Bekannter.

Ankaras Head Coach Erdem Can gestikuliert mit Finger
Ankaras Head Coach Erdem Can stand auch schon in den beiden Duellen 2022/23 beim türkischen Hauptstadtklub an der Seitenlinie. | Foto: Marvin Contessi

Spielbeginn gegen den letztjährigen BKT EuroCup Achtelfinalisten ist um 19.30 Uhr. Die Inselpark Arena öffnet bereits 60 Minuten früher. Tickets für die Partie gibt es vorab hier im Online-Ticketshop oder mit Hallenöffnung an der Abendkasse. Nur dort erhalten Bewohner:innen der Elbinsel (PLZ 20539, 21107 & 21109) unter Vorlage eines Ausweises 15 Prozent Rabatt beim Ticketkauf.

Benka Barloschky: „Es kommt ein Gegner mit wahnsinniger Qualität im Kader. Während uns seit Wochen drei nominelle Starter fehlen, hat Ankara gleich elf Spieler dieser Qualität. Sie haben immer Spieler auf dem Feld, die ihren eigenen Wurf kreieren können, im Eins-gegen-Eins sehr stark sind und physisch zu den besten in Europa gehören. Ismet Akpinar beispielsweise war vor nicht allzu langer Zeit noch eine große Figur in der deutschen Nationalmannschaft. In Ankara hat er bis jetzt eine reduzierte Rolle. Aber genau dieser geballten Qualität wollen wir uns stellen, wir wollen gegen die Besten spielen. Das ist für uns ein Privileg. Und gleichzeitig natürlich eine riesige Herausforderung. Eine noch größere, weil uns in den letzten Wochen einige Spieler fehlen. Das müssen wir wett machen, mit Einsatz, Energie und einer Teamleistung.“

Playoff-Anwärter in Gruppe B

Mit drei Siegen nach fünf Spieltagen hat sich Turk Telekom Ankara zunächst innerhalb der Playoff-Anwärter in Gruppe B festgesetzt. Genugtuung hat sich in der türkischen Hauptstadt deshalb aber noch nicht eingestellt. Denn zuletzt setzte es gegen die Spitzenteams der Gruppe, Valencia und Bourg-en-Bresse, zwei Niederlagen in Serie. Um den eigenen Ansprüchen – die Postseason-Teilnahme kann hier als absolutes Minimum angesehen werden – gerecht zu werden und auf das vorzeitige Saisonende von Vasilis Charalampopoulos zu reagieren, wurde das Team mit Forward Braian Angola verstärkt. Mit 23 Zählern hat der Kolumbianer gegen Valencia direkt einen starken persönlichen Einstand feiern können.

Ankaras Ismet Akpinar lief in der Jugend und Nachwuchs Basketball Bundesliga jeweils für die Piraten Hamburg, den Vorgänger der Towers, auf. | Foto: Claus Bergmann

In Flügelkollege Anthony Brown (15,6 PpS) hat Angola einen weiteren gefährlichen Scorer an seiner Seite. Dazu mit Alt- und Neu-Teamkollege Kyle Alexander (10,6), beide liefen letzte Saison für Tel Aviv auf, einen überaus athletischen Big Men. Durchschnittlich 9,2 Rebounds angelt sich der 2,08 Meter große Center pro Partie und sticht damit aus dem zweitbesten Reboundteam des Wettbewerbs heraus. Neben der Durchschlagskraft am Brett zählt auch die Defensive zu den Stärken der Mannschaft von Head Coach Erdem Can. Mit Ausnahme des Valencia Spiels (87:101) hielten die Türken ihre Gegner bisher bei 70 oder weniger Punkten.

Wiedersehen macht Freude

Großen Anteil daran hat auch Javon Bess, letzte Saison noch im Würzburg-Trikot als bester BBL-Verteidiger ausgezeichnet. Der US-Amerikaner ist eines von vielen bekannten Gesichtern in Ankaras Team, zu denen auch Troublemaker Max Heidegger (21/22 Oldenburg) zählt. Wirklichen Grund zur Vorfreude vieler Towers-Fans verbreitet aber ein anderer: Ismet Akpinar. Der mittlerweile 29-jährige Deutsch-Türke, der zuvor unter anderem schon für Berlin, München, Ulm sowie fast alle großen türkischen Basketball-Teams aufgelaufen ist, wuchs nämlich in Hamburg auf. Und gehörte im Trikot der Piraten, der heutigen JBBL und NBBL des Hamburg Towers e.V., zu den besten Jugendspielern des Landes. Trotz einer bewegten Karriere seit seinem Abschied im Sommer 2013 kommt es erst am Dienstag zum ersten direkten Aufeinandertreffen mit seinem Jugendklub.