„Wir sind hier, um zu gewinnen“

Keondre Kennedy absolvierte letztes Jahr seine Premierensaison als Basketballprofi in Italien. Der nötige Ehrgeiz wurde ihm allerdings schon früh in die Wiege gelegt. Bei den Veolia Towers möchte der US-Amerikaner jetzt Spuren hinterlassen.

Letztes Jahr hast du in Italien deine erste Saison als Profi gespielt. Was hast du über Deutschland gehört, bevor du nach Hamburg gekommen bist?
Ich habe nur Gutes über Deutschland gehört. Das Essen soll hier wirklich gut sein. Natürlich bin ich hier, um Basketball zu spielen und zu gewinnen. Ich möchte aber auch die Kultur erleben, das Essen und die Menschen hier kennenlernen. Ich liebe Essen, deshalb freue ich mich darauf besonders.

Als professioneller Basketballspieler kommst du viel in der Welt rum. Was bedeutet dir das?
Ich bin überaus dankbar, dass ich machen kann, was ich liebe. Ich spiele Basketball, seit ich klein bin. All diese verschiedenen Länder hätte ich ohne Basketball vermutlich nie bereist. Deswegen bin ich froh und dankbar, diese Möglichkeit zu haben. Dem einzigen, dem ich dafür danken kann, ist Gott.

Wir hart musstest du arbeiten und welche Hindernisse musstest du überwinden, um das zu erreichen?
Meine Reise, um anzukommen wo ich jetzt bin, ist schwer in Worte zu fassen. Es hat einige Zeit gedauert und war wirklich hart. Ich habe viel gearbeitet und wurde oft angezweifelt. Zum Glück hatte ich eine Menge guter Menschen in meinem Leben, die mir Selbstvertrauen geschenkt haben und für mich gebetet haben. Ich habe mein ganzes Leben lang hart gearbeitet. Ich spiele seit meinem siebten Lebensjahr praktisch jeden Tag Basketball. Natürlich muss man dann auch immer wieder Herausforderungen meistern. Manchmal hatte ich schwierige Coaches oder musste die Schule wechseln. Ich musste auf jeden Fall durch die unterschiedlichsten Tiefphasen gehen, um anzukommen wo ich jetzt bin.

Würdest du dich als Workaholic beschreiben?

Ja das würde ich. Basketball ist mein Job. Ich mache das schon sehr lange. Ich habe damit schon angefangen, bevor ich überhaupt dafür bezahlt wurde. Jetzt dafür Geld zu bekommen, ist ein Segen. Jeder Mensch muss jeden Tag zur Arbeit gehen, um für seine Familie sorgen zu können. Ich darf jeden Tag Basketball spielen, um das zu tun.

Du bist ein sehr ehrgeiziger Mensch. Woher kommt das?
Ich komme aus einer sehr sportlichen Familie. Egal ob es Sport ist, oder Monopoly, oder Uno – meine Familie war schon immer ehrgeizig. Als meine Cousins und ich jünger waren, haben wir regelmäßig Wettbewerbe ausgetragen, wer am schnellsten essen kann. Der Drang zum Ehrgeiz ist mir förmlich in die Wiege gelegt worden.

Was hat es mit deinen Frisuren auf sich?
Die Leute denken immer, dass ich mir vor jedem Spiel große Gedanken über meine Frisur mache. Das ist gar nicht so. Ich entscheide mich immer spontan für einen Style,  je nachdem, worauf ich gerade Lust habe. Wenn ich keine Lust auf nur einen Zopf habe, dann mache ich mir vielleicht zwei. Wenn ich keine Lust auf zwei habe, mache ich vielleicht drei. Meine Frisuren haben aber auch keine tiefere Bedeutung, ich möchte während des Spiels einfach nur keine Haare im Gesicht haben. Die Chancen stehen allerdings gut, dass man die kommende Saison viele unterschiedliche Frisuren von mir sieht.

Du stehst noch am Anfang deiner Karriere. Was erwartest du dir von deiner Zukunft?
Ich denke, meine Zukunft sieht sehr viel versprechend aus. Jetzt hier zu sein, ist ein weiterer Schritt, in die richtige Richtung. Bevor ich nach Hamburg gekommen bin, habe ich nur Gutes über die Veolia Towers und die Trainer hier gehört. Basierend auf dem, was mir mein Agent gesagt hat, ist das hier ein wirklich toller Ort für mich. Ich möchte hier meine Spuren hinterlassen und um über mich hinauszuwachsen

Worauf freust du dich in der kommenden Saison am meisten?
Auf das Gewinnen natürlich. Denn gewinnen ist sehr wichtig für mich. Das ist der Hauptgrund, warum wir alle hier sind. Wir sind hier, um zu gewinnen. Wir sind nicht hier, um einfach nur Spaß zu haben. Aber gewinnen macht schließlich auch Spaß. Abgesehen davon freue ich mich wirklich auf das Essen.