Welcome to Hamburg – EuroCup-Neuling aus London mit bunter Historie

Am Dienstag (22.11.) wollen die Veolia Towers Hamburg gegen die London Lions im 7DAYS EuroCup wieder durchstarten. Tipoff ist um 19.30 Uhr. Tickets gibt es noch online und am Spieltag auch an der Abendkasse.

Viel Zeit, um die Niederlage in der heimischen Liga gegen Bonn ausführlich aufzuarbeiten, bleibt den Veolia Towers Hamburg nicht. Denn bereits am Dienstag (22.11.) nimmt auch der 7DAYS EuroCup nach der zweiwöchigen Pause den Spielbetrieb wieder auf. Doch die Partie gegen die London Lions, den aktuellen Tabellenzweiten der britischen BBL, kommt womöglich genau richtig. Denn so haben die Korner-Schützlinge direkt die Chance, den Frust abzuschütteln und ihren Fans – die am Samstag trotz erheblicher Punktedifferenz ihr Team unermüdlich anfeuerten – zu zeigen, dass es deutlich besser geht.

Tickets für die Partie der EuroCup Gruppenphase gegen die London Lions gibt es noch im Online-Ticketshop und am Spieltag ab 18.30 Uhr an der Abendkasse. Die Türen zur Arena öffnen ebenfalls um 18.30 Uhr.

Auf dem Papier sind die Londons Lions ein EuroCup-Neuling. Doch blickt der Klub bereits auf eine fast 50-jährige Historie zurück. Die ursprüngliche Anlehnung an die Los Angeles Lakers hat das Team aus der britischen Hauptstadt mittlerweile abgelegt, unter dem aktuellen Teamnamen 2019 dann auch die erste Meisterschaft gewonnen. In der aktuellen Saison wollen die Löwen erstmalig im zweithöchsten europäischen Wettbewerb angreifen – und haben dafür eine überaus gefährliche Mannschaft zusammengestellt.

Voller Fokus auf die nächste Aufgabe. | Foto: Marvin Contessi

Den Kern bildet ein Who-is-Who der britischen Nationalmannschaft. Zwar gehört der vor kurzem entlassene van Oostrum nicht mehr dazu. Doch bleiben neben Mo Soulade und Josh Sharma zwei schillernde Persönlichkeiten. Luke Nelson mag den meisten deutschen Fans vor allem sportlich in Erinnerung geblieben sein. Der Guard lief nicht nur 20/21 für Göttingen auf, sondern führte Großbritannien im Februar 2021 mit einem Buzzerbeater gegen die DBB-Auswahl zur EM-Qualifikation. Ein Jahr zuvor brillierte Lions Kapitän Ovie Soko im Duell der beiden Nationalmannschaften. Noch mehr Fans sammelte der mittlerweile 31-Jährige allerdings mit seiner Teilnahme an der britischen Ausgabe von Love Island. Die Beziehung mit seiner Insel-Auserwählten hielt zwar nicht – dafür folgen ihm fast 1,7 Millionen Menschen auf Instagram.

Topscorer der Londoner ist Tomislav Zubcic. Der ehemalige Bonner (17/18) erzielt durchschnittlich 15,5 Zähler. Lions‘ Allzweckwaffe ist der Amerikaner Sam Dekker. Verletzungsbedingt konnte der Forward bisher nur eingeschränkt sein Potenzial entfalten. Wieder voll genesen legte er am vergangenen Wochenende 28 Punkte auf. Gemeinsam mit Landsmann Kostas Koufos kommt er auf über 900 NBA-Einsätze. Der Halbgrieche war über 12 Jahre Teil der besten Basketballliga der Welt. Der klassische Brettcenter verkörperte für insgesamt fünf Franchises die Rolle des harten Arbeiters – die er zudem auch für Moskau und Piräus in der Euroleague ausfüllte. Ebenso wie jetzt für die London Lions.

Im 7DAYS EuroCup trifft Seth Hinrichs den Dreier mit 41,7-prozentiger Quote. | Foto: Marvin Contessi

Head Coach Ryan Schmidt tritt anders als sein Personal öffentlich deutlich weniger in Erscheinung. Doch der Amerikaner, der sich vor allem als Spielerentwickler einen Namen gemacht hat, arbeitete sich vom Assistant Coach Posten bei den Raptors 905, dem G-League Ableger der Toronto Raptors, zum Head Coach in der kanadischen CEBL hoch. In seinem dritten Jahr führte er sein Team zur Meisterschaft – ein Ziel, dass er jetzt auch mit den Lions verfolgt.

Raoul Korner: „Im Kader der London Lions stecken ein hohes Talentlevel und gute Größe. Einen Namen, nämlich Sam Dekker, muss man wohl hervorheben. Er war nicht nur ein First-Round-Pick in der NBA, sondern hat auch in Europa schon gezeigt, dass er vom Niveau her ein Euroleague-Spieler sein kann. Insgesamt ist es eine hochtalentierte Mannschaft, die noch nicht so synchron agiert, wie sie das vielleicht in ein paar Wochen machen kann. Genau da sehe ich unsere Chance. Wenn man gegen Teams aus anderen Ländern spielt, dann treffen auch unterschiedliche Spielstile, andere Arten von Basketball aufeinander. Ich kann mir vorstellen, dass London mit unserem Speed – wenn wir ihn aufziehen können – Probleme bekommen könnte.“

Seth Hinrichs: „Gegen Bonn haben wir nicht wie wir selbst gespielt. Es war ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren, wieso wir keinen guten Abend hatten. Jetzt freuen wir uns darauf, dass wir nach so kurzer Zeit gleich wieder spielen und die Partie aus unseren Köpfen bekommen können. Hoffentlich schütteln wir das ab. Ich bin aber sehr zuversichtlich, dass wir unseren Fans ein deutlich besseres Spiel zeigen werden. London besitzt viel Qualität, sie haben ein starkes Team zusammen. Dass sie bisher noch nicht die gewünschten Ergebnisse erzielt haben, macht sie noch gefährlicher. Wir wissen um ihr Talent und Potenzial.“