Vom Europe Cup zum EuroCup

Jordan Barnett kehrt nach drei Jahren in die BBL zurück. Coronabedingt spielte der US-Amerikaner zuletzt allerdings kaum vor deutschen Fans. Die Veolia Towers Fans möchte er diese Saison mit seinen Dunks begeistern.

Du spielst nicht zum ersten Mal in der easyCredit BBL. Wie ist es, zurück zu sein?
Es fühlt sich ziemlich gut an, wieder zurück zu sein. Meine ersten beiden Saisons in Gießen und Vechta verliefen nicht wie geplant. In Ungarn hatte ich Zeit, mich spielerisch zu verbessern. Dort hatte ich ein paar großartige Saisons. Über die Gelegenheit nun in Hamburg zu sein, bin ich sehr froh. Die Veolia Towers sind eine wirklich gute Organisation mit einem starken Team. Auf mich wirkt es, als wären sie wirklich gut darin, Spieler aufzubauen und es herrscht eine tolle Atmosphäre. Ich freue mich sehr darüber hier zu sein und ein Teil der Towers-Family zu sein.

Was für Erinnerungen hast du an die BBL und deine Zeit in Deutschland?
Am meisten ist mir der Wettbewerbscharakter der BBL in Erinnerung geblieben. Der ist äußerst körperlich. Außerdem ist das Talentniveau sehr hoch. Die Liga ist sehr groß, mit vielen guten Scorern auf jeder Position. Die Top-Teams verlieren manchmal gegen die Tabellenletzten. Du musst in jedem einzelnen Spiel gut vorbereitet sein, denn jedes Team kann jederzeit geschlagen werden. Eine weitere Erinnerung war die Coronazeit. Ich war während der Pandemie in Deutschland. Wir mussten also immer ohne Fans spielen. Da ich einen Großteil meiner Energie aus den Fans ziehe, war das eine schwierige Situation damals.

Die letzten Jahre hast du in Ungarn gespielt. Wie unterscheidet sich der Basketball dort von dem Deutschen?
Die Spieler sind in Deutschland deutlich besser. Hier wird auf einem extrem hohen Niveau gespielt. Die deutschen Spieler sind teilweise die besten in der gesamten Liga, spielen aber nicht alle unbedingt im selben Team. In Ungarn spielen die besten ungarischen Spieler alle in demselben Team. Nichtsdestotrotz ist die ungarische Liga ein gutes Sprungbrett. Viele Spieler, die in Ungarn gespielt haben, spielen jetzt in der BBL.

Letzte Saison, bist du einer der zehn effektivsten Spieler der ungarischen Liga geworden. Was hat dir bei deiner Entwicklung geholfen?
Ein Spieler zu werden, der in der Top 10 der effektivsten Spieler Ungarns ist, zeigt, dass ich meine Rolle gut angenommen und das gemacht habe, worin ich am besten bin. Früher habe ich mich immer bei Dingen ertappt, die ich nicht hätte tun sollen. Ich habe immer versucht, über mich hinauszuwachsen und dabei zu viel getan. Deshalb war es für mich am besten, mein Spiel auf den Bereich zu fokussieren, in dem ich am effektivsten bin. Ich habe viel an meinem Post-up-Spiel und meinem Sprungwurf gearbeitet. Allgemein habe ich versucht, in meiner Rolle zu bleiben und darauf vertraut, dass diese mir hilft auf dem Parkett zu bleiben. Am Ende habe ich dann auch eine gute Anzahl an Ballkontakten gehabt. Das hat mich nicht nur persönlich weitergebracht, sondern mir auch dabei geholfen, eine wirklich gute Saison zu spielen.

Es gibt sehr viele Bilder, auf denen du dunkst. Was hat es damit auf sich?
Das Dunken auf dem Feld hat für mich eine große Bedeutung. Das gehört zu meiner Art zu spielen. Ich spiele gerne in Richtung der Fans und mache gerne einen Dunk vor der Fantribüne. Danach liebe ich es zu jubeln und die Menge sowie mein Team anzustacheln. Das gibt mir einen enormen Energieschub. Ob es nun ein Alley-Oop ist oder ein Fastbreak – es macht mir immer Spaß. Hauptsache ich kann damit meinem Team und den Fans Energie geben. Das ist mir wichtig und Teil meiner Effektivität auf dem Spielfeld.

Worauf freust du dich in der kommenden Saison?
Auf den Eurocup! Ich freue mich sehr über die Chance, dort mitspielen zu können. Letztes Jahr habe ich noch beim Europe Cup gespielt – nun den Sprung zu einem EuroCup Team geschafft zu haben, bedeutet mir viel. Das ist nicht selbstverständlich.