Tschüss, Jussi!

Nach fünf Jahren bei den Hamburg Towers verlässt Justus Hollatz seine Heimatstadt und setzt seinen Weg ab sofort in der spanischen ACB fort. Bei den Hanseaten war der 21-jährige Nationalspieler zunächst Aufstiegsheld, feierte anschließend seine BBL-Premiere und wurde in den vergangenen zwei Jahren als bester Nachwuchsspieler ausgezeichnet.

Die Entscheidung ist gefallen – nach Beratungen mit seinem Agenten-Team wird Justus Hollatz die Hamburg Towers nach fünf gemeinsamen Jahren im Sommer verlassen und seinen Weg bei CB Breogán in der spanischen ACB fortsetzen. Der 21-jährige Nationalspieler wird nach drei Jahren in der easyCredit Basketball Bundesliga ab der kommenden Saison in der stärksten nationalen Liga Europas vorspielen. Die Aussicht auf eine nochmals größere Rolle im Team, als auch auf eine höchstwahrscheinliche zweite Teilnahme am europäischen Wettbewerb konnten das Eigengewächs nicht vom Verbleib überzeugen.

„Es ist nicht leicht, Justus jetzt gehen zu sehen. Wir hätten ihn weiterhin sehr gern in Hamburg gehabt und sind uns sicher, dass wir zumindest im kommenden Jahr auch der bessere Standort für seine Entwicklung gewesen wären“, erklärt Marvin Willoughby. „Trotzdem wünschen wir Jussi natürlich sportlich, aber vor allem auch persönlich nur das Beste. Menschlich hoffe ich sehr, dass er auch in Spanien ein Umfeld vorfindet, in dem er weiterhin so positiv, herzlich und bodenständig bleiben kann“, so der Geschäftsführer der Hamburg Towers, der seinen Schützling nach fünf gemeinsamen Jahren ziehen lassen muss.

Auch auf internationalem Parkett hinterließ Justus Hollatz erste starke Fußspuren. | Foto: Dennis Fischer

„Ich möchte mich herzlich bei den Hamburg Towers, ganz besonders Marvin, und allen Fans bedanken. Ich konnte in meiner Heimatstadt zum Bundesligaprofi reifen und einen ganz entscheidenden Schritt in meiner noch jungen Karriere machen. Dafür bin ich allen, die mich bis hierhin begleitet haben, sehr dankbar“, sagt Justus Hollatz über den nun feststehenden Abschied. „Ich habe für mich die Entscheidung getroffen, dass ich jetzt meine Komfortzone verlassen muss, um den nächsten Schritt in meiner Karriere zu machen“, so der Youngster weiter, der für die Hamburger in der NBBL, ProA und BBL auflief.

Insgesamt bestritt Justus Hollatz 125 Profipartien für die Hamburg Towers. Im Alter von 16 Jahren wechselte der gebürtige Hamburger in das Ausbildungsprogramm der Towers, lief zunächst in der NBBL und gleichzeitig für Kooperationspartner SC Rist Wedel in der 2. Basketball Bundesliga ProB auf. Bereits in seinem zweiten Jahr wurde Hollatz in den Profikader aufgenommen, spielte 2018/19 gleichzeitig in drei Ligen. Und die viele Spielpraxis zahlte sich aus. Denn bereits am Aufstieg hatte der gerade volljährig gewordene Jungspund entscheidenden Anteil – erzielte 16 Punkte im vierten Halbfinale gegen Chemnitz und sicherte im zweiten Finalspiel mit einem Dreier neun Sekunden vor Schluss die ProA-Meisterschaft.

Im Trikot der Hamburg Towers gab es für Justus Hollatz in den vergangenen zwei Jahren viel Grund zum Jubel. | Foto: Marvin Contessi

In den vergangenen drei Jahren reifte Justus Hollatz zu einem gestandenen Bundesligaprofi, erhielt für seine Entwicklung zuletzt zweimal in Folge die Auszeichnung zum besten deutschen Nachwuchsspieler. In der vergangenen Spielzeit legte der 21-Jährige im Schnitt 7,7 Punkte, 2,2 Rebounds und 5,6 Assists auf. Mit 15 Assists gegen Heidelberg stellte der sechsfache Nationalspieler einen neuen Rekord eines deutschen Akteurs auf. Im 7DAYS EuroCup bestritt Hollatz vergangene Saison seine ersten europäischen Einsätze und verbuchte in 13 Spielen durchschnittlich 8,2 Punkte, 2,1 Rebound und 4,2 Assists.

„Vor fünf Jahren hat ihm wohl noch keiner zugetraut, dass er jetzt den Sprung in die ACB nehmen wird. Deswegen möchte ich mich einmal bei allen Trainern bedanken, die in der Zeit so hervorragend mit ihm gearbeitet haben – stellvertretend Thore Pinkepank und auch unseren Athletiktrainer Mello hervorheben“, freut sich Marvin Willoughby darüber, dass die investierte Arbeit Früchte trägt. „Auch möchte ich an dieser Stelle Lars Mittwollen nicht unerwähnt lassen. Denn, dass Justus diese Schritte bei uns machen konnte, hat auch mit der sehr guten Vorarbeit der Hittfeld Sharks zu tun. Als Zugpferd im Hamburger Basketball profitieren wir natürlich von einer möglichst breiten Ausbildung an der Basis – Justus ist für diese Zusammenarbeit Hamburger Vereine ein weiteres prominentes Beispiel“, so der Geschäftsführer der Hamburg Towers abschließend.