Towers wollen ihren Frust gegen Patras verarbeiten
Die Veolia Towers Hamburg empfangen am Dienstag (31.01.) im 7DAYS EuroCup das Team von Promitheas Patras. Der griechische Gruppen-Fünfte strebt mit einem Erfolg die vorzeitige Qualifikation für die Playoffs an. Tipoff in der edel-optics.de Arena ist um 19.30 Uhr.
Das Rad sprichwörtlich neu zu erfinden, gehört nicht zu den Aufgaben von Benka Barloschky, der vor rund drei Wochen als Head Coach bei den Veolia Towers Hamburg übernommen hat. Vielmehr sucht der 35-Jährige noch nach einem Weg, sein Team, das er zuvor schon als Assistant Coach betreut hat, wieder in die Erfolgsspur zurückzuführen. Dabei greift er auch auf eine Regel zurück, die sein Vor-Vor-Gänger Pedro Calles in den vergangenen zwei Spielzeiten vorgelebt hat. Demnach stehen den Spielern 24 Stunden nach einer Partie zu, um sich – im Falle eines Sieges – zu freuen oder – bei einer Niederlage – zu ärgern. Im Anschluss erwartet der Chef an der Seitenlinie von seinen Schützlingen wieder einen klaren Kopf. Da die 24-Stunden-Frist nach der Niederlage in Frankfurt zum Start der Vorbereitung auf die Partie gegen Patras noch nicht abgelaufen war, verzichte Barloschky am Montag nach dem Warm-Up auf eine Basketballeinheit und bat sein Team zu einer ausführlichen Videoanalyse – ein geschützter Raum, um Fehler offen anzusprechen, dem Frust Ausdruck zu verleihen. Die entsprechende Reaktion soll am Dienstag (31.01.) folgen.
Tipoff der Partie des 13. Spieltages der Gruppenphase im 7DAYS EuroCup gegen Promitheas Patras ist um 19.30 Uhr. Tickets gibt es noch hier im Online-Ticketshop oder am Spieltag an der Abendkasse – diese öffnet mit der edel-optics.de Arena 60 Minuten vor Spielbeginn. Hier können Anwohner:innen der Elbinsel zudem unter Vorlage ihres Ausweises (PLZ 21107 und 21109) 15 Prozent auf Tickets aller Preiskategorien sparen.
Während die Towers einen Weg aus ihrer andauernden Negativspirale suchen, zeigt bei Promitheas Patras die Erfolgskurve steil nach oben. Die anfängliche Schwächephase in der Basket League ist längst abgelegt – mit vier Siegen in Serie hat der einzige griechische EuroCup-Vertreter den Anschluss an die besten Plätze wieder hergestellt. Auch im internationalen Wettbewerb liegt das Team von Ioannis Christopoulos, der Ende November als Head Coach übernahm, im gesicherten Mittelfeld, ein Erfolg am Dienstag würde die vorzeitige Qualifikation für die Playoffs bedeuten.
Doch nicht nur die Hereinnahme des neuen Trainers sorgte bei Patras für einen Umschwung. Auch der Abgang des zwischenzeitlichen EuroCup-Topscorers Joe Young brachte eine positive Veränderung. Für den US-Guard kamen mit Joe Thomasson (9,3) und Dustin Hogue (6,0) zwei Akteure, die dem Team mehr Breite verleihen. Als Topscorer hat Arnoldas Kulboka (15,8) übernommen – in der Vorwoche führte der Litauer sein Team mit 30 Zählern zum Sieg gegen Podgorica und wurde dafür als Spieltags-MVP ausgezeichnet.
Dahinter gibt es mit dem US-Trio um Anthony Cowan (9,7), Trevis Simpson (9,7) und George Conditt IV (7,6) – der den Towers im Hinspiel mit 22 Punkten und 10 Rebounds sichtlich Probleme bereitete – sowie den beiden Griechen Nikolao Gkikas (5,6) und Georgios Tanoulis (5,4) und dem Serben Nemanja Dangubic (5,3) zahlreiche Rollenspieler, die mittlerweile nahezu perfekt aufeinander abgestimmt sind. Entsprechend leisten sich die Griechen mit 12,6 Ballverlusten die zweitwenigsten Ballverluste aller EuroCup-Teams.
Benka Barloschky: „Der Frust über das letzte Spiel ist noch immer da. Es tut weh, wenn du komfortabel zur Halbzeit führst und das Spiel dann auf die Art und Weise abgibst, wie wir das getan haben. Das haben wir mit Blick auf das Spiel gegen Patras ganz ausführlich im Video analysiert. Dennoch denke ich jetzt nicht darüber nach, mit Wut ins nächste Spiel zu gehen. Ich gehe sowieso davon aus, dass meine Spieler top motiviert in jede Partie gehen. Wäre dem nicht so, sind sie im falschen Beruf gelandet. Ich will sie mit einem klaren Verstand in jedes nächste Spiel gehen sehen – als wären sie ein weißes Blatt Papier. Damit sie sich auf das konzentrieren, worauf sie müssen. Andere Gefühle, Gedanken über gestern und morgen, will ich vermeiden. Bei Patras ist der herausragende Scorer der Hinrunde ersetzt worden, das gibt dem Team jetzt mehr Breite, macht es vielleicht sogar noch etwas unberechenbarer. Sie sind gefährlich, mit viel Qualität auf allen Positionen. Vielleicht kann man Arnoldas Kulboka da ein wenig herausheben, er kann offensiv unglaublich viel.“
Ziga Samar: „Patras ist ein sehr gutes Team. Sie haben viel Qualität im Team, sind gut besetzt – jeder Spieler bringt wichtige individuelle Qualitäten in die Mannschaft. Nur als Team, wenn wir alle gemeinsam an einem Strang ziehen, haben wir eine Chance auf den Sieg.“