Towers wollen eingeschlagenen Weg in Ankara weitergehen

Am Mittwoch (18.01.) sind die Veolia Towers Hamburg im 7DAYS EuroCup bei Turk Telekom Ankara gefordert. Im Spiel gegen den Dritten der Gruppe B steht Neuzugang Anthony Polite vor seinem Debüt. Magenta Sport überträgt ab 17.50 Uhr live.

Die Partie am Sonntag gegen Göttingen offenbarte Benka Barloschky ein weiteres Mal die Baustellen, an denen es für die Veolia Towers Hamburg zu arbeiten gilt. Im Anschluss der Partie unterstrich der Head Coach aber ebenso erneut, dass auch der vorgenommene Trainerwechsel und Änderungen am Spielerpersonal keine Wunderdinge vollbringen können. Entsprechend nutzte der 35-jährige die Trainingseinheit am Montag, um nach akribischer Analyse die Beseitigung der Fehlerquellen voranzutreiben – und, mit positiver Verstärkung, die bereits genommenen Entwicklungsschritte zu festigen. Zudem wurde Neuzugang Anthony Polite nach erfolgreich bestandenen medizinischen Checks in den Trainingsbetrieb integriert. Der Linkshänder überzeugte mit Einsatz, zeigte sich lernwillig, suchte immer wieder den Austausch mit seinen neuen Teamkollegen – und wird am Mittwoch im 7DAYS EuroCup bei Turk Telekom Ankara sein Debüt geben.

Die Partie beim Dritten der Vorrundengruppe B startet um 18 Uhr. Bereits ab 17.50 Uhr überträgt Magenta Sport live aus der Ankara Arena.

Tony Taylor (l.) war im Hinspiel mit 25 Punkten der Garant für Ankaras Auswärtssieg. | Foto: Marvin Contessi

In dieser Spielzeit ist die über 10.000 Zuschauende fassende Sportarena in der Hauptstadt der Türkei regelmäßig Austragungsort sprichwörtlicher Basketball-Feste. Denn nur zwei Heimspiele des Tabellenzweiten der türkischen Süper Ligi – im 7DAYS EuroCup gegen Paris und Gran Canaria – gingen bisher verloren. Selbst die Euroleague-Schwergewichte Fenerbahce Istanbul und Anadolu Efes Istanbul mussten die Rückreise aus Ankara punktlos antreten. Head Coach Erdem Can hat in seinem ersten Jahr in Hauptverantwortung eine nur sehr schwer einzunehmende Festung geschaffen.

Im 7DAYS EuroCup zählt Ankara zur absoluten Spitze, nur Gran Canaria – aktuell erster in Gruppe B – hat mehr Spiele gewinnen können. Die Dominanz lässt sich auch an Zahlen ablesen. Offensiv besticht der türkische Vertreter im zweithöchsten europäischen Wettbewerb mit Variabilität – Ankara trifft die fünftmeisten Dreier (10,2) pro Partie und verwandelt die viertmeisten Abschlüsse (22,1) im Zwei-Punkt-Bereich. Am defensiven Ende präsentiert sich der türkische Hauptstadtklub sehr aggressiv, 8,2 Steals pro Partie sind der drittbeste Wert im Wettbewerb. Darüber hinaus gelingt es dem klaren Favoriten vor dem Duell des 11. Spieltages, die eigenen Fehler auf ein Minimum zu reduzieren – 12,9 Ballverlusten (5.) stehen 18,7 Assists gegenüber (5.).

Die einzige statistische Schwäche im Rebound – hier rangiert das Can-Team mit 34,5 Rebounds pro Partie (13.) im Wettbewerbsvergleich nur im unteren Mittelfeld – soll mit der Verpflichtung von Center-Hüne Michael Eric behoben werden. Der 34-jährige Routinier gewann 2018 mit Darüssafaka bereits den EuroCup, verbrachte anschließend drei Jahre – unterbrochen von einem ersten kurzen Gastspiel in Ankara – bei den Euroleague-Klubs aus Vitoria und Moskau. Der nigerianische 2,10-Meter-Big Man soll sich nahtlos in ein starkes Kollektiv einreihen, bei dem gleich fünf Spieler zweistellig punkten und ebenso fünf Akteure über 40 Prozent aus der Distanz treffen.

Kapitän Seth Hinrichs erwartet eine herausfordernde Partie in Ankara. | Foto: Marvin Contessi

Benka Barloschky: „Wir haben im Training zunächst nur auf uns geschaut, versucht, das letzte Spiel aufzuarbeiten und an den Details, die wir nicht gut gemacht haben, weiterzuarbeiten. Gleichzeitig habe ich aber auch verstärkt das hervorgehoben, was wir gut gemacht haben, um diesen Weg weiterzugehen. Der Fokus lag mehr auf uns als auf Ankara. Sie sind, wie fast jeder Gegner im EuroCup, sehr groß, sehr physisch, sehr athletisch. Dazu sind sie wirklich sehr gut gecoacht, was dazu führt, dass sie sehr intensiv spielen. Dass sie in der türkischen Liga gegen Anadolu Efes gewonnen haben, sagt einiges aus. Es wird ein schwieriges Spiel. Wir fahren natürlich dorthin, um zu gewinnen – das tun wir bei jedem Spiel. Dennoch müssen wir uns auch bewusst sein, dass wir viel investieren müssen, um eine Chance zu haben.“

Seth Hinrichs: „Ankara steht zu Recht weit oben in der Gruppe. Sie agieren sehr ausbalanciert, das hat man auch im Hinspiel gesehen. Ihre Ausgeglichenheit führt dazu, dass sie ihren Gegnern auf ganz unterschiedliche Art und Weise weh tun können. Für uns wird es also besonders defensiv eine große Herausforderung sein, entsprechend darauf zu reagieren. Im Angriff wollen wir versuchen, unseren Prinzipien zu vertrauen. Nach dem Trainerwechsel haben wir taktisch ein paar Veränderungen vorgenommen, das System etwas angepasst.“