Towers on Tour – Trainingslager Tagebuch I

Wie geht Trainingslager bei den Veolia Towers Hamburg? Das versucht Pressesprecher Florian Eisebitt für euch herauszufinden. Jeden Morgen gibt’s den Bericht des letzten Tages – und damit einen direkten Blick hinter die Kulissen.

Tag 1 – Die Abfahrt vor der edel-optics.de Arena war für 9.00 Uhr angesetzt. Knapp zwanzig Minuten vorher trudelten die ersten Spieler ein, das Bild, egal ob in den Playoffs oder während der Saisonvorbereitung, immer das gleiche. Mit einem Nackenkissen verziert, halbgeschlossenen Augen und bequemen Hosen schlurfen Routiniers wie Youngster in Richtung Bus. Während sich Raoul nach der letzten schweißtreibenden Einheit im Trainingszentrum in Wandsbek am Vortrag noch über die morgendlich kühlen 20 Grad freut, hat sich Benka eine Tasse aus dem Geschirrschrank im Towers-Office genommen, sich einen Kaffee gemacht und ist ebenfalls in Richtung Bus aufgebrochen. An der Stelle sei gesagt – die Tasse hat es sicher nach Breslau geschafft.  

Gleiches gilt auch für das Team rund um Neuzugang Marvin Clark II, der seine Mitspieler am Abreisetag zum ersten Mal begrüßte. Wirklich gesprächig waren die ersten rund drei Stunden der Fahrt allerdings nicht. Augenscheinlich holten alle zunächst erstmal den vor Aufregung auf das anstehende Trainingslager verpassten Schlaf nach. Wenn doch mal ein Geräusch durch den Teambus huschte, dann war es ein kurzes Schnarchen aus den hinteren Reihen. Deutlich mehr Gesprächsstoff gab es im Begleitfahrzeug. Was jetzt nach Tour de France Ersatzteillager klingt, ist in Wahrheit der Medienteam-Express, der, mit Fabian Villmeter im Schlepptau, die Profis ins Trainingslager begleitet.

Erster Stopp: Bernau. Auf Empfehlung von Berlins Teambetreuer Tommy Thorwarth – Props gehen raus – wurde Pasta und Salat im Ristorante Casa Vicina vorbestellt. Und die Empfehlung hielt, was sie versprach. Die Bernauer selbst hinterließen ebenfalls einen bleibenden Eindruck – allerdings einen negativen. Denn ortsunkundige Autofahrer werden hier wohl gern mal mit einer einfingerigen Handbewegung begrüßt. Doch von der (un)freundlichen Geste unberührt, das Essen war einfach zu gut, ging es weiter. Erst den Berliner Ring entlang, dann über die A13 und A15 an Cottbus vorbei – bis uns direkt hinter der polnischen Grenze eine rund 50 Kilometer lange Baustelle begrüßte.

Vorbei an Feldern und Wäldern durch die polnische Idylle erreichte der Teambus gegen 18.15 Uhr, etwa 40 Minuten nach dem Begleit-Bulli, der dank der KL Raudies mit frischer Folierung auf Tour ging, das Active Hotel – die Unterkunft für die nächsten Tage, mit direkt angeschlossener Basketballhalle. Eindrücke aus den Zimmern müssen aber noch warten, denn nach der Einteilung der Zimmerbelegung, startete um 19 Uhr die erste Einheit des Tages. Erst 30 Minuten Mello-Time, anschließend Wurf-Drills und Systeme laufen, 5-gegen-0, up and down. Klitschnass geschwitzt endete die erste Einheit um 20.45 Uhr.

Zur Belohnung gab es nur eine viertel Stunde später Abendessen – ganz sportlergerecht viel Salat, Nudeln und eine Hähnchen-Curry-Pfanne. Die Portionsgrößen auf den Tellern variiert, wie die Körper- und Schuhgrößen der Profis, wobei nicht unbedingt der größte Sportler auch den vollsten Teller hatte. Wer hart arbeitet, der muss seine Energiespeicher auch wieder auffüllen. Der ein oder andere gönnte sich noch einen Fruchtjoghurt als Nachtisch. Ich habe einmal mitgezählt, genau sieben Löffel in zehn Sekunden, dann war der Becher von Leif leer. Ebenso schnell leerte sich dann auch der Essensraum, nachdem alle Spieler aufgegessen hatten. Kurz vor 22 Uhr läuteten die meisten die Bettruhe ein.

Da war aber noch was: Thema Kaffeetasse. Die hat Benka beim Check-In an der Rezeption vergessen. Da das Personal im Active Hotel aber bisher alles bestens unter Kontrolle hat, wurde sie sicher aufbewahrt. Ihr dürft gespannt sein, ob sich das jetzt wie ein roter Faden durch die Woche zieht.