Towers können sich in Patras für starkes Comeback nicht belohnen

Die Veolia Towers Hamburg verlieren die Auswärtspartie bei Promitheas Patras nach einer starken zweiten Halbzeit mit 81:77. Für die letztliche Entscheidung sorgt ein Foul und ein Ballverlust in der Schlussminute. Yoeli Childs mit starkem Double-Double und neuem EuroCup-High.

Raoul Korner: „Wir haben das Siel nicht in der letzten Minute, sondern in der ersten Halbzeit verloren. Zu Beginn waren wir defensiv nicht da, haben der Intensität von Patras nicht entsprechen können. In der zweiten Hälfte war es eher unser Spiel, wir haben es von da an ganz gut gemacht. Am Ende hatten wir ein paar mentale Fehler gemacht, Freiwürfe nicht getroffen, den offenen Mitspieler nicht gefunden und an der Dreierlinie gefoult. Diese Fehler kosten uns das Spiel. Aber noch mal, hätten wir in der ersten Halbzeit besser gespielt, dann wäre es darauf nicht angekommen.“

Yoeli Childs: „Wir hatten leider immer wieder kritische Momente in unserem Spiel. Im zweiten Viertel haben wir nicht so hart gespielt wie Patras und uns damit ein Loch gegraben. Da mussten wir uns zunächst erstmal wieder herauskämpfen. Wir haben dann mehr Intensität in die Partie gebracht, das hat unserem Spiel gutgetan. In der letzten Minute haben wir einige Würfe liegen lassen, den Ball hergeschenkt. Wir müssen im Training daran arbeiten, dass uns die vielen leichten Fehler von heute nicht mehr passieren.“

Promitheas Patras 81:77 Veolia Towers Hamburg (21:17, 45:36, 61:60)

Die Stimmung in der Dimitris Tofalos Arena ließ zunächst nicht vermuten, dass die Veolia Towers Hamburg auswärts gefordert waren. Auf dem Parkett jedoch zwang Promitheas Patras die hanseatischen Gäste, die kurzfristig auf den erkrankten Christoph Philipps verzichten mussten, schnell in eine ungemütliche Lage. Nach nicht einmal zwei Minuten kassierte Kendale McCullum seinem zweiten Ballverlust folgend ein unsportliches Foul und musste zwangsweise auf die Bank. Doch dank des stark reboundenden Yoeli Childs schüttelten die Towers die kurzen Anlaufschwierigkeiten zunächst ab und gingen mit sechs Punkten in Front. Weil die Korner-Schützlinge aber zu viele gute Chancen aus der Distanz verpassten und Patras nach dem Rebound aufs Tempo drücken konnte, wechselte die Spielstandanzeige wieder zugunsten der Hausherren. Kapitän Seth Hinrichs verkürzte den Rückstand mit Ablauf der ersten zehn Minuten per Tip-In auf vier Zähler.

Es dauerte 40 Sekunden, dann hatten die Veolia Towers nach schnellen Punkten von Jonas Wohlfarth-Bottermann und McCullum ausgeglichen. Doch die Hamburger bekamen die Probleme im Umschaltspiel nicht abgestellt. Patras‘ Center Conditt, der für die Partie das erste Mal in die Starting Five beordert wurde, und EuroCup-Topscorer Joe Young spielten sich wie in einen Rausch. Das Duo erzielte 28 der ersten 36 Punkte für Promitheas und brachte die Towers zwischenzeitlich mit sieben Zählern in Rückstand. Doch die Gäste arbeiteten sich über zweite Wurfchancen zurück in die Partie. Mit seinem zweiten Dreier verkürzte Lukas Meisner die Hypothek auf drei Punkte. Dann aber brachten sich die Towers erneut mit Ballverlusten und vergebenen offenen Distanzwürfen um den Lohn ihrer Arbeit. Das Double-Double (12 Pkt., 10 Reb.) von Yoeli Childs zur Halbzeit ging hinter den 12 Ballverlusten und dem auf neun Punkte angewachsenen Rückstand fast unter.

Nach dem Seitenwechsel erwischten die Towers einen guten Start. Dank sieben unbeantworteter Punkte schlossen die Hamburger innerhalb von zwei Minuten auf. Für Sorgenfalten sorgte unterdessen das vierte persönliche Foul von Marvin Clark II. Nur wenig später handelte sich Conditt ebenfalls seine vierte Verwarnung ein, Len Schoormann tat es dem Center wiederum nur 30 Sekunden später gleich. Während das Foul-Konto auf beiden Seiten anwuchs, pendelte sich der Rückstand bei vier Punkten ein. In den letzten 57 Sekunden des dritten Viertels feierte Leif Möller sein EuroCup-Debüt und trug mit guter Defensive dazu bei, dass Kendale McCullum den Neun-Punkte-Halbzeitrückstand mit zwei Freiwürfen zum Ende des Abschnitts auf einen Zähler verkürzen konnte.

Gleich drei Mal bot sich den Towers zu Beginn des Schlussviertels die Chance, sogar wieder in Front zu gehen. Statt des Führungswechsels leisteten sich die Hamburger aber unnötige Ballverluste und mussten infolgedessen das fünfte Foul von Len Schoormann hinnehmen. Doch auch davon ließen sich die Hanseaten nicht verunsichern, sondern nutzten ihren Vorteil beim Rebound weiter aus und erkämpften sich so den mittlerweile redlich verdienten Führungswechsel. Mitte des Schlussviertels konnte sich Patras glücklich schätzen, dass Conditt nicht sein fünftes Foul kassierte – stattdessen brachte der Center die Griechen wieder in Führung. Diese wechselte anschließend hin und her. Topscorer Yoeli Childs glich von der Freiwurflinie 55 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit aus. Erst ein Foul, dann ein Ballverlust brachten die Towers anschließend wieder ins Hintertreffen und letztlich um den Lohn für die intensive Arbeit in der zweiten Halbzeit.

Stats: Schoormann (3), Möller, Meisner (6, 3 Reb.), Woodard (12, 4 Reb., 3 Ass.), Samar (3, 3 Reb., 5 Ass.), McCullum (15, 4 Reb., 4 Ass.), Hinrichs (11, 6 Reb.), Clark II (2), Wohlfarth-Bottermann (8, 7 Reb.), Childs (17, 16 Reb.)