Towers beenden das Jahr mit einem Knall
Die Veolia Towers Hamburg beenden mit einem beeindruckenden 96:73-Sieg gegen die Würzburg Baskets ihre Niederlagenserie. Benka Barloschky feiert ersten BBL-Sieg als Head Coach. Youngster Al-Fayed Alegbe krönt den Teamerfolg.
Benka Barloschky: „Ausschlaggebend war für mich heute die Energie, die wir im ersten Viertel gebracht haben. Die schnelle 20-Punkte-Führung war der Grundstein für den heutigen Sieg. Ich habe den Jungs vor dem Spiel gesagt, dass sie selbstbewusst in die Partie gehen können, weil sie viel in den letzten zwei Tagen investiert haben. Uns war auch klar, dass Würzburg von schwierigen Spielen kommt, dass sie generell eine langsamere Pace spielen. Wir wollten schnell spielen, waren sehr aggressiv und haben besser und noch konsequenter verteidigt als gegen Oldenburg. Das war der Schlüssel zum Sieg.“
Seth Hinrichs: „Wir sind heute sehr glücklich über den Sieg. Coach Benka hat uns vor Spielbeginn gesagt, dass wir hart gearbeitet haben und wir unsere Arbeit einfach auf dem Feld umsetzen müssen. Er hat uns gut eingestimmt. Dass wir diesen Gameplan heute verwirklichen konnten, war großartig und hat als Team viel Spaß gemacht. Dass wir uns auf die Grundlagen in der Verteidigung konzentriert haben und gute Energie gebracht haben, hat uns heute den Sieg gebracht. Und das fühlt sich gut an.“
Len Schoormann: „Das war heute natürlich ein wichtiger Sieg. Noch wichtiger ist, dass wir in den kommenden Spielen darauf aufbauen. Ich denke, es ist okay, dass wir uns heute über den Sieg freuen, aber die nächsten Spiele kommen direkt und die sind genauso wichtig. Wir waren heute von Anfang wach und haben alle Energie abgerufen, das war meiner Meinung nach spielentscheidend. Der Start hat uns über das gesamte Spiel einen Boost gegeben, was extrem wichtig war.“
Veolia Towers Hamburg 96:73 Würzburg Baskets (29:9, 57:31, 74:54)
Hiobsbotschaften gab es scheinbar noch nicht genug. Auf den Ausfall von Raoul Korner, Christoph Philipps (beide krank) und Yoeli Childs (Muskelverletzung im Oberschenkel) streikte zu Spielbeginn auch noch die Technik. Mit sechsminütiger Verspätung startete dann endlich die letzte Partie des Kalenderjahres – dann aber vollgepackt mit Highlights. Auf Vorlage von Kendale McCullum vollendete Lukas Meisner direkt im ersten Angriff per Alley-Oop-Dunk. Zwei Abschlüsse vom Hamburger Point Guard und ein Dreier von Len Schoormann später war der 10:0-Start perfekt. Zur Mitte des ersten Abschnitts bauten die Hamburger ihren Vorsprung auf 16 Zähler auf. Dann musste McCullum nach zwei schnellen Fouls zwangsweise auf die Bank. Doch auch ohne den Antreiber der Anfangsphase behielten die Hanseaten ihr Momentum aufrecht. Denn die Grundlage für den perfekten Start war die kompromisslose Verteidigungsarbeit. Lediglich drei Feldkörbe brachten die Würzburg Baskets unter dem nicht nachlassenden Druck in den ersten zehn Minuten unter. Überdurchschnittlich hoch waren dagegen bereits (8 im 1. Viertel) die Ballverluste – insgesamt 24 leistete sich die Filipovski-Truppe im gesamten Spiel. Die 20-Punkte-Führung zum Ende des ersten Viertels war mehr als verdient.
Quittiert von Standing Ovations der 3400 Fans in der zum fünften Mal in Folge ausverkauften edel-optics.de Arena knüpften die Towers im zweiten Viertel an ihren Start nach Maß an. Der Vorsprung blieb zwar konstant, zufrieden war Benka Barloschky dennoch nicht. Nach acht leichteren Würzburger Zählern bat der Interims-Chef zur Auszeit, forderte wieder mehr Fokus in der Defensive. Und sein Team setzte die Forderung mustergültig um – 5-Sekunden-Überschreitung provoziert, Offensivfoul angenommen, anschließend ein Ballgewinn. Der Vorsprung wuchs vorübergehend bis auf 25 Punkte. Dann stellte Würzburg auf Zonenverteidigung um und drosselte so das hohe Hamburger Tempo. Das nun deutlich ins Halbfeld verlagerte Spielgeschehen kam den Gästen aus Oberfranken sichtlich zugute, die angeführt von Bryce und Whittaker verkürzen konnten. Doch noch vor der Pause fanden die Towers wieder einen Weg, den oberfränkischen Gästen ihr Spiel aufzuzwingen. Jonas Wohlfarth-Bottermann eröffnete per Dunk einen Schlussspurt, den Seth Hinrichs per Dreier aus der Ecke krönte. Mit einer 26-Punkte-Führung ging es anschließend in die Kabine.












Nach dem Seitenwechsel kamen zunächst die Würzburg Baskets besser aus der Kabine. Der Tabellen-Achte startete mit einem 7:0-Lauf und hatte auch auf die anschließenden Dreier von McCullum und Woodard eine passende Antwort. Der in der ersten Hälfte noch punktlose Cameron Hunt fand zweimal den Weg zum Korb, traf anschließend auch noch aus der Distanz. Die Partie wurde nun deutlich körperlicher. Anders als in der ersten Halbzeit fanden die Veolia Towers aber defensiv weniger Zugriff. Dafür war in der bis hierhin schwierigsten Phase des Abends auf die Offensive Verlass. Erst Lukas Meisner, dann Marvin Clark II und der sehr aktive Len Schoormann verwandelten wichtige Dreier und hielten ihr Team so weiter in Front. Doch auch das treffsichere Trio konnte nicht verhindern, dass der Vorsprung zum Ende des dritten Viertels bis auf 20 Punkte schrumpfte.
Das wäre nicht weiter ins Gewicht gefallen, hätten die Hamburger die Würzburger Aufholjagd mit dem Start ins Schlussviertel beenden können. Doch sieben schnelle Zähler der Gäste reduzierten die Führung weiter. Während Marvin Clark II nach seinem fünften persönlichen Foul vorzeitig ausschied, brachte Würzburgs Topscorer C.J. Bryce sein Team bis auf 13 Zähler heran. Die zunehmende Anspannung war deutlich spürbar. Der an der Seitenlinie Schwerstarbeit verrichtende Benka Barloschky versuchte nicht nur, das Spiel seiner Schützlinge wieder zu ordnen, er holte gestenreich auch das Hamburger Publikum zurück in die Partie. Und die lautstarke Unterstützung von den Rängen verhalf den Towers, dem Anrennen der Gäste ein Ende zu setzen. Über sieben Minuten kamen die Würzburger lediglich zu zwei Treffern von der Freiwurflinie, weil die Hamburger Defensive wieder genauso bissig agierte wie zu Beginn der Partie. Am Ende der sechs Spiele andauernden Niederlagenserie war nichts mehr zu rütteln, ebenso wenig am ersten BBL-Sieg unter Benka Barloschky. Die sprichwörtliche Sahne auf der Kirsche war der Tip-In des 18-jährigen Al-Fayed Alegbe.
Stats: Schoormann (15), Meisner (13, 6 Reb., 3 Ass.), Woodard (9), Samar (13, 3 Reb., 5 Ass.), McCullum (21, 4 Reb., 7 Ass., 5 Stl.), Alegbe (2), Hinrichs (12, 5 Reb., 4 Ass.), Clark II (3), Wohlfarth-Bottermann (8, 6 Reb.), Kozak