Souverän gelöste Pflichtaufgabe
Die Veolia Towers Hamburg gewinnen gegen BG Göttingen mit 75:92. Durch den Sieg rücken die Hamburger auf den 7. Tabellenplatz. Johnathan Stove wird mit 15 Punkten Hamburger Topscorer. Alle Spieler tragen sich ins Scoreboard ein.
Benka Barloschky: „Ich bin super happy, dass wir gewonnen haben. Das ist keine leichte Konstellation, da es für Göttingen um nichts mehr geht in der Tabelle. Das birgt auch eine Gefahr, und wir sind heute sehr erwachsen damit umgegangen. Wir hatten ein bisschen zu viele Ballverluste, weil wir in einigen Situationen zu viel wollten. Wir sind zu viel Risiko eingegangen, auch defensiv. Das hat Göttingen geholfen offensiv im Rhythmus zu bleiben. Das haben wir im dritten Viertel sehr viel besser gemacht. Grundsätzlich haben wir aber ein Auswärtsspiel in der Bundesliga gewonnen, und das ist sehr, sehr schwer. Deswegen bin ich froh über das Ergebnis.“
Johnathan Stove: „Es war ein schwieriges Spiel, aber wir haben uns als Team rein- und durchgearbeitet und am Ende den Sieg verdient. Es war schön unseren Youngster Nelson Martin auf dem Feld zu sehen. Er arbeitet hart im Training und konnte sich heute erstmals belohnen.“
Nelson Martin: „Wir haben uns in den letzten Wochen durch hartes Training Selbstvertrauen angeeignet. Durch diese Selbstvertrauen haben wir als Team eine gewisse Ruhe entwickeln können, sind in der Lage Runs zu kreieren und können uns auch in schweren Phasen durchbeißen. Ich bin dankbar für das Vertrauen der Trainer und des Teams und umso glücklicher, dass ich heute erste Punkte und Spielminuten sammeln durfte.“
Niklas Wimberg: „Wir haben uns am Anfang des Spiels nicht für unsere gute Defense belohnen können und die Bälle öfters weggeschmissen. Göttingen hat uns gerade zu Beginn taktisch überrascht. Spätestens in der zweiten Halbzeit haben wir unseren Weg ins Spiel gefunden und besser auf Göttingen reagiert. Dass ich meinen 1000. Punkt erzielen konnte, ist natürlich ein toller Meilenstein, aber ich freue mich mehr über den Sieg und darüber, dass Nelson sich heute für seine harte Arbeit belohnen konnte.“
Nach einem Monat Samstags-Spiele, ging es für die Veolia Towers Hamburg erstmals wieder unter der Woche ans Eingemachte. Die Reisegruppe unter der Leitung von Benka Barloschky musste bei der Reise nach Göttingen weiterhin auf Kenneth Ogbe sowie Zsombor Maronka verzichten, welche verletzungsbedingt in Hamburg geblieben waren. In der Sparkassen Arena lief die Partie allerdings erst einmal langsam an. Knapp zwei Minuten mussten die Fans beider Teams warten, bis Johnathan Stove das Spielgerät erstmals durch die Reuse segeln ließ und somit die ersten Punkte des Abends verzeichnete. Beide Teams fanden noch nicht so richtig ins Spiel, was sich vor allem in den Turnovern auf beiden Seiten niederschlug. Die Towers attackierten immer wieder die Göttinger Zone, in welcher sich nach dem Abgang von Demajeo Wiggins Youngster Janis Jünemann als einziger etatmäßiger Center wiederfand. Gegen den schnellen Hamburger Zug zum Korb wussten sich die Hausherren teils nur mit einem Foul zu wehren und schickten die Hanseaten mehrfach an die Freiwurflinie. Mit dem furiosen Sieg gegen Heidelberg vergangenen Samstag vielleicht noch in den Beinen, konnten die Towers sich dort aber nicht immer belohnen. Ihre Überlegenheit auf der Position C wusste das Team von Head Coach Benka Barloschky geschickt für sich zu nutzen und verlagerte das Spiel mit geballter Größenpower von Niklas Wimberg und Benedikt Turudić immer wieder in die Zone. Nach einem langsam angelaufenen ersten Viertel sowie Punkten von Jonathan Stove kurz vor Ablauf der Uhr, führten die Veolia Towers Hamburg minimal mit 18:20.
Towers arbeiten sich ins Spiel
Johnathan Stove knüpfte nach der Viertelpause dort an, wo er aufgehört hatte, und packte weitere Punkte in Form eines schnellen Korblegers auf die Anzeige. Kur Kuath setzte mit dem ersten Dunk des Abends ein Ausrufezeichen, welches BG Göttingen mit einer Auszeit quittierte. Kurz danach knackte Niklas Wimberg einen weiteren easyCredit BBL Meilenstein in dem er per Dreier seinen 1002. Punkt in der Liga erzielte. Die Hausherren spielten nun frei auf und sorgten so für kurzweiliges Chaos in der Hamburger Defensive. Benka Barloschky reagierte sofort und nahm eine Auszeit. Aus dieser kehrten die Towers gesammelter auf das Parkett zurück, erarbeiteten sich geduldig Rebounds und kontrollierten den Göttinger Ballvortrag wieder besser. Kur Kuath ließ es sich nicht nehmen, seine Dunking-Künste einmal mehr unter Beweis zu stellen. In einem physischen Spiel ackerten sich die Veolia Towers immer weiter durch ihre harte Verteidigungsarbeit ins Spiel und konnten sich so zur Halbzeit einen sechs Punkte Vorsprung erarbeiten (41:47).




Nach dem Seitenwechsel meldete Kur Kuath die Veolia Towers Hamburg mit einem weiteren Dunk zurück. Hamburger Spielmacher Brae Ivey griff die Zügel enger und erhöhte das Spieltempo, doch die Göttinger bäumten sich immer wieder auf und ließen die Hanseaten noch nicht vollends davonreiten. Die Hamburger antworteten, indem sie die Stellschrauben ihrer Defensive noch einmal anzogen. Dies resultierte in Ballgewinne durch welche die Towers immer mehr ins Laufen kamen. Während Kur Kuath mehrfach Göttinger Punkte in Form eines Blocks vereitelte, arbeitete sich Johnathan Stove immer wieder geduldig ans Brett. Kurz vor Viertelschluss kam Youngster Nelson Martin, welcher letzte Woche mit einer BBL-Lizenz ausgestattet wurde, zu seinen ersten Spielminuten. Die Veolia Towers, nun vollends im Spiel angekommen, pendelten sich langsam aber sicher bei einer zweistelligen Führung ein. Zum Ende des dritten Viertels leuchtet ein 53:70 über der in Lila Licht getauchten Arena.
Towers Youngster kommt zum ersten Einsatz
Stove eröffnete mit einem tiefen Dreier die letzten zehn Spielminuten. Auch Jordan Barnett wollte nach Anspiel von Johnathan Stove die auswärtigen Korbanlagen testen. Trotz des Rückstandes gaben die Hausherren sich noch nicht auf und machten es den Veolia Towers in einem physischen Spiel vor allem am Brett schwer. Dort wusste vor allem Kur Kuath sich durchzusetzen und mit 12 Rebounds so ein weiteres Double-Double auflegen konnte. Die Towers blieben ihrer Teamidentität treu, bauten ihre Führung weiter aus und zwangen ihre Gastgeber durch eine flinke Defenserotation zu schwierigen Abschlüssen. Nelson Martin gab der Hamburger Bank in einer still gewordenen Sparkassen Arena, per erfolgreichem Dreier aus der tiefen Ecke einen Grund zum Jubeln und erzielte so seine ersten BBL-Punkte. Wenig später fanden sich zusammen mit Leif Möller und Jared Grey alle drei Youngster auf dem Feld wieder. Nelson Martin, nun auf den Geschmack gekommen, ging für zwei Freiwürfe an die Linie und ließ noch einen frechen Sprungwurf kurz vor Schluss folgen. Somit gewannen die Veolia Towers Hamburg schlussendlich souverän mit 75:92 und rücken damit auf den 7. Tabellenplatz vor.
Stats: Ivey (14, 6 Reb., 4 Ast.), Rich (2), Lottie (11, 5 Ast.), Möller (2), Grey (1, 3 Reb.), Martin (6), Wimberg (9, 5 Reb., 3 Ast.), Barnett (13, 6 Reb.), Stove (15, 4 Ast.), Kuath (13, 12 Reb.), Turudić (6, 4 Reb.)