Benedikt Turudic und Jordan Barnett feiern den Sieg gegen Frankfurt

Skyliners von Towers rasiert

Die Veolia Towers gewinnen das Kellerduell gegen die Frankfurt Skyliners mit 91:78, ohne einmal in Rückstand zu geraten. Gleich fünf Hamburger punkten zweistellig. Neuzugang Johnathan Stove krönt sich in seinem ersten Heimspiel zum Topscorer (18).

Benka Barloschky: „Erstmal bin ich zufrieden mit dem Sieg, aber auch der Art und Weise, wie er zustande gekommen ist. Es ist überhaupt nicht leicht, in solche Spiele zu gehen. Wir bewegen uns in einer Ergebniswelt. Und negative Resultate machen etwas mit der Mannschaft. Das zerrt am Selbstvertrauen. So eine dominante Performance wie heute hinzulegen, das zeigt wieder, wie beisammen die Mannschaft ist. Wir hatten große Probleme in den letzten Wochen. Und das ist heute ein sehr guter und wichtiger Schritt für uns gewesen.“

Johnathan Stove: „Es war eine sehr geschäftige Woche für mich. Daher tut der Sieg jetzt auch richtig gut. Es war ein großartiges Gefühl heute für mich, die Fans haben wir willkommen geheißen, ich fühle mich angekommen. Die Coaches und die Mitspieler vertrauen mir und dann fällt es mir auch leicht, abzuliefern.“

Es war ein nahezu perfekter Beginn, den die Veolia Towers im direkten Duell mit Tabellennachbar Frankfurt auf das Parkett brachten. Zunächst feierte Johnathan Stove mit einem blitzsauberen Distanztreffer seinen Einstand. Niklas Wimberg ebenfalls aus der Distanz, dann komplettierte Kur Kuath mit einem Dunk den 8:0-Start. Erst nach drei Minuten kamen die Skyliners zu ihrem ersten Korberfolg. Rund 30 Sekunden später lagen die Hamburger zum ersten Mal zweistellig in Führung. Zur Freude der 3193 Fans in der Inselpark Arena. Gleichwohl zum Missfallen von Frankfurts Cheftrainer Denis Wucherer, der die Auszeit forderte. Trotz Zwangsunterbrechung blieben die Hanseaten aber zunächst spielbestimmend. Die Gäste kamen in sieben Minuten lediglich aus der Distanz zu Zählbarem. Mit einem 6:0-Zwischenspurt gelang den Hessen dann aber der Anschluss. Das bis hierhin flüssige Spiel der Towers geriet ins Stocken. Rund vier Minuten verstrichen, in denen lediglich Niklas Wimberg einen Abschluss durch die Reuse befördern konnte. Ein Highlight gab es zum Ende des ersten Abschnitts aber noch. Brae Ivey traf tief aus dem Feld zum 26:15-Zwischenstand.

Frankfurter Schocker vor der Pause

Es gelang den Veolia Towers jedoch nicht, den Schwung aus der Aktion über die Pause, in der Dr. med. Henrik Zecha vom Albertinen Krankenhaus anlässlich des Movember-Spieltages über Männergesundheit und Vorsorge informierte, mitzunehmen. Stattdessen gehörte der Start ins zweite Viertel den Skyliners. In einer Auszeit verlieh Barloschky seiner Unzufriedenheit darüber Ausdruck. Und die Ansprache trug direkt Früchte. Mit einem 12:2-Run gelang es den Hamburgern, sich auf 17 Zähler abzusetzen. Jordan Barnett, der am Donnerstag noch eine neue persönliche Bestleistung im EuroCup aufgestellt hatte, spielte sich in dieser Phase mit acht Zählern in den Vordergrund. Trotz der deutlich angewachsenen Führung hatten die Towers das Spiel aber nicht vollständig unter Kontrolle. Frankfurts Muenkat, in der ersten Halbzeit mit 16 Punkten der beste Mann bei den Skyliners, konnte den Vorsprung wieder in den einstelligen Bereich drücken. Einen echten Schocker hatten sich die Gäste aber noch aufgespart – mit Ertönen der Sirene traf Coplin zum 47:39-Pausenstand von der Mittellinie.

Nach dem Seitenwechsel schickten sich beide Teams an, ein Zeichen zu setzen. Zwar gelangen den Frankfurtern die ersten Zähler. Nachhaltiger war aber das, womit die Veolia Towers aufwarten konnten. Neben fünf schnellen Zählern von Neuzugang Stove war es vor allem die Defensive von Kur Kuath und Jared Grey. Mit Spezialaufgaben bedacht, stellte sich der Youngster den Frankfurtern am 10. Spieltag insgesamt 19:44 Minuten in den Weg. Und nahm in der Zeit trotz seiner erst 19 Jahre eine wichtige Vorbildrolle für seine Teamkollegen ein. Denn die Hanseaten waren nun insgesamt defensiv deutlich präsenter. Zwei Ballgewinne durch Jordan Barnett und Johnathan Stove leiteten eine weitere Drangphase der Hamburger ein. Während Frankfurt in vier Minuten lediglich vier weitere Punkte gelangen, darunter zwei vom in dieser Woche an den Main gewechselten Patrick Heckmann, legten die Hamburger bis auf 20 Zähler vor. Die schönsten zwei stopfte Barnett nach Anspiel vom genesenen Jaizec Lottie durch die Reuse. Entsprechend verdient war die 73:55-Führung zum Ende des dritten Abschnitts.

Towers stutzen Skyliners

Und die Veolia Towers hatten zusehends ihren Spaß gefunden. Gleich zweimal flog Kur Kuath nach Anspiel von Brae Ivey, der sich damit ein Double Double aus Punkten und direkten Korbvorlagen sichern konnte, durch die Zone. Und riss damit die Fans vollends von den Sitzen. Zwei schnelle Frankfurter Abschlüsse trübten das Stimmungsbild kurzzeitig. Waren aber nach einem Dreier von Osaro Rich und zwei weiteren Lottie-Punkten schon wieder vergessen. Dank eines gut gesetzten Blocks von Kapitän Benedikt Turudic schnitt der beste Vorlagengeber der easyCredit BBL wie ein gut geschärftes Rasiermesser durch die Zone und stutze damit vorentscheidend auch die allerletzten Frankfurter Auswüchse. Mit zwei finalen Punkten krönte Johnathan Stove in seinem ersten Heimspiel den 91:78-Sieg und sich damit final auch zum Topscorer der Partie.

Stats: Ivey (12, 4 Reb., 10 Ast.), Rich (5, 4 Reb.), Lottie (10, 3 Ast.) Möller (2), Grey (2), Wimberg (5, 4 Reb., 4 Ast.), Bartnett (16, 3 Stl.), Stove (18, 3 Reb., 4 Ast.), Kuath (17, 7 Reb.), Turudic (4, 3 Reb.)