Schmerzhafte Niederlage in Oldenburg
Die Veolia Towers Hamburg verlieren gegen die EWE Baskets Oldenburg mit 99:81. Nach zwei starken Vierteln brechen die Hamburger ein. Jordan Barnett und Kur Kuath werden Hamburger Topscorer, Brae Ivey erzielt ein Double-Double.
Benka Barloschky: „Oldenburg hat nicht ohne Grund so eine Bilanz zu Hause. Wir haben zwei Viertel sehr guten Basketball gespielt. Für das letzte Viertel hatten wir uns sehr viel vorgenommen, haben aber keinen Weg mehr gefunden zu scoren. Offene Würfe sind nicht gefallen, wir haben den Rhythmus verloren. Und darüber haben wir vergessen zu verteidigen und haben die Rebounds nicht mehr geholt. Sechs offensive Rebounds für Oldenburg im letzten Viertel. Verdienter Sieg für Oldenburg. Bitter für uns. Da war mehr drin.“
Benedikt Turudić: „Wir haben 33 Minuten ein sehr gutes Spiel gespielt und waren in meinen Augen auch das bessere Team. Dann hat sich der Schalter umgelegt. Unsere Würfe sind nicht mehr gefallen, die von Oldenburg sind alle gefallen. Dementsprechend sieht das Endergebnis aus, auch wenn dieses das Spiel nicht wirklich widerspiegelt. Natürlich sind wir enttäuscht, aber jetzt geht es darum weiterzumachen.“
Jordan Barnett: „Wir haben drei starke Viertel gespielt und sind im letzten auseinandergefallen. Oldenburg konnte durch ihre Rebounds viele Fastbreaks generieren und gezeigt warum es so schwer ist in Oldenburg zu gewinnen. Wir müssen jetzt schnell daraus lernen, an uns arbeiten und uns auf die nächste Aufgabe fokussieren.“
Unter anderen Umständen hätte das Spiel in Oldenburg vermutlich auch als Hamburger Klassentreffen bezeichnet werden können. Nicht nur Kenneth Ogbe kehrte an seine alte Wirkungsstätte zurück, auch für Niklas Wimberg war das Spiel in der EWE Arena eine Rückkehr ins alte Wohnzimmer. Mit Max DiLeo, Len Schoormann und Seth Hinrichs liefen auch gleich drei Ex-Towers im Trikot der Donnervögel auf. Ein Duell unter Freunden also. Dabei musste Head Coach Benka Barloschky allerdings auf einen seiner Schützlinge verzichten. Jaizec Lottie war aufgrund von Beschwerden am Knie in Hamburg geblieben.
Die Partie eröffneten die Veolia Towers mit einem Boom – nicht einmal eine Minute gespielt hob Kur Kuath auch schon zum Alley-Oop Dunk ab. Gleichzeitig gab er damit die Hamburger Marschrichtung vor, die mit viel Energie zum Korb zogen und so schnell in Führung gingen. Doch die heimstarken Donnervögel ließen sich von den spielfreudigen Towers nur kurzweilig einschüchtern, rissen mit zwei schnellen Dreiern von Ex-Tower Max DiLeo die Führung wieder an sich. Kur Kuath hinterließ mit einem weiteren Dunk zwar eine Duftmarke, aber der Hamburger Wurf wollte noch nicht fallen. Währenddessen konnten die Gastgeber über ihren Fastbreak punkten und so erstmals zweistellig in Führung gehen. Nach den ersten zehn Spielminuten leuchtete ein 25:17 über der Arena.
Die Veolia Towers verteidigen sich zurück in das Spiel
Kapitän Benedikt Turudić meldete die Veolia Towers towerful aus der Viertelpause zurück, fing erst einen Oldenburger Ball ab und ging im Anschluss für Zwei an die Linie. Die Towers kämpften offensiv sowie defensiv um jeden Ball und arbeiteten die Hamburger Hypothek so Stück für Stück ab. In einem physischen Spiel wussten die Donnervögel den Hamburger Zug zum Korb teils nur mit einem Foul zu stoppen und schickten die Hanseaten so mehrfach an die Linie. Dort konnten die Towers sich aber nicht immer belohnen (13/22 Freiwürfen). Ebenfalls mit einem Freiwurf sorgte Brae Ivey für den Ausgleich. Mit einer bissigen Defense über das gesamte Feld zwang das Team von Benka Barloschky die Donnervögel gleich sechsmal zum Ballverlust, konnten das Spiel aber noch nicht ganz zu ihren Gunsten drehen. Oldenburgs Trainer Mladen Drijencic reagierte mit einer Auszeit, aus der die Hamburger mit noch mehr Biss zurückkehrten und Niklas Wimberg per Dreier zum zweiten Mal für den Ausgleich sorgen konnte. Oldenburgs Norris Agbakoko antwortete darauf mit einem Dunking. Zwei Sekunden vor der Halbzeitpause tanzte Kenneth Ogbe förmlich zum Korb und sorgte damit für den 48:48-Halbzeitstand.




Jordan Barnett war es, der die zweite Halbzeit per erfolgreichem Dreier vor den Augen der mitgereisten Towers-Fans eröffnete. Und auch für die folgenden fünf Punkte sollte der US-Amerikaner zuständig sein. Die Veolia Towers Hamburg blieben eisern in der Defense, bestraften jeden Fehler der Hausherren gnadenlos und konnten daraus schnelle Runs zum Korb generieren. Kur Kuath brachte erst die Oldenburger Korbanlage per Dunk zum Wackeln und mit anschließendem Freiwurf die ausverkaufte Arena zum Schweigen. Die Veolia Towers gaben nun das Spieltempo vor, zwangen die Oldenburger immer wieder zu Stops. Brae Ivey erreichte mit 13 Assists nicht nur einen neuen persönlichen Bestwert, sondern brachte das Spielgerät so an die richtigen Empfänger und die Towers weiter in Führung. Kur Kuath, einer der Profiteure von Iveys Vorlagen, ließ den Ball einmal mehr durch den Ring krachen. Die schnell rotierende Hamburger Verteidigung ließ nur noch sieben Oldenburger Punkte zu und hielt die Gastgeber so unter Kontrolle. Nach einem 9-Punkte-Run der Towers führten die Hamburger bei Ablauf des dritten Viertels mit 65:72.
Hamburger Spiel bricht auseinander
Der Start ins vierte Viertel gestaltete sich zunächst ausgeglichen. Doch die Donnervögel mobilisierten, so schien es, noch einmal alle Donner-Kräfte, sorgten mit einem 23:0-Run erst für den Ausgleich und dann für die Vorentscheidung. Zwischenzeitlich musste Johnathan Stove das Spielfeld mit fünf Fouls verlassen. Das Hamburger Spiel kam nun vollends aus dem Rhythmus und auch der Wurf wollte nicht mehr fallen. Benedikt Turudićs Dunk nach Steal von Brae Ivey gab den mitgereisten Towers-Fans noch einen Grund zum Jubeln, konnte aber nicht mehr viel am Endergebnis ändern. So verlieren die Veolia Towers Hamburg trotzt phasenweise starker Leistung mit 99:81 und damit auch das direkte Duell im Kampf um die Postseason-Plätze.
Stats: Ivey (15, 4 Reb., 13 Ast.), Rich (5, 2 Reb.), Möller, Grey (4, 2 Reb.), Wimberg (6, 2 Ast.), Barnett (16, 4 Reb.), Stove (5), Kuath (16, 4 Reb.), Ogbe (6, 2 Reb.), Turudić (8, 2 Reb.)