Re-Formiert gegen Würzburg

Am 21. BBL-Spieltag empfangen die Hamburg Towers den Tabellensiebzehnten s.Oliver Würzburg in der edel-optics.de Arena. Tipoff am Freitag (11.02.) ist um 20.30 Uhr. Verbliebene Tagestickets ab Freitag verfügbar. Magenta Sport überträgt ab 20.15 Uhr live.

WHAT’S UP?! Über ganze vier Tage Vorbereitungszeit konnten sich die Hamburg Towers vor dem Duell am Freitag mit s.Oliver Würzburg freuen. Der Ausfall der EuroCup-Partie gegen Panevezys am Dienstag sorgte für eine unfreiwillige Spielpause, die dem Team von Pedro Calles aber durchaus gelegen kam. Elf Pflichtspiele bestritten die Hanseaten seit dem Jahreswechsel bisher, Corona-Infektionen und Verletzungen sorgten für zusätzliche Herausforderungen im straffen Programm. Folglich wechselten sich in den letzten Wochen starke Auftritte, wie gegen Ulm oder Andorra, mit energielosen Phasen, wie in Gießen oder Bayreuth, ab. Mit der Rückkehr von Topscorer Caleb Homesley ins Aufgebot lichten sich die Reihen der Ausfälle, auch wenn die drei Genesenen noch nicht wieder im Vollbesitz ihrer Kräfte sind. Mit Zach Brown, der sich in Andorra sein Knie überdehnte, fällt ein Akteur zwar weiterhin aus, dafür steht mit Trevon Bluiett ein anderer vor seiner Premiere im weiß-schwarzen Trikot. Seit Dienstag trainiert der Neuzugang mit dem Team. Head Coach Pedro Calles bescheinigte dem 1,98 Meter großen Forward gute erste Tage und ein schnelles Lernvermögen. Auch s.Oliver Würzburg kämpft sich angeschlagen durch die letzten Wochen. Nach dem Überraschungssieg gegen München folgten zwölf Niederlagen in Serie – ehe sich Würzburg unter Neu-Coach Sasa Filipovski im Franken-Duell gegen Bamberg den ersten Erfolg seit fast drei Monaten sicherte, und damit ganz wichtige Punkte im Kampf um den Ligaverbleib. Der neue Cheftrainer legt das Spiel zunehmend in die Hände seiner Guards William Buford (12 PpS), Cameron Hunt (11,2) und Luciano Parodi (10), die sich im Zusammenspiel mit Topscorer Desi Rodigruez (13,2), Craig Moller (8,2) und Filip Stanic (7,2) Chancen vornehmlich im Pick&Roll erspielen. Entsprechend gehört Würzburg zu den Teams mit den meisten Abschlüssen (40,6) in Korbnähe und den wenigsten (21,1) aus der Distanz. Ganz anders bei den Towers, die ligaweit die meisten Dreier (32,6) nehmen, dafür aber die viertwenigsten Zweier (33,9). Welches Team dem Spiel seinen Stempel aufdrückt, sollte am Freitag also leicht erkennbar sein.

Im Hinspiel erzielte Maik Kotsar seine statistisch beste BBL-Partie in dieser Saison. | Foto: Viktor Meshko

DUELL IM FOKUS Trevon Bluiett vs. Alex King. Der mittlerweile 36-jährige King, der mit Frankfurt und München drei Meisterschaften gewann, sowie mit Berlin und München drei Mal Pokalsieger wurde, gehört seit fast 20 Jahren zu den Gesichtern der easyCredit BBL. Von 2011 bis 2013 trug der Forward zum ersten Mal das Würzburger Trikot, reifte in seiner ersten Amtszeit in Unterfranken zum gefürchteten Drei-Punkt-Spezialisten. In der aktuellen Saison kommt der Forward auf 2,1 Punkte, 0,8 Rebounds und 0,6 Assists in knapp acht Minuten Einsatzzeit – die Leistungskurve im Jahr 2022 aber wieder deutlich steigend. Neuzugang Trevon Bluiett dagegen steht vor seiner BBL-Premiere, erst am Montag traf der vielseitige Forward in Hamburg ein. Auch der US-Amerikaner gilt als Drei-Punkt-Spezialist, feierte seine größten Erfolge am College. In wettbewerbsübergreifend 21 Spielen für Besiktas Icrypex kam der 27-Jährige in dieser Saison bisher auf durchschnittlich 7,9 Punkte, 3,1 Rebounds und 1,2 Assists.

BLICK IN DIE GESCHICHTSBÜCHER Im Hinspiel (88:100) Mitte Dezember verbuchten die Hamburg Towers ihren siebten BBL-Sieg in dieser Saison. Doch trotz der zwei Punkte, die die Hanseaten aus Unterfranken entführten, konnte Pedro Calles nicht zufrieden sein. Denn die 88 zugelassenen Zähler waren ein deutlicher Beleg dafür, dass die defensive Abstimmung nicht passte. Zudem monierte der Head Coach die Vielzahl der Ballverluste (17), die sich die Towers an diesem Abend leisteten. Doch es war bei weitem nicht alles schlecht an diesem Abend. Mit 42:27 gewannen die Hamburger das Rebound-Duell deutlich, legten zudem starke Wurfquoten auf. Hinter Caleb Homesley, der erst nach der Halbzeit seinen Rhythmus fand und am Ende auf 22 Zähler kann, war Maik Kotsar einer von vier Akteuren mit zweistelliger Punkteausbeute. Statistisch war die Partie des estnischen Centers die beste in dieser BBL-Saison – neben 18 Punkten steuerte der stille Riese 11 Rebounds und 6 Assists bei.

OFF THE COURT 1700 – das ist die magische Zahl für diesen Freitagabend. Denn die Hamburg Towers dürfen die edel-optics.de Arena ab sofort wieder zu 50 Prozent auslasten. Mit der Erhöhung der Kapazität entfällt die Platzbelegung im Schachbrettmuster – aktuell werden die Plätze unter Einhaltung der Vorgaben des zuständigen Gesundheitsamtes in Zehnerblöcke aufgeteilt. Verfügbare Restkarten können sich Kurzentschlossene ab Freitagvormittag sichern – das günstigste Ticket ist bereits ab 13 EURO (ermäßigt) im Online-Ticketshop (tickets.hamburgtowers.de) erhältlich. Rund um den Spieltag präsentiert sich zudem die VTG AG als ‚Sponsor of the day‘. Vor Ort steigert der Connecting-Worlds-Partner der Hamburg Towers die Unterstützung von den Rängen – für jeden Fan liegt eine Klatschpappe aus. Zusätzlich präsentiert sich das Unternehmen vor Tipoff auch auf den digitalen Kanälen der Hamburg Towers.

KURZER SCHNACK VOR DEM SPIEL

Robin Christen ist mit 44,9 Prozent der beste Dreierschütze im Team der Hamburger Towers. | Foto: Marvin Contessi

PEDRO CALLES: „Natürlich ist es keine schöne Nachricht, wenn ein Spiel abgesagt werden muss, weil dem Gegner nicht genügend Spieler zur Verfügung stehen. Aber ich denke, die vier Trainingstage kamen uns in unserer derzeitigen Situation sehr gelegen. Ich freue mich sehr, dass unter der Woche fast alle Spieler wieder dabei sein konnten. Das ist eine Grundlage dafür, um sich als Team weiterzuentwickeln. Unglücklicherweise konnten wir das über den letzten Monat nicht – ich hoffe, jetzt stellt sich wieder mehr Kontinuität bei uns ein. Seit Coach Filipovski die Arbeit aufgenommen hat, orientiert sich das Würzburger Spiel mehr am Pick&Roll. Gegenüber dem Hinspiel müssen wir deutlich besser verteidigen. Würzburg kam oft zu einfachen Abschlüssen.“

ROBIN CHRISTEN: „Eine richtige Pause war das nicht, wir haben ja nicht die Beine hochgelegt. Aber wir haben die Zeit gut genutzt, um zu trainieren – uns standen endlich wieder mehr als zehn Spieler im Training zur Verfügung. Von der Tabellensituation dürfen wir uns jetzt nicht beeinflussen lassen, wir müssen den Blick nur auf die nächsten Spiele richten – also jetzt erstmal auf Würzburg. Die letzten Spiele haben gezeigt, dass wir sehr gut spielen können, wenn wir unser Level erreichen. Gelingt uns das nicht, dann sehen wir nicht gut aus. Deswegen müssen wir uns vermehrt wieder auf uns konzentrieren.“