Brae Ivey am Ball beim Spiel MLP Academics Heidelberg - Veolia Towers Hamburg

Racheplan geht nicht auf

Die Veolia Towers Hamburg verlieren auswärts gegen die MLP Academics Heidelberg mit 73:68. Nach einer starken, aber kräftezehrenden Aufholjagd können die Hamburger sich am Ende nicht mit einem Sieg belohnen. Brae Ivey wird mit 30 Punkten Hamburger Topscorer und erzielt damit eine neue persönliche Bestleistung.

Benka Barloschky: „Mit unserer kämpferischen Leistung können wir zufrieden sein. Wir haben uns nach unserem verschlafenen Start, gut zurückgekämpft und das Spiel im zweiten Viertel drehen können. Im dritten Viertel haben wir dann die Kontrolle über das Spiel und die Führung erlangt. Unsere Trefferquote war heute leider nicht hoch genug, auch unsere freien Dreier sind nicht gefallen. Wir hätten neben Brae Ivey noch einen Spieler mit offensivem Rhythmus gebraucht. Am Ende natürlich enttäuschend, weil wir das Gefühl von einer vergebenen Chance mitnehmen müssen, nachdem der Sieg schon zum Greifen nah war. Während des Fiba-Breaks werden wir nun hart trainieren und hoffentlich alle gesund bleiben.“

Brae Ivey: „Heidelberg ist im ersten Viertel mit deutlich mehr Energie auf das Feld gekommen als wir. Im zweiten Viertel konnten wir uns dann zurückkämpfen. Am Ende ist uns die Puste ausgegangen. Wir haben gut zusammengespielt, uns gute Runs kreiert, aber unser Wurf ist heute nicht gefallen. Wir werden weiterhin hart trainieren und an uns arbeiten.“

Mit dem deutlichen BKT EuroCup-Heimsieg im Rücken sowie einer ordentlichen Portion Rachegelüste im Gepäck startete das Spiel aus Sicht der Hamburger in einem ausverkauften SNP dome eher verschlafen. Probleme in den defensiven Absprachen führten zu einer schnellen Führung für die Heidelberger Gastgeber. Kenneth Ogbe, als Hamburger Fels in der Brandung, kämpfte sich zum Korb und erzielte so die ersten Punkte für sein Team. Bei Hamburger Würfen von außen schien der Korb wie zugenagelt (0/8), während die MLP Academics auch die Big Shots von außen zielsicher verwandeln und so das erste Viertel deutlich mit 26:10 für sich entscheiden konnten.

Hamburger drehen durch Aufholjagd das Spiel

Brae Ivey eröffnete das zweite Viertel mit einem erfolgreichen Korbleger plus Freiwurf. Langsam, aber sicher, kämpften die Veolia Towers sich zurück und erlangten Kontrolle über das Spiel. Dabei war Brae Ivey immer wieder mit wichtigen Punkten für sein Team zur Stelle, lief an der Dreierlinie heiß. Die Hanseaten nun wieder aggressiv in der Defense erarbeiteten sich durch eine Ganzfeldpresse wichtige Stops und ließen den Heidelberger Vorsprung so Stück für Stück schmelzen. Keondre Kennedy eröffnete einen Hamburger 0:7 Run bei dem Niklas Wimberg per erfolgreichem Dreier für weitere Hamburger Highlights sorgte. Nach einer teamstarken Aufholjagd der Veolia Towers gingen beide Teams mit einem nicht mehr ganz so deutlichen 37:32 Halbzeitstand in die Pause.  

Die zweite Hälfte startete mit einem Blitzstart für die Hanseaten. Osaro Rich verwandelte energisch einen Layup und verkürzte den Rückstand auf nur noch drei Punkte. Heidelberger Ryan Mikesell antwortete allerdings mit sieben Punkten im Alleingang und vereitelte so einen Hamburger Ausgleich. Die Veolia Towers Hamburg kämpften nun geschlossen um jeden Rebound. Jaizec Lottie versenkte mit Ablauf der Wurfuhr einen tiefen Dreier und brachte die Veolia Towers so erstmalig in Führung. Die Heidelberger fanden gegen Brae Ivey keine Lösung, welcher sich unermüdlich einen Weg durch die gegnerische Defense bahnte. Kapitän Benedikt Turudić ackerte mit viel Kampfgeist unter dem Brett und sicherte so wichtige Rebounds und motivierte seine Mitstreiter in den Pausen lautstark und leidenschaftlich. Die Veolia Towers zogen das Tempo an, brachten die Heidelberger vollends aus dem Konzept und zwangen die Gastgeber mit aggressiver Defense zu Turnovern. So gingen die Hamburger mit einer leichten 48:54-Führung ins letzte Viertel.

Hamburger Rachegelüste können nicht gestillt werden

Das Schlussviertel startete hektisch. In einem physischen und teils nun chaotischen Spiel ging es schnell von einer Seite des Spielfeldes zur anderen. Die Veolia Towers Hamburger verfielen in alte Marotten zurück und kriegten den Ball nicht so richtig zu fassen. Die Gastgeber wussten diesen Umstand auszunutzen und konnten erneut in Führung gehen. Osaro Rich zwirbelte den Ball im Fallen in den Korb und konnte per zusätzlichen Freiwurf wieder ausgleichen. Die Heidelberger zogen das Spieltempo in der Crunchtime noch einmal an. Brae Ivey weiterhin unaufhaltsam, schlängelte sich stetig durch die Heidelberger Verteidigung, fand sich aber kurz vor Schluss aufgrund von fünf Fouls auf der Bank wieder. Trotz einer wahnsinnigen Aufholjagd mussten die Veolia Towers Hamburg sich am Ende mit 73:68 geschlagen geben und konnten ihre Rachegelüste vorerst noch nicht stillen.

Stats: Ivey (30, 2 St.), Rich (5, 5 Reb., 3 St.), Lottie (13), Maronka (3), Möller, Kennedy (2), Wimberg (3, 4 Reb.), Barnett, Kuath (5 Reb.), Ogbe (4), Heckmann (2), Turudić (6, 8 Reb.)