Zu harmlos in der Wolfshöhle
Die Veolia Towers Hamburg verlieren beim SYNTAINICS MBC deutlich mit 102:81. Nach einer schwierigen ersten Halbzeit laufen die Hamburger einem 20-Punkte-Rückstand hinterher. Jaizec Lottie erzielt seine Saisonbestleistung und wird mit 19 Punkten Towers-Topscorer.
Benka Barloschky: „Glückwunsch an den SYNTAINICS MBC, Glückwunsch an Coach Gailitis und an die Mannschaft für den am Ende verdienten Sieg. Unsere Leistung in der ersten Halbzeit war nicht gut genug. Der SYNTAINICS MBC hat einfach an beiden Enden des Feldes qualitativ besser gespielt. In der zweiten Halbzeit haben wir alles versucht und noch einmal alles in die Waagschale geworfen. Aber es ist natürlich unglaublich schwer, so ein Defizit auswärts noch aufzuholen. Dafür hat der MBC einfach auch zu viel Shot-Making-Qualität. Sie können Körbe generieren und du kannst sie nicht auf null Punkte halten in einem Viertel. Es war heute das zweite Mal in Folge, dass wir früh im Spiel hoch zurückgelegen haben. Wir müssen auf jeden Fall in den nächsten zwei Spielen den Start besser hinbekommen.“
Jaizec Lottie: „Wir wussten, dass es gegen den SYNTAINICS MBC zuhause schwer werden würde. Es war ein intensives Spiel, in dem sich Weißenfels besser präsentiert hat und wir gerade in der ersten Halbzeit nicht bereit waren zu spielen. Wir werden uns jetzt auf unsere letzten zwei Heimspiele fokussieren. Mit unseren Fans im Rücken eins nach dem anderen angehen und gucken, wo wir rauskommen.“
Das letzte Auswärtsspiel der regulären Saison führte die Veolia Towers in den Osten Deutschlands. Genauer gesagt zum SYNTAINICS MBC, Überraschungsteam der Saison und amtierender Pokalsieger aus Weißenfels. Und diesem sollte auch der bessere Start in das Spiel gehören. Gerade 15 Sekunden waren gespielt, da griff MBC-Headcoach Janis Gailitis schon erfolgreich zur Coaches-Challenge. Einen ähnlich fixen Start legten seine Wölfe auf das Parkett, die schnell mit acht Punkten in Führung gingen. Jordan Barnett erzielte zwar krachend per Dunking seinen 750. BBL-Punkt, doch fanden die Hamburger noch nicht richtig in die Partie. Head Coach Benka Barloschky, welcher nach der Geburt seines dritten Kindes am Mittwoch zurück an der Seitenlinie war, wechselte viel. Doch wie schon im Spiel gegen Bamberg, war sein Team in der Defensive oft einen Schritt zu spät – was den Hamburgern nach fünf Spielminuten den ersten zweistelligen Rückstand des Abends einheimste. Benka Barloschky versuchte seine Schützlinge durch eine Auszeit wieder auf Kurs zu bringen. Aus dieser kam Jaizec Lottie, welcher mit Gailitis auf seinen alten Cheftrainer traf, gestärkt zurück, erzielte per Layup zwei schnelle Punkte am Brett. Im Anschluss brachten Dreier von Osaro Rich und Brae Ivey die Hanseaten zum Ende des ersten Viertels auf acht Punkte an den Pokalsieger ran (27:19).
Towers können Wölfe nicht zähmen
Nach der Viertelpause taten die Hamburger sich zunächst schwer zum Brett zu kommen. Kenneth Ogbe, nach seiner überstandenen Erkältung wieder im Aufgebot, konnte die zwei Minuten lange Durststrecke der Hamburger an der Freiwurflinie beenden. Wie schon im ersten Viertel fanden die Towers gegen die spritzige Offensive der Hausherren keinen defensiven Zugriff auf das Spiel. Benka Barloschky hatte genug gesehen und bat erneut um eine Auszeit. In der ergriff allerdings zunächst Kapitän Benedikt Turudić das Wort und appellierte an sein Team, wieder zusammenzufinden. Dies gelang den Hamburgern aber nur teilweise, zum Beispiel in Form von Dreiern von Niklas Wimberg und Osaro Rich. Derweil baute Spencer Reaves den MBC-Vorsprung auf 20 Punkte aus. Bis zur Halbzeit gelang es den Towers nicht mehr die Wölfe zu zähmen, sodass es mit einem zweistelligen Minus (57:37) in die Halbzeit ging.






Ein Technisches Foul von Ty Brewer in der Halbzeitpause bescherte den Hamburgern nach dem Seitenwechsel erste Punkte in Form eines Freiwurfs. Die Veolia Towers, mittlerweile mehr in den Rhythmus gekommen, konnten das Spiel nun ausgeglichener gestalten. Durch gute Aktionen und bissigere Reboundarbeit ließen die Hanseaten Kampfgeist verlauten. Erarbeiteten sich so wichtige zweite Chancen, konnten an dem 20-Punkte-Rückstand trotz aller Mühe aber nur oberflächlich kratzen. Dabei bahnte sich vor allem Jaizec Lottie immer wieder den Weg zum Korb. Die Weißenfelser, so schien es, hatten auf jeden Hamburger Punkt die passende Antwort parat, griffen dabei allerdings auch gerne Mal zum Foul. So konnte beispielsweise Johnathan Stove an seiner alten Wirkungsstätte gleich mehrmals an die Linie gehen. Der hohe Rückstand aus der ersten Halbzeit ließ sich aber auch mit Ende des dritten Viertels nicht schmälern (78:59).
Hamburger müssen hohem Rückstand hinterherlaufen
Zu Beginn der letzten zehn Spielminuten ließen die Towers Funken ihrer Teamidentität durchblitzen – rotierten nun schnell in der Defensive und erarbeiteten sich damit dringend notwendige Ballgewinne. Schnell lief der Ball, angetrieben von Brae Ivey und Jaizec Lottie, auch in der Offensive, wodurch die Hamburger ihre Hypothek auf zehn Zähler runterdrücken konnten. Ihre Gastgeber brachten die Towers durch ihr Aufbäumen zwar etwas aus dem Rhythmus, doch kappte Janis Gailitis das Hamburger Momentum mit einem Timeout. Die Veolia Towers kreierten sich immer wieder gute Würfe aus der Distanz, scheiterten aber zu oft am Ring (7/31) um den Rückstand nachhaltig aufholen zu können. Gegen Jaizec Lottie, welcher unermüdlich den Zug zum Korb suchte und derweil seine Saisonbestleistung aufspielte, fanden der SYNTAINICS MBC bis zuletzt keine Lösung. Doch Hamburg, vom Aufbäumen müde geworden, verfiel in Marotten aus der ersten Halbzeit zurück. In Folge waren Punkte von Johnathan Stove und Niklas Wimberg nur noch Punktekosmetik – die 102:81-Niederlage ließ sich nicht mehr abwenden. Das komplette Spiel im Re-Live und die Highlights gibt es auf Abruf bei Dyn.
Stats: Ivey (13, 4 Ast.), Rich (8), Lottie (19, 3 Ast.), Möller, Martin, Wimberg (9, 7 Reb.), Barnett (6), Stove (10, 4 Reb.), Kuath (13, 7 Reb.), Ogbe (2), Turudić (1, 3 Reb.)