Volles Haus gegen München
Am Samstag (22.10, 20.30 Uhr) gastiert Tabellenführer FC Bayern München bei den Veolia Towers Hamburg. Die Hanseaten freuen sich auf das erste ausverkaufte Heimspiel der Saison. Magenta Sport überträgt den Nord-Süd-Gipfel live.
Das mit den Bayern ist so eine Sache – entweder man lieb sie oder eben nicht. Der FC Bayern München hat ebenso viele Verfechter wie Kritiker – dennoch freut sich wohl (fast) jeder, wenn die vermeintlichen Underdogs den großen Bayern ein Schnippchen schlagen können. Spiele gegen den Klub aus der bayerischen Landeshauptstadt sind deutschlandweit ein Zuschauermagnet. Unabhängig davon, ob der Ball geschossen oder geworfen werden muss. Die letzten Erfolge der Hamburger Fußball Klubs sind jedoch weit über ein Jahrzehnt her – die Veolia Towers Hamburg dagegen sind gegen die Basketballer des FC Bayern München zu Hause noch ungeschlagen.
Insgesamt zwei Partien gab es bisher in der Hansestadt. In beiden gelang es den Towers, den Favoriten zu ärgern. Voll besetzt war die edel-optics.de Arena in beiden Spielen jedoch nicht. Der Corona-Krise geschuldet, fand das Heimspiel 2020/21 ohne Publikum statt, in der vergangenen Saison waren immerhin 3.000 Fans zugelassen. Die in der Arena in Stellingen geplante Premiere, für die mehr als 10.000 Tickets abgesetzt wurden, musste sogar gänzlich ausfallen. Im vierten Anlauf verhindern erstmalig keine Beschränkungen ein volles Haus gegen München – die 3.400 Tickets für die edel-optics.de Arena sind restlos vergriffen.
Alle Towers-Fans, die kein Ticket bekommen haben, können die Partie trotzdem verfolgen. Magenta Sport überträgt den Nord-Süd-Gipfel live – Sendestart ist um 20.15 Uhr, Arne Malsch wird kommentieren.
In der easyCredit BBL werden die Münchner ihrem Favoritenstatus bislang uneingeschränkt gerecht. Die Trinchieri-Truppe gewann die ersten drei Saisonspiele, grüßt von der Tabellenspitze, im Pokal ging es durch einen deutlichen Erfolg gegen Bamberg souverän ins Viertelfinale. Auf europäischem Parkett dagegen straucheln die Bayern bisher. Nach vier Niederlagen aus vier Spielen rangieren die Münchner in der europäischen Elite-Liga am Tabellenende. Der Blick auf das Tableau zeigt jedoch nicht, dass sowohl gegen EuroCup-Champion Bologna als auch Schwergewicht Mailand nur Sekunden zum Erfolg fehlten.
Für noch größere Sorgenfalten sorgt derzeit wohl nur die lange Verletztenliste beim fünffachen deutschen Meister. Eine komplette Fünf um Bonga, George, Harris, Sisko und Augustine Rubit stand zur EuroLeague-Partie am Donnerstag nicht zur Verfügung. Während des Spiels verletzte sich auch noch Othello Hunter am Oberschenkel.
Sollten die Münchner auch am Samstag auf das Sextett verzichten müssen, liegt die Hauptlast wohl auf den Schultern der vier EM-Teilnehmer, den Serben Lucic und Jaramaz sowie den deutschen Bronze-Gewinnern Nick Weiler-Babb und Andreas Obst, und US-Guard Cassius Winston – aktuell FCBB Topscorer auf nationalem und internationalem Parkett.
Anders als in den Vorjahren ist das Spiel des FC Bayern München ausgeglichener, das Wurfvolumen hinter dem Perimeter und in Korbnähe hält sich die Waage. Die größte Stärke bleibt aber auch weiterhin die physische Verteidigung – lediglich 76 Punkte lässt München pro Partie zu.
Raoul Korner: „Wir sind nach drei Erfolgen in Serie nicht abgehoben, genauso wenig lassen wir uns von den letzten zwei Niederlagen jetzt nicht runterziehen. Wir versuchen, nicht von einem Extrem ins andere zu verfallen. Wir haben unsere Fehler analysiert – Turnover, die absolut vermeidbar sind, und Rebounding war auch ein großes Thema. Auch wenn München in der EuroLeague noch in der Findungsphase ist, in der BBL haben sie immer noch ein höheres Niveau als 99 Prozent aller Teams, das andere eine Prozent ist Berlin. Wir werden eine physische Mannschaft erleben, die viel den Weg unter den Korb sucht, aber mehr von draußen wirft als in den Jahren zuvor. Uns liegt eine Mega-Aufgabe vor der Brust. Wir müssen eine nahezu perfekte Partie abliefern und ein bisschen darauf hoffen, dass München nicht den besten Tag erwischt – aber das liegt nicht in unserer Hand.“
Len Schoormann: „Es ist wie bei Berlin, man spielt gern gegen die Bayern. Es ist eines der Teams, was jeder gern schlagen will. Der Ehrgeiz ist besonders groß. Sie haben einen guten Kader, sind tief besetzt. Dennoch glaube ich, dass jeder von uns sein Gegenüber halten kann. Wenn wir als Team spielen, dann ist am Samstag alles drin.“