Overtime-Epos in Thessaloniki
Die Veolia Towers gewinnen nach Verlängerung in der Schlusssekunde gegen Aris Midea Thessaloniki mit 88:90. In ihrem letzten Auswärtsspiel der diesjährigen Gruppenphase im BKT EuroCup behalten die Hamburger bis zum Schluss den kühleren Kopf. Brae Ivey wird Topscorer, Kur Kuath legt einen Double Double auf.
Benka Barloschky: „Das Team hat das ganze Spiel über Charakter bewiesen. Das war keine einfache Aufgabe. In solch engen Spielen zählt jeder Angriff und gerade in der Overtime haben wir eine starke Defense gespielt, nur noch vier Punkte zugelassen. In einer hart umkämpften Partie haben wir einen Weg gefunden Aris zu stoppen und konnten so den Sieg einfahren.“
Kur Kuath: „Wir haben uns diesen Sieg hart als Team erkämpft. Wir haben an unserem Gameplan festgehalten und nicht aufgehört zu kämpfen. Dadurch haben wir uns den Weg zu einer starken Schlussphase geebnet. Ich freue mich, dass wir unser letztes Auswärtsspiel mit einem Sieg krönen konnten!“
Brae Ivey: „Ich bin stolz auf das Team und die Weise, in der wir heute Charakter bewiesen haben. Unsere Entwicklung ist deutlich zu erkennen. Auch in Spielen, wo nicht alles gut läuft, Dinge passieren, die wir nicht kontrollieren können, bleiben wir eng zusammen und geben uns so die Chance zu gewinnen. Gegen Göttingen wollen wir am Samstag genauso weitermachen.“
Auf die Frage welcher Trainer nach der vorzeitigen Trennung von Aris‘ Head Coach Ioannis Kastritis an der griechischen Seitenlinie stehen würde bekamen die Veolia Towers mit Nikos Vetoulas schon am Dienstag eine Antwort. Für Hamburgs Jonathan Stove kein Unbekannter. Denn zu Beginn der Saison schnürte der US-Amerikaner noch für den griechischen Erstligisten Maroussi BC unter Vetoulas seine Sneaker, bevor er Ende November nach Hamburg kam.
Das Wiedersehen unter alten Bekannten startete zunächst ausgeglichen, beide Teams packten im Gleichschritt Punkte auf die Anzeige. Jordan Barnett war es dann, der die Hamburger per Dreier erstmals in Führung bringen konnte. Gegen physische Griechen zeigte Youngster Fabian Giessmann ordentlich Kampfgeist und konnte gleich mehrfach für sein Team an die Freiwurflinie gehen. Mit einer intensiven Defensearbeit zwangen die Towers ihre Gastgeber immer wieder zu Ballverlusten, doch die Hausherren antworteten kurz vor Schluss mit schnellen Punkten. So endeten die ersten zehn Minuten mit einem minimalen Rückstand für die Hanseaten (22:19).
Zeus schickt Blitze, Towers schicken Dreier
Für die Hamburger eröffnete Kenneth Ogbe das zweite Viertel per Dreier. Aris Midea Thessaloniki zog das Spieltempo weiter an und baute den Rückstand auf acht Punkte aus. Brae Ivey hatte mit zwei Dreiern in Folge allerdings die richtige Antwort parat und ließ den Rückstand umgehend auf nur noch zwei Zähler schmelzen. Im Anschluss setzte erst Kur Kuath per Block ein Ausrufezeichen am Brett, bevor Johnathan Stove an der Freiwurflinie für den erneuten Ausgleich sorgen konnte. Durch eine Energieleistung in der Defensive erarbeiteten sich die Hanseaten gute Ballgewinne. Einen davon münzte Osaro Rich nach Steal von Brae Ivey per Dreier in eine Führung um und entließ so beide Teams mit einem 43:45 in die Halbzeit.






Im dritten Viertel machte Brae Ivey dort weiter, wo er aufgehört hatte, und ließ das Spielgerät auf ein neues von Jenseits der Dreierlinie durch die Reuse segeln. Auch die Korbanlagen in Thessaloniki mussten sich Kur Kuaths Dunking-Probe unterziehen, als dieser scheppernd eine weitere Hamburger Duftmarke setzte. Auf die spielfreudigen Towers antworteten die Hausherren mit zwei eigenen optischen Highlights. Auf jede Hamburger Aktion folgte nun umgehend eine griechische Reaktion mit denen die Gastgeber erneut die Führung übernehmen konnten. Aber auch in diesem Viertel behielt Brae Ivey das letzte Wort. Mit einem tiefen Dreier sowie zusätzlichem Freiwurf verkürzte dieser kurz vor Viertelende auf 63:62.
Gewinner-Sirtaki nach Basketball-Krimi
Diese gestaltete sich hektisch. Beide Teams versuchten in irgendeiner Form Punkte auf die Anzeige zu bringen. Jaizec Lottie war in einem nach wie vor knappen Spiel immer wieder mit Punkten für sein Team zur Stelle. Die Veolia Towers mobilisierten noch einmal alle Kräfte und hielten defensiv mit aller Macht gegen Aris Midea Thessaloniki gegen und ließen nur noch vier gegnerische Punkte zu. Während die Aris Fans die letzten Minuten der Verlängerung mit rigorosem Buhen zu untermalen wussten, sollte das Zittern für Hamburger Fans noch kein Ende finden. Erneut war es Kur Kuath, welcher nur wenige Sekunden vor Schluss für Erleichterung sorgen soll. Nach einem Foul blieb er cool, verwandelt anschließend beide Freiwürfe. So können die Veolia Towers mit einem Sieg als Souvenir von ihrem letzten Auswärtsspiel der Saison auf europäischem Parkett zurückkehren.
Stats: Ivey (25, 4 Reb., 5 Ast.), Rich (5), Lottie (13, 4 Ast.), Grey (2, 5 Reb.), Reece, Wimberg, Giessmann (6, 4 Reb.), Barnett (7, 4 Reb.), Stove (10, 6Reb.), Kuath (19, 13 Reb.), Ogbe (3)