Pokalreise endet frühzeitig

Die Veolia Towers Hamburg verlieren ihr BBL-Vorrunden-Spiel im einzigen Erstliga-Duell bei den MLP Academics Heidelberg mit 96:89. Mit der Niederlage gegen starke Heidelberger verpassen die Towers den Einzug ins Achtelfinale. Jaizec Lottie wird mit 25 Punkten Topscorer.

Benka Barloschky: „Wir haben zu keinem Zeitpunkt offensiv so richtig ins Spiel gefunden. Wir hatten keinen größeren Run und haben es nicht geschafft, einen Flow zu entwickeln. Wir haben alles versucht und auch schwere Würfe getroffen. Am Ende war es offensiv aber einfach nicht gut. Das erste Spiel, bei dem es um Ergebnisse geht, war gleich ein Do-Or-Die Spiel. Dass das mit anfänglichen Hemmungen und Nervosität verbunden ist, ist klar. Natürlich ist es bitter, dass wir jetzt nach dem ersten Spiel raus sind. Das ist für uns aber kein Grund zur Panik. Wir arbeiten weiter.“

Jaizec Lottie: „Wir sind von den Dingen, die wir im Training erarbeitet haben, abgewichen und haben uns damit am Ende selbst behindert. Daraus müssen wir jetzt lernen und die Erfahrung mit in das nächste Spiel nehmen.“

Brae Ivey: „Wir müssen uns mehr auf das fokussieren, was wir kontrollieren können, um uns im Spiel zu halten. Gerade in Situationen, in denen wir nur wenig zum Wurf kommen. Das frühe Ausscheiden aus dem Pokal ist natürlich bitter. Wir nehmen das aber zum Anlass, noch motivierter und härter zu trainieren, um dann gegen Berlin einen Sieg einzuholen.“

Vor fast 3000 Zuschauenden in der Neckarstadt begann das Spiel ausgeglichen und intensiv. Die Hanseaten präsentierten sich zunächst als das präsentere Team und drückten dem Spiel mit einer aufmerksamen Verteidigung und teamlastiger Offensive einen ersten Stempel auf. Beide Teams lieferten sich viele Führungswechsel und packten gleichermaßen aktiv Punkte auf die Anzeige. Die Hanseaten behielten dabei bis dato die Sneakerspitze vorne und verteidigten ihren leichten Vorsprung mit einer konsequenten Reboundarbeit. So gingen nach einem physischen ersten Viertel beide Teams mit 21:24 in die Viertelpause.

Hamburger beweisen Kampfgeist

Die zweite Spielperiode legte noch einmal an Körperlichkeit zu. Die Gastgeber brachten nun deutlich mehr Aggressivität auf das Parkett und konnten nach einem 6:0-Run schnell in Führung gehen. Head Coach Benka Barloschky reagierte umgehend und rief sein Team an der Seitenlinie zusammen. Die Auszeit schien zunächst nicht zu fruchten, zwei Hamburger Ballverluste resultierten in weiteren Punkten der Gegner. Davon profitierend, zogen die Neckarstädter nach sechs Minuten mit der bisher höchsten Führung des Spiels 32:26 davon. Abschütteln ließen sich die Veolia Towers jedoch nicht. Mit erfolgreichem Dreipunktspiel von Maronka kämpften die Hamburger sich langsam zurück ins Spiel. Da man für die schnelle Offensive der MLP Academics aber noch keine effiziente Lösung fand, forderte Barloschky eine zweite Auszeit ein. Und die tat gut – nun deutlich aggressiver, setzten Brae Ivey und Kapitän Benedikt Turudić sich gegen die körperliche Defensive der Heidelberger durch und verkürzten somit den Rückstand. Zur Halbzeitpause leuchtete ein 42:36 auf der Anzeige des SNP Dome.

Nach der Pause kamen die Veolia Towers mit frischer Energie zurück auf das Parkett. Kur Kuath setzte per Dunk ein Ausrufezeichen, bevor Osaro Rich per Dreier den Rückstand auf vier Punkte verkürzte. Wie zu Beginn verteidigten die Veolia Towers nun wieder aggressiver. Die Gastgeber wollten ihre Führung jedoch nicht hergeben und verlängerten in einem erneuten Run wieder auf zehn Zähler. Benka Barloschky, sichtlich unzufrieden, heizte seinem Team in einer weiteren Spielunterbrechung ordentlich ein. Towers Guard Jaizec Lottie kämpfte sich im Nachgang gleich zwei Mal durch die neckarstädter Defensive und sorgte so für wichtige Hamburger Punkte. Daran anschließend schickte Osaro Rich beide Teams per erfolgreichem Distanzwurf zum 66:63 ins letzte Viertel.

Hoffnung bis zum Ende

Das Spiel blieb weiterhin hart umkämpft. Per Step-Back Dreier sorgte wieder Jaizec Lottie zu Beginn des letzten Viertels schnell für den Ausgleich. Nun zur alten Stärke zurückgefunden, arbeiteten die Veolia Towers zunächst geschlossen gegen die physischen Heidelberger an. Doch das foullastige Spiel forderte seinen Tribut – mit Keondre Kennedy und Benedikt Turudić mussten sich gleich zwei Hamburger mit jeweils vier Fouls zurückhalten und konnten die Offensive der MLP Academics Heidelberg so nicht zum Erliegen bringen. Mit großen Schritten auf die Crunchtime zugehend, zogen die Hanseaten nochmal alle Register und doppelten die Heidelberger nun konsequent. Ivey wirbelte die Defensive der Gäste ordentlich durch und so trennten die Hamburger drei Minuten vor Schluss nur noch vier Punkte vom Ausgleich. Bis zuletzt bot Hamburger Top Scorer Jaizec Lottie den Veolia Towers Grund zu hoffen, doch die Gastgeber besaßen den längeren Atem. Hamburger Big Plays kamen zu spät. Auch Lotties Dreier zehn Sekunden vor Ablauf der Spielzeit, konnte das frühe Pokalaus (96:89) nicht mehr verhindern.

Stats: Ivey (16, 6 Reb.), Rich (6, 3 Ast.), Lottie (25, 3 Ast.), Maronka (3), Möller, Kennedy (12), Barnett (5) Kuath (8, 9 Reb.), Ogbe (3), Heckmann (5, 4 Reb.), Turudić (6)