Playoffs werden zur Abschiedstour

Vor dem Start in die Playoffs gibt Head Coach Pedro Calles seinen Abschied von den Hamburg Towers bekannt. Nach zwei gemeinsamen Jahren entschied sich der Spanier, seinen Vertrag nicht verlängern zu wollen. Für die Hamburg Towers beginnt nun die Suche nach einem Nachfolger.

Es passt irgendwie zur aktuellen Spielzeit in der easyCredit Basketball Bundesliga. Große Abschiede zieren das Geschehen der Saison 2021/22, gleich drei BBL-Legenden verkündeten vor oder während der Hauptrunde das bevorstehende Ende. Nun steht auch in Hamburg ein großer Abschied bevor. Head Coach Pedro Calles wird seinen im Sommer auslaufenden Zwei-Jahres-Vertrag bei den Hamburg Towers nicht verlängern. Das teilte der Spanier der Geschäftsführung am vergangenen Wochenende mit.

„Wir haben in den letzten zwei Jahren gemeinsam einen riesigen Schritt nach vorn gemacht. Die Hamburg Towers haben sich schneller entwickelt, als wir es uns vor meinem Amtsantritt vorgestellt haben. Ich bin wahnsinnig stolz, auf das, was wir zusammen erreicht haben“, erklärt Pedro Calles vor dem Start in seine letzten Partien an der Seitenlinie. „Die Hamburg Towers haben sich nicht nur in Deutschland, sondern auch auf der europäischen Basketball-Karte einen Namen gemacht. Ich bin mir sicher, dass sie auch ohne mich diesen Weg weiter gehen werden“, so der 38-jährige Spanier weiter. „Für mich war es wichtig, vor dem Start der Playoffs für klare Verhältnisse zu sorgen. Denn unser Job in diesem Jahr ist noch nicht erledigt. Ich möchte, dass wir uns jetzt voll und ganz auf die Aufgabe gegen Bonn konzentrieren. Der Entschluss, meinen persönlichen Weg woanders fortzusetzen, soll nicht über diesen Playoffs schweben“, gibt sich Calles vor dem Playoff-Start gewohnt kämpferisch.

Der spanische Übungsleiter wechselte im Sommer 2020 nach Hamburg und etablierte in den folgenden zwei Jahren eine neue Spielkultur beim nördlichsten BBL-Vertreter. Unter der Führung des Trainers des Jahres 2018/19 entwickelten sich die Hamburg Towers zu einer der besten deutschen Defensivmannschaften, begeisterten zudem die Zuschauer in Hamburg, Deutschland und Europa mit einer attraktiven Offensive. Und waren dadurch sportlich auch überaus erfolgreich. Sowohl in der Saison 2020/21, in der die Hamburger erstmalig die Playoffs erreichten, als auch in der aktuellen Spielzeit, in der die Towers sowohl im 7DAYS EuroCup als auch in der easyCredit BBL in die Endrunde einzogen, wurden die Ziele übertroffen.

Unter Pedro Calles wurde Justus Hollatz zweimal in Folge zum besten Nachwuchsspieler gekürt. | Foto: Marvin Contessi

„Wir sind Pedro für seine Arbeit in den letzten zwei Jahren sehr dankbar. Er hat bei uns eine spürbare Entwicklung vorangetrieben, uns dabei unterstützt, sportlich zu wachsen und Strukturen zu verbessern“, beschreibt Marvin Willoughby den Calles-Effekt. „Wir hätten natürlich sehr gern mit ihm weitergearbeitet. Er war unsere erste Wahl. Gleichzeitig kann ich seinen Wunsch verstehen, nach den starken Jahren in der BBL, in denen er mit seinen Teams regelmäßig überperformt hat, jetzt den nächsten Schritt in seiner persönlichen Karriere gehen zu wollen. Bei uns hinterlässt er große Fußstapfen“, erklärt der Geschäftsführer der Hamburg Towers weiter.

In den vergangenen zwei Jahren gewannen die Hamburg Towers unter der Leitung von Pedro Calles 40 der 68 (58,8%) ausgetragenen Hauptrundenspiele in der easyCredit BBL. In den Playoffs 2021 schieden die Hanseaten nach drei Spielen gegen den späteren deutschen Meister ALBA BERLIN aus. Bei der ersten internationalen Teilnahme im 7DAYS EuroCup coachte Pedro Calles sein Team zu sechs Siegen in der regulären Saison und damit zum Einzug in die Top16, in denen die Hamburg Towers im Achtelfinale dem späteren Halbfinalisten Valencia unterlagen.