Play-In-Clash in Freak City

Die Veolia Towers sind am Sonntag (14.04.) bei den Bamberg Baskets gefordert. Die Oberfranken sind ein direkter Konkurrent im Kampf um die Play-In-Plätze. Aufatmen bei Hamburger Energizer vor dem richtungsweisenden Spieltag. Tipoff ist um 15.30 Uhr – DYN überträgt live.

Der Wochenstart war bereits turbulent, im Verlauf der Woche ebbte die Aufregungswelle nach der bitteren 79:83-Niederlage gegen Heidelberg nur langsam ab. Und pünktlich zum Wochenabschluss steht den Veolia Towers gleich die nächste explosive Herausforderung bevor. Denn mit den Bamberg Baskets haben die Hamburger einen direkten Konkurrenten um die Play-In-Plätze vor der Brust. Heißt: Vier-Punkt-Spiel-Alarm. Bei einer Niederlage würden die Oberfranken den Hanseaten wieder verdächtig nah auf die Pelle rücken. Noch gefährlicher wäre ein Misserfolg mit fünf oder mehr Punkten. Denn dann wäre das Punktepolster aus dem Hinspiel, das aus Towers Sicht mit 94:90 gewonnen wurde, wieder futsch – und der direkte Vergleich, bei Punktgleichheit am Saisonende, läge beim neunfachen Deutschen Meister. So weit wollen es die Hamburger aber nicht kommen lassen. Und haben sich deshalb akribisch auf den richtungsweisenden Spieltag vorbereitet. Entwarnung gab es zudem für den am Montag vorzeitig ausgeschiedenen Aljami Durham: Die Verletzung in den Schlusssekunden entpuppte sich schmerzhafter Krampf.

Entwarnung bei Aljami Durham. Der Towers-Topscorer ist für Sonntag einsatzbereit. | Foto: Dennis Fischer

Die Hamburger reisen bereits am Samstag mit ihrem Mobilitäts-Partner Deutsche Bahn nach Freak City – denn mit der DB geht es nicht nur ganz bequem, sondern auch ressourcenschonend zu Auswärtsspielen in der easyCredit Basketball Bundesliga. Auch Fans der Veolia Towers kommen mit der Deutschen Bahn zum Spiel – bei Auswärtsfahrten mit dem Super Sparpreis sogar bereits ab 17,90 €. Spielbeginn in Bamberg ist dann um 15.30 Uhr. Übertragen wird die Partie live ab 15.15 Uhr bei DYN – kommentiert von Tobias Schimon.

Benka Barloschky: „Es ist aus mehrerlei Hinsicht ein wichtiges Spiel. Ganz plakativ zunächst: Es ist das nächste Spiel. Und das ist immer das wichtigste. Dazu kommen wir aus einer Niederlage, die wehgetan hat. Da geht es weniger um das Ergebnis, dafür mehr um die Art und Weise. Wir haben einfach nicht gut gespielt. Dazu geht es gegen einen direkten Konkurrenten. Das hat eine hohe Bedeutung. Ein bisschen birgt es die Gefahr, dass man sich in den äußeren Umständen verliert. Wir müssen uns also auf das wesentliche konzentrieren und das ganze Drumherum ausblenden.“

Trainerkarussell in Oberfranken

Die Bamberg Baskets haben sich in unmittelbarer Nähe der Play-In-Plätze festgebissen. Und erfüllen ihre Pflichtaufgaben seit dem Jahreswechsel mit Bravour. Gegen alle unter ihnen rangierenden Teams gaben sich die Oberfranken keine Blöße – die knappe 91:90 gegen aktuell punktgleiche Braunschweiger schmerzte dafür aber umso sehr. Quasi als Ausgleich wurde anlässlich des deutlichen Sieges gegen den einstiegen Dauerrivalen aus Berlin in Freak City dafür umso ausgelassener gefeiert.

Trey Woodbury spielte in den ersten beiden Aufeinandertreffen in dieser Saison zweimal groß auf. | Foto: Dennis Fischer

Dennoch sahen sich die Verantwortlichen des aktuellen Tabellenelften Mitte Februar, nach der überdeutlichen 104:65-Niederlage im Frankenderby gegen Würzburg zu einer entschiedenen Veränderung gezwungen. Nach zweieinhalb Jahren musste Oren Amiel seinen Trainerstuhl freimachen – bis zum Saisonende übernimmt Arne Woltmann. Die Nachfolge zur Spielzeit 2024/25 ist ebenfalls bereits geregelt. Ulms Meistertrainer Anton Gavel, der als Spieler vier Meisterschaften und drei Pokalsiege in Bamberg feierte, wird im Sommer übernehmen.

Bamberger Kader mit guter Mischung

Topscorer der Bamberger ist Zach Copeland – im Schnitt kommt der athletische Aufbau, der besonders gern aus der Distanz (8,6 Versuche, 38,8 %) abdrückt, auf 17,9 Zähler. In Landsmann Trey Woodbury (14,3 PpS) hat der US-Amerikaner einen kongenialen Partner gefunden. Im Hinspiel schenkte der bullige Guard den Hamburgern 19 Zählern ein, beim Pokal-Aus Mitte Oktober waren es sogar 21. Die beiden Big Men Adrian Nelson (12,4) und Filip Stanic (10,0) kommen ebenso auf zweistellige Punktewerte. Im Hinspiel verbuchte Bambergs Kraftpaket Stanic übrigens seinen Saisonbestwert (21).

Dahinter reihen sich mit EJ Onu (8,9), Justin Gray (8,4) und Malik Johnson (7,4) drei weitere Importspieler, die sich durch ihre Scoringpower, Reboundstärke und Blick für den Mitspieler als wichtige Puzzleteile auszeichnen. Auch das deutsche Trio um Kevin Wohlrath (4,4), Patrick Heckmann (4,1) und Karsten Tadda (2,9) gilt als wichtiger Eckpfeiler im Bamberger Team. Die drei Oldies im Team bestechen zwar weniger durch ihren Punktedrang, dafür umso mehr durch knallharte Defensive und reihenweise Hustle-Plays.