Perfekte Playoff-Vorbereitung zum Hauptrundenabschluss in Bamberg

Während die Hamburg Towers ihre Playoff-Paarung bereits kennen, strebt Brose Bamberg am Sonntag (08.05.) noch nach der Qualifikation für die Postseason. Tipoff ist um 20.30 Uhr. Magenta Sport überträgt die Nachholpartie des 22. Spieltages ab 20.15 Uhr live.

WHAT’S UP?! Nach der erfolgreichen Playoff-Qualifikation steht den Hamburg Towers am Sonntag (08.05.) bei Brose Bamberg noch eine abschließende Hauptrundenpartie bevor. Und obwohl der siebte Tabellenplatz unabhängig des Spielausgangs genauso sicher ist wie das daraus resultierende Aufeinandertreffen mit den Telekom Baskets Bonn im Viertelfinale, steht es für Pedro Calles und sein Team außer Frage, die Nachholpartie des 22. Spieltages auf die leichte Schulter zu nehmen. Und das hat auch mit der Ausgangslage auf Seiten der Gastgeber zu tun. Denn die Bamberger benötigen noch einen Sieg – zumindest, wenn sie den Fortgang der Spielzeit, und damit die 21. Playoff-Teilnahme in Serie, in der eigenen Hand haben wollen. Diese „Alles oder nichts“-Situation spiegelt in gewisser Weise den besonderen Reiz der Playoffs wider, in denen dich eine Niederlage dem Saisonende einen Schritt näher bringt, jeder Sieg dagegen unweigerlich für eine Verlängerung der Saison sorgt. Für die Hamburg Towers also die perfekte Einstimmung auf die zweite Postseason-Teilnahme der Vereinsgeschichte. Zudem stellen die Bamberger derzeit hinter dem Spitzen-Duo aus Berlin und Bonn das heißeste Team, konnten sie doch aus den letzten zehn Spielen gleich acht Siege mitnehmen. Nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Patrick Heckmann, der nach zwei Jahren in Ulm im vergangenen Sommer an den Ort seiner größten Erfolge zurückgekehrt ist, vertraut Bambergs Head Coach Oren Amiel auf eine Neuner-Rotation. Die größte Last tragen Topscorer Christian Sengfelder (16,6) sowie die vier US-Amerikaner Akil Mitchell (13,1), Chris Dowe (13,1), Omar Prewitt (12,2) und der mit 1,73 Metern kleinste BBL-Akteur Justin Robinson (12,2). Dass der Bamberger Aufbau dennoch zu den größten zählt, bewies er gegen Göttingen – mit einem Vier-Punkt-Spiel zwei Sekunden vor Schluss entschied er eine überaus umkämpfte Partie. Nur vier Tage später war dann Guard-Kollege Dowe ebenso „Clutch“ und zwang die Partie gegen Ulm mit zwei Freiwürfen zunächst in die Verlängerung und entschied anschließend das Spiel nach doppelter Overtime mit drei Treffern vom Charity Stripe. Ein wenig überraschte die Kaltschnäuzigkeit, zählt Bamberg doch mit nur 71,9 Prozent von der Freiwurflinie zu den schwächsten Teams im Ligavergleich. Doch der Champion-Spirit scheint den Oberfranken auch drei Jahre nach dem letzten Titel noch innezuwohnen – denn von neun Spielen, die mit einer Differenz von fünf oder weniger Punkte endeten, gewann Brose Bamberg sechs Partien. Die letzte Crunchtime-Niederlage setzte es Anfang Februar. Für die Hamburg Towers könnte es wohl keine bessere Vorbereitung auf die Playoffs geben.

Im Hinspiel behielt Akil Mitchell im direkten Duell die Oberhand. | Foto: Dennis Fischer

DUELL IM FOKUS Maik Kotsar vs. Akil Mitchell. Der Bamberger Center steuerte gleich in sieben der letzten zehn Partien eine zweistellige Punkteausbeute bei, erzielte in zwei Spielen sogar ein Double Double. Mit durchschnittlich 13,1 Punkten sowie 7,0 Rebounds ist Mitchell zweitbester Scorer und bester Rebounder im Team von Oren Amiel. Hamburgs Center ist in den letzten zehn Auftritten sogar noch effektiver, punktete in neun davon in „Double Figures“ und erzielte in fünf Spielen ein Double Double. Der Saisonschnitt des ruhigen Esten liegt mit 14,1 Punkten sowie 7,4 Rebounds leicht über dem seines amerikanischen Kontrahenten. Im Hinspiel behielt Mitchell allerdings nicht nur ergebnistechnisch die Oberhand, sondern konnte sich auch im direkten Duell durchsetzen. Wenn das mal kein Ansporn für Maik Kotsar ist.

BLICK IN DIE GESCHICHTSBÜCHER Brose Bamberg ist (noch) der erfolgreichste deutsche Basketballklub des aktuellen Jahrtausends. Seit 2002 standen die Oberfranken über 20 Spielzeiten ununterbrochen in den Playoffs, sicherten sich neun Mal die deutsche Meisterschaft und wurden zudem fünfmal Pokalsieger – prägten mit ihrer Dominanz und gleich vier Doubles vor allem das vergangene Jahrzehnt. Ebenso erfolgreich präsentieren sich die Bamberg auch im Saisonendspurt. Nach dem 24. Spieltag rangierte das Team von Oren Amiel noch auf Tabellenplatz 12, mit bereits fünf Niederlagen mehr auf dem Konto als die Playoff-Platz-Konkurrenz aus Crailsheim und Göttingen. Dank acht Siegen aus den letzten zehn Partien, darunter zwei Buzzerbeater-Erfolge gegen Göttingen und Ulm, brachte sich der ehemalige Serienmeister vor dem letzten Hauptrundenspiel in dieser Saison aber wieder in aussichtsreiche Position, um sich die 21. Postseason-Teilnahme in Serie doch noch zu sichern.

OFF THE COURT Die am kommenden Freitag (13.05., 19 Uhr) für die Hamburg Towers beginnenden Playoffs werfen ihre Schatten voraus. Mittlerweile steht bereits fest, dass die Mannschaft von Pedro Calles im Viertelfinale auf die Telekom Baskets Bonn treffen wird – denn unabhängig der noch ausstehenden Hauptrundenspiele werden die Rheinländer die erfolgreichste reguläre Saison der Vereinsgeschichte als Tabellenzweiter abschließen. Entsprechend des 2-2-1-Modus (Best-of-Five) bestreiten die Towers zunächst zwei Partien in Bonn, ehe die Serie für das dritte Viertelfinale (20.05.) nach Hamburg wechselt. Tickets für die Partie sind ab sofort online unter tickets.hamburgtowers.de verfügbar. Und auch für ein eventuelles Spiel vier steht bereits ein Termin – ohne Sweep eines Teams wird auch am 22.05. wieder in Hamburg gespielt. Die Tipoff-Zeiten werden zeitnah festgelegt.

KURZER SCHNACK VOR DEM SPIEL

Osaro Jürgen Rich blickt auf ein aufregendes erstes Jahr als Vollprofi. | Foto: Marvin Contessi

PEDRO CALLES: „Egal was passiert, Platz sieben ist uns nicht mehr zu nehmen. Das soll aber nicht heißen, dass wir das letzte Spiel in Bamberg auf die leichte Schulter nehmen werden. In Vorbereitung auf die Playoffs müssen wir das Spiel genauso angehen, wie alle anderen zuvor auch. Nach dem Trainerwechsel im Dezember und einigen Neuverpflichtungen hat sich Bamberg gefunden. Auch wenn einige über ihrem Erfolg im Hinspiel vielleicht verwundert waren, sie haben ein gutes Team zusammen. Mit Mitchell, Robinson, Sengfelder und Prewitt haben sie viele verschiedene Optionen, das haben sie vor allem in der zweiten Saisonhälfte gezeigt. Bamberg wird extrem hart spielen, um sich den letzten Playoff-Platz zu sichern. Diese Einstellung und Physis wollen wir matchen. Denn das kann für uns die beste Vorbereitung für die Playoff-Serie gegen Bonn sein.“

OSARO JÜRGEN RICH: „Für mich war es bis hierhin ein aufregendes erstes Jahr als Vollprofi. Vor allem die zusätzliche Teilnahme im EuroCup ist nicht mit einer Doppellizenz für die ProB zu vergleichen. Es gibt zahlreiche hochtalentierte Spieler im internationalen Wettbewerb, das war eine tolle Erfahrung. Ich habe da sehr viel gelernt und versuche das zukünftig in mein Spiel mit einfließen zu lassen. Gegen Bamberg habe ich im letzten Jahr mein erstes BBL-Spiel gemacht. Aufgeregt bin ich trotzdem noch vor jeder Partie, will immer 100 Prozent geben und zeigen, was ich kann. Anders als im letzten Jahr gehe ich aber mit mehr Selbstvertrauen in jedes Spiel. Das trifft für das ganze Team zu, wir gehen in jedes Spiel mit der gleichen Einstellung, auch wenn das Spiel gegen Bamberg jetzt auf unseren Abschluss in der Hauptrunde keinen Einfluss haben wird. Es ist eine gute Vorbereitung für das Viertelfinale, Bamberg ist ein gefährlicher Gegner. Ich habe einige der letzten Spiele gesehen, sie sind richtig, richtig gut drauf.“