Nord-Duell gegen Rostock zum Rückrundenstart

Am Freitag (03.02.) starten die Veolia Towers Hamburg gegen die Rostock Seawolves in die Rückrunde der easyCredit BBL Saison 22/23. Im Hinspiel setzte sich der Aufsteiger durch. Head Coach Barloschky will das Erfolgsglück erzwingen. Resttickets noch im Online-Ticketshop.

Die Hinrunde in der easyCredit BBL ist passé. Die Bilanz der ersten Saisonhälfte fällt, das adressieren auch die Verantwortlichen der Veolia Towers Hamburg offen, ernüchternd aus. Auf der Habenseite stehen nach 17 Duellen sechs Siege – und damit drei, respektive vier weniger als zu gleichem Zeitpunkt in den beiden vorangegangenen Spielzeiten. Zum ganzen Bild gehört aber auch, dass quasi die Hälfte der Niederlagen in der BBL mit einer Differenz von sechs oder weniger Punkten endeten. Dass in diesem Jahr zudem das Tableau noch einmal deutlich ausgeglichener ist, erschwert die Situation zusätzlich. Entsprechend muss der Fokus zunächst erst einmal darauf liegen, den Abstand zu den untersten Tabellenplätzen zu vergrößern. Dazu braucht es Siege. Und um diese einzusammeln, bestmöglich gleich zum Rückrundenstart am Freitag (05.02.) gegen die Rostock Seawolves, müssen die Veolia Towers ihr Erfolgsglück erzwingen.

Spielbeginn gegen den seit seinem Aufstieg nördlichsten BBL-Klub ist um 19 Uhr. Die letzten Tickets für das Nord-Duell sind hier im Online-Ticketshop verfügbar. Die Arena öffnet 60 Minuten vor Spielbeginn – die Abendkasse nur, sofern noch Tickets erhältlich sind. Magenta Sport überträgt den Rückrundenstart ab 18.45 Uhr live aus der edel-optics.de Arena. Zudem werden über 250 Fans aus Rostock erwartet.

Positive Aggressivität – das Motto für die zweite Saisonhälfte. | Foto: Marvin Contessi

Die Rostock Seawolves haben das, was sich die Veolia Towers für den Rückrundenstart als Ziel gesetzt haben, bereits geschafft. Und zwar einen anhaltenden Negativlauf zu stoppen – sogar gleich zweifach. Das erste Mal gelang das den Mecklenburgern mit dem 82:76-Hinspielsieg und dem direkten Anschlusserfolg in Crailsheim. Beendet wurde damit eine Fünf-Spiele-Fünf-Niederlagen-Serie. Das zweite Mal, brandaktuell, gelang es nach vier verlorenen Partien in Serie durch den Doppelerfolg gegen Bayreuth und Weißenfels. Entsprechend fest haben sich die Seawolves im Tabellenmittelfeld etabliert. Mehr noch: Punktgleich mit dem Achten aus Würzburg kann der Aufsteiger derzeit sogar verdient auf die Playoff-Ränge schielen.

Nach dem ersten Halbjahr der Rostocker in der easyCredit BBL lässt sich die Spielidee von Head Coach Christian Held deutlich in Zahlen lesen. Die Hauptlast in der Offensive verteilt sich auf ein Septett aus Importspielern – Derrick Alston Jr. als Topscorer (19,2), Dreier-Experte Tyler Nelson (15,6) und JeQuan Lewis (15,4), ligaweit bester Vorlagengeber, stechen aus dem Aufgebot heraus. Nijal Pearson und Selom Mawugbe – viertbester Rebounder und bester Shotblocker – bilden dazu mit ihrer körperlichen Spielweise den perfekten Komplementärpart. Komplettiert wird das Sieben-Gespann von Jordan Roland und Elias Valtonen, die dem Kader, ebenso wie die deutschen Rotationsspieler, Tiefe verleihen.

Eine gewisse Portion Unerfahrenheit spiegelt sich beim Aufsteiger, der gleich neun Akteure aus der zweiten Liga in die Beletage mitnahm, noch in der hohen Anzahl an Ballverlusten (14,4) wider. Dabei sind die Rostocker eigentlich ein Verfechter von schnörkellosem, geradlinigen Basketball. Dafür spricht auch die Vorliebe für den Zug zum Korb. Fast 60 Prozent aller Abschlüsse nehmen die Mecklenburger aus dem Zwei-Punkt-Bereich. Gleichzeitig gibt es kein anderes Team, dass sich so häufig und konsequent an die Freiwurflinie bringt. Die 26,3 Versuche vom Charity-Stripe sind Bestwert, dahinter rangieren die Towers (23,3). Dazu kommt eine fast perfekte Arbeit beim Rebound, denn über 70 Prozent aller Abpraller am eigenen Korb landen in den Händen der Rostocker – zweite Chancen sind gegen die Seawolves also fast ausgeschlossen.

Head Coach Benka Barloschky arbeitet mit seinem Team daran, das Erfolgsglück zu erzwingen. | Foto: Dennis Fischer

Benka Barloschky: „Ganz entscheidend für den Start in die zweite Saisonhälfte wird eine Art positiver Aggressivität sein, mit der wir die Spiele angehen. In unserer Situation müssen wir es schaffen, trotz der Negativspirale zuversichtlich und positiv zu bleiben. Um auch weiter die Lust zu haben, an uns zu arbeiten. Das heißt auch, dass wir die Jungs auf einer mentalen Ebene abholen müssen. Dazu analysieren viel, besprechen Details, schauen auf vermeidbare Fehler – und die gibt es immer. Wir versuchen, nicht den leichten Weg zu gehen, uns unserem Schicksal hinzugeben. Wir versuchen es über den schweren Weg, Details aufzupicken und darüber auch das Glück für uns zu erzwingen.“

Marvin Willoughby: „Klar, sind wir derzeit nicht in der Situation, die wir uns für uns vorstellen. Gleichzeitig bin ich aber auch Realist genug, um zu erkennen, dass wir in den letzten beiden Jahren sehr hoch performt haben. Hinter den Ergebnissen hängen wir hinterher, drei oder vier Siege. Und in einer Saison wie dieser, in der es besonders eng zugeht, wirkt sich das besonders aus. Die Zahlen lügen nicht und deswegen sind wir nicht zufrieden. Unser Ziel ist es mittelfristig, immer um einen Playoff-Platz in der BBL zu spielen. Kurzfristig geht es jetzt aber erstmal darum, da denken wir in kleinen Etappen – Spiel für Spiel, Sieg für Sieg – den Abstand zu den Tabellenplätzen ganz unten wieder zu vergrößern.“