Nico Brauner vor dem Einlauf vor der Spielerkabine

Nico Brauner hängt Sneaker an den Nagel

Nachdem mit dem Jahr bei den Veolia Towers für Nico Brauner ein Traum in Erfüllung gegangen war, hat sich der Guard entschieden, seine Profikarriere zu beenden. Für die Hamburger absolvierte der 29-Jährige 54 Pflichtspiele in der höchsten deutschen Spielklasse und im zweithöchsten europäischen Wettbewerb.

Vielen Sportlern fällt der Abschied vom Profidasein schwer. Nico Brauner fiel die Entscheidung, mit 29 Jahren seine aktive Karriere als Basketballprofi zu beenden, dagegen fast schon spielend leicht. Denn im vergangenen Jahr hat sich der gebürtige Wiesbadener einen Traum erfüllt – ging sowohl in der easyCredit Basketball Bundesliga, der höchsten deutschen Spielklasse, als auch im BKT EuroCup, dem zweithöchsten europäischen Wettbewerb, auf Korbjagd. Auch dank seines unbändigen Willens, der ihn auf dem Spielfeld auszeichnete, hat er sich über Stationen in Kirchheim, Jena und Gießen zuvor bis ganz nach oben gearbeitet.

„Ich habe aber gemerkt, dass mich der Sport nicht mehr so erfüllt und die Motivation, die mir den Weg in den letzten Jahren geebnet hat, nicht mehr so vorhanden ist“, erklärt Nico Brauner seinen Abschied vom Profisport. „Es war großartig zu sehen, wohin mich mein Weg in den letzten Jahren geführt hat – die Erfahrungen in dieser Saison waren der verdiente Lohn für die harte Arbeit. Ich habe meine Karriere sehr genossen und bin unglaublich dankbar für die Zeit“, so der Guard, der bei den Hamburgern auch eine wichtige Rolle als Glue-Guy im Team einnahm.

Als einer der besten deutschen Spieler der ProA wechselte Nico Brauner im vergangenen Sommer in die Hansestadt. In der deutschen Beletage gelang es dem Guard zwar nicht, seinen Karrierebestwert in Punkten (11,5 PpS) und eine Dreierquote von 40,6 Prozent zu konservieren – ein unermüdlicher Arbeitswille, nicht nachlassender Eifer in der Verteidigung und der bedingungslose Einsatz fürs Team zeichneten ihn aber weiterhin aus. Und wenn der Dreier doch so fiel wie in seinen vier ProA-Jahren, dann blühte Brauner auch offensiv voll auf.

Beim zweifachen Overtime-Sieg in Göttingen stellte Nico Brauner mit 16 Zählern eine persönliche BBL-Bestleistung auf. Auch gegen Braunschweig und München, amtierender Pokalsieger und Playoff-Halbfinalist, punktete er zweistellig. Nicht nur in der easyCredit BBL schreckte er nicht vor großen Namen zurück. Im EuroCup waren es auch seine zehn Punkte, die dazu führten, dass die Veolia Towers dem späteren Playoff-Teilnehmer Joventut Badalona bis in die Schlussminute ein enges Spiel abtrotzten. Und gegen niemand geringeren als den späteren Champion Paris Basketball verbuchte er mit elf Zählern seinen internationalen Höchstwert.

In fünf Profijahren absolvierte Nico Brauner insgesamt 175 Pflichtspiele und trug dabei die Trikots der Knights aus Kirchheim, von Science City Jena, den Gießen 46ers und zuletzt der Veolia Towers Hamburg.