Nicht weniger als 100 Prozent
Benedikt Turudić wechselte diesen Sommer von Bonn nach Hamburg. Als etablierter BBL-Spieler möchte der 27-Jährige seinen Einsatzwillen und seine Erfahrung nun weitergeben.
In der Saison 20/21 warst du für kurze Zeit schon einmal in Hamburg. Was für einen Berührungspunkt mit den Veolia Towers hattest du schon vor vier Jahren?
Vor vier Jahren hatte ich keinen Verein. Ich habe dann von dem damaligen Towers Coach Pedro Calles einen Anruf bekommen, mal beim Training vorbeizukommen und um zu gucken, ob das passen könnte. Ich habe dann drei Tage in Hamburg trainiert, aber wir sind zu diesem Zeitpunkt leider nicht zusammengekommen. Das war mein erster Berührungspunkt. Seitdem habe ich verfolgt, was die Towers gemacht haben. Deswegen bin ich glücklich, jetzt hier zu sein und in der schönen Hansestadt spielen zu dürfen.
Wieso war der Zeitpunkt damals noch nicht so gut wie in diesem Sommer?
Der Coach und die Geschäftsleitung haben sich damals für jemand anderen entschieden. Dementsprechend ist es einfach nicht dazu gekommen. Wir waren seitdem aber immer im Kontakt. Auch nachdem ich einen längeren Vertrag in Braunschweig unterscheiben habe, ist der Kontakt nicht abgebrochen. Zum Glück haben wir jetzt zusammengefunden.
Welchen Weg hat deine Karriere in den letzten vier Jahren genommen?
Ich bin zu einem gestandenen Spieler herangewachsen und habe mich in der Bundesliga etabliert. Durch meine Stationen, erst in Braunschweig und dann in Bonn, habe ich es geschafft, jedes Jahr auf einem etwas höheren Niveau zu spielen und mehr Verantwortung zu übernehmen. Gerade in Braunschweig hatte ich eine Situation, in der ich viel Verantwortung übernehmen musste. In Bonn habe ich dann das erste Mal auf europäischem Niveau gespielt. Jetzt bin ich nach Hamburg gekommen, um auf dem für mich bisher höchsten europäischen Niveau zu spielen.
Wie könnte deine Rolle jetzt bei uns im Team aussehen?
Ich glaube, dass es meine Rolle sein wird, meine Erfahrungen – trotz meiner vermeintlich jungen Jahre – weiterzugeben. Eine Stimme in der Kabine, auf und abseits des Feldes zu sein und immer zu versuchen, hundert Prozent zu geben. Alle um mich herum zu pushen.
Wie charakterisiert sich dein Spiel?
Ich nehme es mir zur Aufgabe, das zu machen, was dem Team am meisten gibt. Das heißt, selbst wenn ich keine Minute spiele oder keine Punkte mache, ist das für mich okay, solange das Team gewinnt oder besser wird. Das versuche ich überall zu etablieren. Eine Sache, die man immer machen kann, ist, hundert Prozent zu geben. Sowohl auf dem Feld als auch abseits des Feldes. Das nehme ich mir zu Herzen und versuche es, jeden Tag umzusetzen.
Als Spieler zeichnet dich vor allem dein hohes Energielevel aus – wie würdest du dich abseits des Feldes charakterisieren?
Ich versuche die Energie, die man bei mir auf dem Feld sieht, auch wirklich auf dem Feld zu lassen. Abseits des Feldes bin ich immer noch sehr kommunikativ, gleichzeitig genieße ich aber auch sehr die Ruhe. Ich lache gerne und verbringe viel Zeit mit Familie und Freunden. Dabei versuche ich so viel Zeit außerhalb der Halle und irgendwo draußen zu verbringen. Auf jeden Fall schreie ich nicht so viel, wenn ich abseits des Feldes bin.
Worauf freust du dich diese Saison?
Ich freue mich auf das Team. Ich glaube, dass wir wirklich das Potenzial haben, viel zu erreichen. Das ist gar nicht so sehr darauf bezogen jedes Spiel zu gewinnen, sondern darauf, als Mannschaft zu wachsen. Leute zu animieren, in die Halle zu kommen, um sich guten Basketball anzuschauen. Ich glaube, mit dem Team, das wir haben, können wir viel schaffen. Wir haben definitiv das Zeug dazu, die Identifikation mit den Veolia Towers zu stärken und viel Nahbarkeit zur Stadt und den Fans zu vermitteln.