Nächstes Nord-Derby zum Hinrunden-Abschluss
Am Samstag (20.01.) beenden die Veolia Towers die erste Hälfte der easyCredit BBL Saison mit einem Heimspiel gegen die EWE Baskets Oldenburg. Einsatz von Topscorer Durham im Nord-Derby fraglich. Spielbeginn ist um 18.30 Uhr – die Partie ist bereits ausverkauft.
Derbys, ob regional oder von einer bewegten Vergangenheit geprägt, versprühen immer einen besonderen Reiz. Aus Sicht der Veolia Towers sind das neben Duellen gegen ProA-Dauerrivale Chemnitz oder wie vergangene Woche Rostock auch Aufeinandertreffen mit den EWE Baskets Oldenburg. Gründe dafür lassen sich unzählige finden. Nur etwas mehr als 150 Kilometer trennen beide Standorte geografisch. Die ewige Bilanz (3:4 für Oldenburg) ist nahezu ausgeglichen. Mit Ausnahme der letzten Partie, die die Donnervögel deutlich für sich entschieden, beträgt die durchschnittliche Punktedifferenz gerade einmal 6,3 Zähler. Und dann wäre da auch noch der leicht fade Beigeschmack des letzten Heimspiels. Dass zudem in Pedro Calles sowie Max DiLeo (verletzt) und Len Schoormann gleich drei Oldenburger eine Hamburger Vergangenheit haben, setzt zusätzliche Reize. Abseits der Rivalität gibt es aber noch eine weitere Storyline, die den Hinrunden-Abschluss am Samstag (20.01.) zu einem besonderen Spiel macht: für Jonas Wohlfarth-Bottermann. Der Center bestreitet dann nämlich seine 400. Partie und ist damit der erst 20. Akteur der BBL-Geschichte, der diese Bestmarke erreicht.

Tipoff im Nord-Derby ist um 18.30 Uhr. Die Partie ist bereits ausverkauft. Für alle, die kein Ticket mehr bekommen haben, wird das Spiel auch live bei DYN gezeigt – die Übertragung startet um 18.15 Uhr. Der Einsatz von Aljami Durham, der am Mittwoch gegen Istanbul im Schlussviertel umgeknickt ist, ist fraglich.
Benka Barloschky: „Durch die Verletzung von Norris Agbakoko ist Oldenburg noch einmal unberechenbarer geworden. Sie haben mit Izundu nur noch einen etatmäßigen Fünfer, sodass es zu durchaus ungewöhnlichen Line-Ups kommen wird. Und von diesen gibt es nahezu keine Statistiken. Das macht die Vorbereitung auf das Spiel etwas undurchsichtiger und schwieriger. Oldenburg bleibt aber eine extrem gefährliche Mannschaft. Teams von Pedro Calles zeichnen sich einfach durch viel Intensität, Energie und Physis aus. Das konnte man auch in den bisherigen Spielen sehen. In den ersten Halbzeiten sahen sie immer sehr gut aus, sind dann erst am Ende kräftemäßig etwas eingebrochen. Die Qualität an der Spitze ist da, es fehlt derzeit an Tiefe.“
Oldenburg mit viel Verletzungspech
Anfang November rangierten die EWE Baskets Oldenburg nach fünf Siegen aus den ersten sechs Saisonspielen noch an der Tabellenspitze der easyCredit Basketball Bundesliga. Dann zog das Verletzungspech bei den Niedersachsen ein. Was zunächst zu einem frühen Aus in der Basketball Champions League führte, wirkt sich auch immer mehr auf den Ligaalltag aus. In Charles Manning Jr., Max DiLeo, Deane Williams, Brekkott Chapman und Alen Pjanic fehlt ein Leistungsträger-Quintett. Das Resultat: Acht Niederlagen in den letzten zehn Pflichtspielen und ein Fall ans Ende der Play-In-Plätze.

Damit aber noch nicht genug. Nach dem Sieg in der Vorwoche gegen Göttingen, den sich die Oldenburger mit deutlicher Rebound-Überlegenheit und starker Dreier-Quote in einer Neuner-Rotation erkämpften, fällt auch noch Big Man Norris Agbakoko aus. Aufgrund der kleinen Rotation fiel es den Baskets zuletzt immer schwerer, über lange Zeit den defensiven Druck auf ihre Gegner aufrechtzuerhalten. Durchschnittlich nur 12,9 Ballverluste, ligaweit viertgeringster Wert, erzwingen die Niedersachsen. Gleichzeitig 20,3 gegnerische Assists, vierthöchster Wert, unterstreicht, dass die Freiräume zur Entfaltung gegen Oldenburg derzeit überdurchschnittlich groß sind.
Viel Last auf wenigen Schultern
Je größer die Verletzungssorgen, desto größer wird die Bürde auf den Schultern von Anführer DeWayne Russel. Der US-Amerikaner ist zwar weiterhin Topscorer (17,0 PpS), an Treffsicherheit und Effizienz hat der Guard zuletzt aber deutlich einbüßen müssen. Mit dem Ex-Göttinger Geno Crandall (15,0), der gegen seinen Ex-Klub ein Double-Double erzielte, und dem sehr athletischen Chaundee Brown Jr. (13,8) wurden zwei Akteure nachverpflichtet, die die Last lindern sollen – was vor allem offensiv gelingt.
Der reboundstarke Ebuka Izundu (7,1, 5,8 RpS) sowie die verbliebene deutsche Riege um Kenneth Ogbe (7,8), Len Schoormann (7,7), Lukas Wank (6,9) und Fritz Hemschemeier versuchen darüber hinaus an allen Ecken und Enden zu unterstützen. Der 1,98 Meter große und eigentlich als Guard gelistete, weil ausgebildete Lukas Wank rückte zuletzt immer häufiger auf die große Forward-Position. Und wusste dort mit guter Reboundarbeit zu überzeugen. Durchschnittlich 4,1 Boards (zuletzt 8 gegen Göttingen) sind es seit Ende November, sein Karriereschnitt dagegen liegt bei 2,9. Gleiches übrigens bei Ogbe, der in gleichem Zeitraum ebenfalls deutlich (4,4) über seinem Schnitt (2,7) liegt.