Nachwuchs-Roundup: Raus mit Applaus – SC Rist unterliegt Wolmirstedt
Nach zwei Spielen scheidet der SC Rist Wedel im Playoff-Viertelfinale der 2. Basketball Bundesliga ProB gegen die SBB Baskets Wolmirstedt aus. Trotz des Ausscheidens überwiegt beim Kooperationspartner Stolz und Dankbarkeit. Zum Abschied gab es minutenlange stehende Ovationen von den Fans.
Die Gefühlslage bei Spielern und Verantwortlichen des SC Rist Wedel, nachdem sie am Sonntag mit einem 76:104 (27:54) gegen die SBB Baskets Wolmirstedt verloren, was das 0:2 und damit das Ausscheiden im Playoff-Viertelfinale und das Saisonende bedeutete, waren gemischt. „Wir sind Sportler und Wettkampf-Typen, die immer gewinnen möchten – deshalb sind wir nach dieser Niederlage natürlich traurig“, so Rist-Trainer Hamed Attarbashi, der aber zugleich das Positive hervorkehrte: „Wir sind auch unglaublich stolz darauf, mit unserem jungen Team überhaupt so weit gekommen zu sein. Und wir sind unendlich dankbar für die überragende Unterstützung unserer Fans.“
Die Steinberghalle war im letzten Saisonspiel der Wedeler wieder bis auf den letzten Platz gefüllt. Und die Anhänger unterstützten ihre Korbjäger nicht nur während der Partie trotz der Überlegenheit des Gegners bis zum Ende lautstark, sondern sie verabschiedeten sie nach dem Ertönen der Schlusssirene auch mit minutenlangen, stehenden Ovationen. „Das ging unter die Haut“, sagte Rist-Co-Trainerin Constanze Wegner. Anschließend standen die Spieler den Fans noch für Autogramm- und Selfie-Wünsche zur Verfügung und zahlreiche Mitglieder des Fanclubs „Yalla Risters“ verabschiedeten die Spieler mit wohlverdienten Umarmungen in die Sommerpause.

Zum Spiel: Die Hausherren gingen einmal, durch einen Dreier von Reece, mit 3:2 in Führung (2. Minute). Beim 11:11, Niklas Krauses einzigem Distanztreffer des Tages (5.), und beim 13:13 (Nelson Martin/6.) konnten sie noch zweimal ein ausgeglichenes Ergebnis erzielen. Dann zogen die Wolmirstedter, die vier Tage zuvor bereits das erste Playoff-Viertelfinale daheim mit 89:64 (48:32) klar gewonnen hatten, bis zum Ende des ersten Viertels durch einen 15:0-Lauf auf 30:15 davon.
Dass die Wolmirstedter sowohl bei den Defensivrebounds (29 gegenüber 19) als auch bei den offensiven Abprallern – sieben gegenüber sechs – ein Übergewicht hatten, lag natürlich auch an der Körpergröße ihrer Spieler, vor der Attarbashi schon vor dem Beginn der Viertelfinal-Serie gewarnt hatte. Wie im ersten Viertel, so erzielte das Team aus dem Bördekreis in Sachsen-Anhalt auch im zweiten Abschnitt exakt doppelt so viele Punkte wie die Hausherren, wodurch die Partie zur Halbzeitpause beim Stand von 27:54 quasi schon entschieden war.
Drei junge Akteure konnten im letzten Saisonspiel aber noch einmal persönlich auftrumpfen: Jayden Fatnassi, Nelson Martin und Mika Tangermann bekamen für „einen richtig guten Auftritt“ ein Sonderlob von Attarbashi, der feststellte: „Die Entwicklung dieser jungen Spieler, die noch am Anfang ihrer ProB-Karriere stehen, bereitet mir große Freude.“ Der 17-jährige Fatnassi, der mit zwölf Punkten einen persönlichen ProB-Rekord aufstellte, erklärte: „Ich habe wie immer mein Bestes für das Team gegeben – und wenn die Würfe dann fallen, fühlt sich das natürlich gut an.“ In seine Freude mischte sich allerdings auch „eine Menge Wehmut über das Saisonende“, dem Attarbashi allerdings zugleich etwas Positives abgewinnen konnte: „Wir können uns darauf freuen, in den nächsten Wochen ein bisschen Erholung zu bekommen – das wird uns allen guttun.“
SC Rist Wedel (Punkte): Reece (15), Fatnassi (12), Tangermann (11), Martin (10), Alegbe (8), Möller (7), Agyepong (5), Krause (4), Egbe (2), Hoffmann (2), Adler, Jeß (n. e.).
Viertel-Ergebnisse: 15:30, 12:24, 22:24, 27:26