Stefan Grassegger Schnurrbart Tattoo

Movember-Gameday gegen Überraschungsteam

Am Freitag (03.11.) eröffnen die Veolia Towers Hamburg mit dem Nord-Derby gegen RASTA Vechta den 6. Spieltag in der easyCredit Basketball Bundesliga. Am Rande der Bande dreht sich alles um den Movember – und das Thema Männergesundheit. Tipoff ist um 20 Uhr – die letzten Tickets gibt es online.

Zurück zu Brot und Butter. Nach einem erneuten Abstecher ins internationale Geschäft, der trotz deutlichem Ergebnis positive Lerneffekte mit sich brachte, kehren die Veolia Towers Hamburg am Freitag (03.11.) in ihr Kerngeschäft zurück. Und treffen dort auf RASTA Vechta, den selbsternannten „geilsten Klub der Welt“. Zumindest in den ersten fünf Saisonauftritten füllen die Niedersachsen ihr gestecktes Kredo durchaus mit viel Leben. Aufsteiger hin oder her, der letztjährige ProA-Meister zählt derzeit zu den gefährlichsten Teams in der deutschen Beletage. Viermal verließ RASTA als Sieger das Parkett, ebenso häufig hatten ihre positiv verrückten Fans einen entscheidenden Anteil. Und so verwundert es nicht, dass der „Klettverschluss“, also der Fanklub aus der Stadt mit dem größten Jahrmarkt Norddeutschlands, auch zahlreich beim Duell der einstigen Zweitliga-Meister vertreten sein wird. In Zahlen ausgedrückt: Das Gästekontingent wurde restlos ausgeschöpft, mindestens 350 Vechta-Fans wollen die „Alarmstufe Orange“ ausrufen. Klingt nach einem Knochenjob für die Hamburger, auf und abseits des Feldes.

Das Nord-Derby startet um 20 Uhr. Die letzten Tickets gibt es hier noch im Online-Ticketshop oder am Spieltag an der Abendkasse (nur Barzahlung möglich). Diese öffnet, ebenso wie die Türen der edel-optics.de Arena, eine Stunde vor Spielbeginn.

Benka Barloschky: „Vechta macht gerade richtig Alarm in der Bundesliga. Sie sind das viel zitierte Überraschungsteam der noch jungen Saison. Es ist viel Kontinuität in der Mannschaft. Und weil sie nicht alle Teile neu zusammenbauen mussten, ergibt sich ein kleiner Wettbewerbsvorteil für den Aufsteiger. Wie auch schon bei Heidelberg zuletzt findet das Vechtaer Spiel viel rund um die Dreierlinie statt. Sie sind dort aber noch gefährlicher. Zudem ist die Pace ähnlich hoch. Wir müssen unseren Fokus also auf ähnliche Dinge legen. Dazu kommt, dass sie in der Transition in die Offensive aber mehr mit Screens arbeiten. Und in Kuhse einen sehr gefährlichen Spieler haben – er ist der Dreh- und Angelpunkt. Ihn müssen wir auf jeden Fall unter Kontrolle bringen.“

Überraschung mit positiven Schwingungen

Wo man auch hinsieht, in Vechta trifft man fast ausschließlich auf strahlende Gesichter. Mit der Mission Klassenerhalt in die Saison gestartet, verbuchte RASTA bisher vier Siege aus fünf Partien. Dabei legt die Mannschaft von Ty Harrelson nahezu in jeder Kategorie Fabelwerte auf – drittmeiste Punkte (93,0), beste Dreierquote (44,8 %), beste Freiwurfquote (86,2 %) und zweitmeiste Rebounds (41,0). Was zur Folge hat, dass der Aufsteiger neben Meister Ulm, den beiden Euroleague-Schwergewichten Berlin und München sowie Oldenburg und Chemnitz punktgleich an der Tabellenspitze rangiert.

Testspiel gegen Vechta
Seth Hinrichs und die Towers trafen in der Saisonvorbereitung bereits auf Vechta. | Foto: Dennis Fischer

Schlüsselspieler des Teams aus Vechta ist Tommy Kuhse. Der Guard, der von März bis Juni noch das Ludwigsburger Trikot getragen hat, ist der mit Abstand effektivste Akteur. Durchschnittlich 19,6 Punkte, 7,2 Assists und 2,8 Steals legt der US-Amerikaner auf. Nicht nur hinter vorgehaltener Hand wird sein Name bereits für die Kategorie, wertvollster Spieler, gehandelt. Nach leichten Anlaufschwierigkeiten findet auch Ex-NBA-Profi Wes Iwundu immer besser in die ihm zugedachte Rolle. Beim 97:90-Sieg nach Verlängerung letztes Wochenende gegen Braunschweig schwang sich der athletische Forward mit 24 Punkten zum Topscorer auf.

Von Flow bis Mo(vember)

Auch die deutsche Achse des Aufsteigers weiß bisher eindrucksvoll zu überzeugen. Allen voran das erst 18-jährige Ausnahmetalent Johann Grünloh. Der 2,10 Meter große Schlaks steuert in fast 22 Einsatzminuten 8,8 Punkte und 7,2 Rebounds bei. Dazu kommen mit Joel Aminu (12,6 PpS) und Joschka Ferner (8,8) zwei Mitzwanziger, die den Sprung aus der ProA mit Bravour gemeistert haben und vor allem aus der Distanz viel Gefahr ausstrahlen.

Am Rande der Bande steht der sechste BBL-Spieltag in Hamburg unter dem Motto Movember. Gemeinsam mit dem Albertinen Krankenhaus möchten die Veolia Towers Hamburg auf das Thema Männergesundheit aufmerksam machen, allen voran auf Vorsorgeuntersuchungen und die eigene psychische Gesundheit. Relevante Informationen gibt es für alle Fans von Experten der Urologie und Uroonkologie an einem Infostand im Umlauf. Ebenso kann vor Ort ein roboter-assistiertes da Vinci-OP-System ausprobiert werden, mit dem sonst unter anderem Operationen bei Prostata-, Nieren- und Harnblasenkrebs besonders präzise und schonend durchgeführt werden. Kein Schnurrbart? Kein Problem! Um optisch auf den Movember aufmerksam zu machen, werden 500 Klebeschnurrbärte verteilt.

Stefan Grassegger: „Mir liegt das Thema Psychische Gesundheit bei Männern sehr am Herzen. Die Suche nach Hilfs- und Therapieoptionen sollte in keiner Weise als Schwäche wahrgenommen werden. Im Gegenteil – offen mit dem Thema umzugehen und sich um den Erhalt der eigenen psychischen Gesundheit zu kümmern, sollte etwas ganz Normales sein. Daher möchte ich diesen Movember für einen offeneren Umgang mit psychischer Gesundheit von Männern werben. Denn: Egal wie schwer der erste Schritt in Richtung Hilfe scheinen mag, es lohnt sich ihn zu gehen.“