Mit standfester Defensive zum Jahresauftakterfolg
Die Veolia Towers gewinnen dank einer starken Defensivleistung mit 81:72 zum Jahresauftakt gegen die Basketball Löwen Braunschweig. In der zweiten Hälfte gestatten die Hamburger nur 27 Punkte. Aljami Durham mit 20 Punkten Topscorer.
Benka Barloschky: „Das dritte Viertel war für mich spielentscheidend. Wir haben Braunschweig bei elf Punkten gehalten. Unsere Defensive war heute der bessere Angriff. Wir haben nach der Halbzeit die Sachen, die wir uns vorgenommen haben, besser gemacht. Auch die erste Hälfte war nicht schlecht. Da hatte Braunschweig das Spielglück auf ihrer Seite. Überhaupt ist es nicht einfach, gegen Braunschweig zu spielen – das ist ein toughes Team. Und das haben sie heute auch gezeigt.“
Nico Brauner: „Wir haben bisher einen guten Weg gefunden, knappe Spiele zu gewinnen – und heute auch wieder. Wir haben das Spiel bis zum dritten Viertel auf Augenhöhe bestritten. Und haben dann noch den entscheidenden Push geliefert. Unsere Mentalität ist ein wichtiger Faktor auf diesem Weg. Wir halten fest zusammen, freuen uns für den anderen. Wir wollen zusammen Erfolge feiern, ziehen alle an einem Strang. Auch wenn mal etwas gegen uns läuft, dann stellen wir uns geschlossen dem entgegen. So finden wir auch Wege, Spiele zu gewinnen.“
Mit einer bis auf den letzten Platz gefüllten edel-optics.de Arena war der Rahmen fürs erste Spiel des Jahres 2024 gesetzt. Standesgemäß verbrachten die 3400 Fans den Start allerdings im Stehen – bis Aljami Durham von der Freiwurflinie die ersten beiden Punkte des Abends erzielt hatte. Während die Ränge anschließend dem gleichförmigen Rhythmus des Hamburger Towers Fanclub folgten, war die Taktzahl auf dem Parkett bereits deutlich höher. Denn die Basketball Löwen begannen mit viel Tempo – versuchten direkt ihre athletischen Vorteile auszuspielen. Und das durchaus erfolgreich. Dank ihrer variablen Offensive setzten sich die Braunschweiger Mitte des ersten Viertels auf fünf Punkte ab. So richtig wollte es den Veolia Towers nicht gelingen, die Wirkungskreise der Niedersachsen über die Defensive einzuschränken. Also zogen die Hamburger über den Angriff nach – und schlossen nach Dunk und Freiwürfen von Jonas Wohlfarth-Bottermann wieder auf einen Zähler auf. Schon in der frühen Phase hinterließ das kampfbetonte Nord-Duell erste Spuren. Sowohl bei Will Christmas (Lippe) als auch WoBo (Arm) musste eine blutende Wunde gestillt werden. Beim Stand von 22:25 gab es die für beide Seiten durchaus notwendige Viertelpause.
Towers drehen vor der Pause auf
Anfang des zweiten Viertels mussten dann die Basketball Löwen der intensiven Partie einen ersten Tribut zahlen. Saison-Topscorer TJ Crockett musste nach einer Defensivaktion mit schmerzverzerrtem Gesicht das Spielfeld verlassen. Doch auch ohne ihren etatmäßigen Anführer, der später wieder zurückkehren sollte, blieben die Braunschweiger erst einmal in Front. Denn der Mannschaft von Benka Barloschky fehlte in der Offensive – vor allem aus der Distanz (bis hierhin 1/6, 16,6%) – die Fortune. Die Gäste hatten durchaus mehr Glück auf ihrer Seite: Youngster Sananda Fru tippelte und tänzelte den Ball durch die Reuse. In der Folge drückten die niedersächsischen Raubkatzen ihre Führung sogar in den zweistelligen Bereich. Dabei war die Hamburger Defensive nun durchaus präsenter. Und das zahlte sich nur wenig später auch aus. Zwei Ballgewinne sowie ein Block von Wohlfarth-Bottermann an Braunschweigs Jilson Bango – der sich kurz darauf mit einem unsportlichen Foul revanchierte – münzten die Towers in einem 15:0-Lauf um. Ganz entscheidend dafür waren gleich vier Distanztreffer, die die Quote bis zur Halbzeit auf 41,7 Prozent (5/12) hochschnellen ließen. In den letzten Minuten vor der Pause blieb es hitzig. Mark Hughes kassierte erst ein unsportliches Foul, Benka Barloschky hinterher ein technisches. Abschließend gelang Aljami Durham mit der Halbzeit-Sirene der 45:45-Ausgleich – allerdings auf Kosten einer Platzwunde über dem linken Auge.
Nach dem Seitenwechsel blieb es eine Partie auf Augenhöhe. Erfolgreiche Angriffsaktion gab es auf beiden Seiten allerdings nur wenige. Denn beide Teams investierten deutlich mehr in ihre Defensive. Vier Minuten waren vergangen, da standen fünf weiteren Hamburger Punkten vier nächste Braunschweiger Zähler gegenüber. Den kaltgestellten Offensiven und zwei ausgiebigen IRS-Situationen – die ohne Ergebnis blieben – geschuldet, flachte der Spielrhythmus weiter ab. Will Christmas per Dreier, VJ King am Korb und Lukas Meisner mit einem langen Zweier heizten anschließend aber dem Spielgeschehen und den Hamburger Fans wieder ein. Nicht unbedingt zur Freude von Braunschweigs Head Coach Jesus Ramirez, der nach dem 7:0-Run zur Auszeit griff. Trotz der Unterbrechung hielt das Momentum der Towers. Nico Brauner initiierte mit seinem dritten Dreier einen 8:0-Lauf – der das zweite unsportliche Foul von Braunschweigs Bango umrahmte und die 65:56-Führung zum Ende des dritten Viertels herbeiführte.
Hamburger Defensive hält stand
Der vor allem für seine unnachgiebige Defensive bekannte Guard brachte die Veolia Towers zu Beginn des Schlussabschnitts mit einem weiteren Treffer aus der Distanz sogar zweistellig in Front. Weiter davonziehen konnten die Hamburger jedoch nicht. Denn einerseits schmiss nun auch Braunschweig den Offensivmotor wieder an, andererseits endeten gleich fünf eigene Angriffe mit einem Ballverlust. So blieb das Team von Benka Barloschky über vier Minuten punktlos. Die Führung hielt dennoch. Denn die Hamburger kämpften verbissen in der Verteidigung – wenn weitere Braunschweiger Zähler folgten, dann nur aus größter Not heraus. Mit zwei Treffern von der Freiwurflinie beendete Aljami Durham, der letztendlich zum Topscorer avancieren sollte, die Durststrecke. Auch an den nächsten beiden Punkten war der Energizer maßgeblich beteiligt: ein No-Look-Pass von der Mittellinie landete sicher in den Händen von Aleksander Dziewa. Der Center brachte auch seinen nächsten Versuch im Korb unter – und sein Team wieder mit neun Punkten in Front. Die zwei Schlussminuten vergingen unter stehenden Ovationen und mündeten im 81:72-Erfolg – dem bereits neunten Saisonsieg.
Stats: Krause, Hughes (3), Brauner (12), Möller, Meisner (7, 3 Reb.), Dziewa (14), Christmas (10, 3 Ass.), Hinrichs (3 Reb., 4 Ass., 3 Stl.), King (8, 5 Reb.), Wohlfarth-Bottermann (7, 6 Reb.), Durham (20, 4 Ass.)