Mit Rachegelüsten nach Heidelberg
Am Freitag (15.11.) eröffnen die Veolia Towers bei den MLP Academics Heidelberg den 9. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga. Aufgrund des frühen Pokal-Aus reisen die Hamburger mit dem Wunsch nach Rache an. Spielbeginn ist um 20 Uhr – DYN überträgt ab 19.45 Uhr live.
Es gibt Siege und es gibt Siege. In die zweite Kategorie fällt ganz klar der Auftritt der Veolia Towers unter der Woche. Der 93:69-Erfolg gegen Thessaloniki war ebenso sensationell wie hoch verdient. Auf der anderen Seite gibt es aber auch Niederlagen und eben Niederlagen. Zu letzteren zählt wohl oder übel auch das erste Aufeinandertreffen zwischen den Hamburgern und den MLP Academics Heidelberg in dieser Spielzeit. Denn es waren die Baden-Württemberger, welche die Hanseaten beim bisher einzigen Erstligaduell in der ersten Pokalrunde aus dem Wettbewerb kegelten. Nicht nur, dass der Misserfolg eine von wettbewerbsübergreifend mittlerweile acht Auswärtsniederlagen in Serie darstellt. Es gibt auch keine wirkliche Chance auf Revanche – denn einmal verloren, ist Schluss mit der Chance auf einen von zwei Titeln in Deutschland. Dennoch reist die Mannschaft von Benka Barloschky mit dem Wunsch nach Rache zum Auswärtsspiel am Freitag (15.11.) in die Universitätsstadt am Neckar.
Spielbeginn beim bisherigen Überraschungsteam ist um 20 Uhr. Übertragen wird die Partie, wie auch alle anderen Spiele der easyCredit BBL, bei DYN – Start des Livestreams ist um 19.45 Uhr, kommentiert wird von Chris Schmidt.
Benka Barloschky: „Ich halte schon seit langer Zeit extrem viel von Danny als Trainer. Wir kennen uns schon lange, da hat er noch Ulms Farmteam trainiert. Ich habe damals sogar bei ihm hospitiert. Und schon da fand ich die Spielweise seines Teams sehr spannend. Er hat einen eigenen Still, gerade offensiv. Deswegen überrascht es mich nicht, dass Heidelberg so gut dasteht. Es wurde klug rekrutiert. Sie haben die passenden Teile aus Kontinuität und neuen athletischen Komponenten gefunden. Das Pokalspiel ist für uns noch keinesfalls abgehakt. Es wird in den Köpfen der Spieler sein. Und wenn es noch ein paar Extra-Prozente herauskitzelt, dann nehme ich diese sehr gern. Dass wir etwas zurückzahlen können, ist auf jeden Fall ein Faktor im Spiel.“
Das Ü-Ei-Team der Liga
Nach dem Fast-Abstieg in der Vorsaison haben die MLP Academics Heidelberg im Sommer eine 180-Grad-Wende vollzogen. Aus Tübingen kam mit Danny Jansson ein neuer Cheftrainer. Und der kreative Finne sorgte für viel frischen Wind – sowohl in personeller Natur als auch in der Spielausrichtung. Die ebenfalls vom Absteiger gekommenen Mateo Seric (9,4 PpS) und Erol Ersek (5,8) brachten wichtige BBL-Erfahrung mit. Dank eines neuen US-Sextetts erstrahlen die Akademiker aktuell in einem deutlich athletischeren Licht. Diese neue Mischung sorgt nicht nur für Spiel, Spaß und Spannung – sondern auch für zwei Pokalsiege und fünf Erfolge im Ligabetrieb.
Als größte Überraschung entpuppte sich ausgerechnet ein Akteur, der so richtig in keine der beiden obigen Kategorien zählt. Denn weder kannte der aus Frankreich gekommene Ryan Mikesell die BBL, noch zählt er körperlich zu den Überfliegern. Stattdessen ist der US-Forward mit einem extrem hohen Basketball-IQ ausgestattet, der es ihm erlaubt, jeden noch so kleinen Fehler seiner Kontrahenten zu bestrafen. Mit durchschnittlich 17,3 Punkten, 6,5 Rebounds und 3,4 Assists ist er nicht nur Dreh- und Angelpunkt im Heidelberger Spiel, sondern hinter Brae Ivey auch der zweiteffektivste Spieler der Liga.
Heidelberger Rollenspiel
Wie auch bei den Hamburgern verteilt sich das Spiel allerdings nicht nur auf dem Schulterpaar des Go-to-Guy. Das Guard-Trio Alex Barcello (13,6), Damariae Horne (13,0) und Michael Weathers (10,6) sorgt für konstant hohes Tempo. Die Big Men Marcel Keßen (5,3) und Osun Osunniyi (5,0) kümmern sich mit liebevoller Hingabe um die „Drecksarbeit“ unter den Körben und komplettieren die Kernrotation. Den verletzungsbedingten Ausfall des Dänen Bakary Dibba, mit durchschnittlich 13,3 Zählern drittbester Scorer, versuchen die beiden 30-jährigen Heidelberger Urgesteine Paul Zipser und Niklas Würzner zu füllen.