Mit Fragezeichen in die EuroCup-Rückrunde

Am Mittwoch (11.01.) starten die Veolia Towers Hamburg gegen Buducnost VOLI Podgorica in die Rückrunde der Gruppenphase im 7DAYS EuroCup. Der Einsatz mehrerer Stammspieler ist fraglich. Tickets sind noch im Online-Shop und auch an der Abendkasse verfügbar.

Nicht nur das Ergebnis (65:80) der letzten Partie gegen Ulm sorgte bei den Veolia Towers Hamburg am vergangenen Wochenende für lange Gesichter. Ein weiteres Resultat der ersten Niederlage im Jahr 2023: Jonas Wohlfarth-Bottermann zog sich eine Zerrung zu, Kendale McCullum kassierte einen Schlag auf den Oberschenkel – ob beide am Mittwoch schon wieder zum Einsatz kommen können, ist ungewiss. Ein Fragezeichen steht ebenfalls weiter hinter Yoeli Childs, auch wenn der Center zu Wochenbeginn ins Mannschaftstraining zurückgekehrt ist. Ganz sicher verzichten müssen die Hanseaten vorübergehend auf Kapitän Seth Hinrichs. Der Amerikaner ist aus privaten Gründen in die USA gereist und wird erst zum Wochenende wieder zurückerwartet. Die Vorzeichen vor dem ersten Pflichtspiel von Benka Barloschky in neuer Rolle als Head Coach könnten also schwieriger kaum sein.

Der Spielbeginn zum Start in die Rückrunde gegen Podgorica ist für 19.30 Uhr angesetzt, der Einlass in die edel-optics.de Arena startet 60 Minuten vor Tipoff. Tickets gibt es noch hier im Online-Ticketshop und am Spieltag an der Abendkasse. Dort können Anwohner:innen der Elbinsel (PLZ 21107 und 21109) unter Vorlage des Personalausweises 15 Prozent sparen.

In Vollbesetzung überraschten die Veolia Towers zum Start der EuroCup-Saison – gewannen auswärts (66:73) bei Buducnost VOLI Podgorica, auch weil sie den 14-fachen montenegrinischen Meister bei der bis dato geringsten Punkteausbeute in dieser Spielzeit hielten. Dass ein ähnlicher Spielausgang wohl nicht erwartet werden kann, verdeutlicht ein Blick auf die Veränderungen im Aufgebot des aktuellen Gruppen-Fünften.

Ob sich mit Yoeli Childs und Alpha Kaba zwei der besten Rebounder im 7DAYS EuroCup auch im Rückspiel duellieren, entscheidet sich erst kurzfristig. | Foto: Filip Roganovic

Routinier Aaron White, immerhin zweitbester Scorer (10) der Montenegriner im Hinspiel, und der variable Phil Booth mussten das Team von Vladimir Jovanovic verlassen. Als Ersatz kamen Jaleel O’Brien und Erick Green, die mit vergleichbaren Defensivqualitäten vor allem in der Offensive neue Impulse setzen sollen. Denn mit lediglich 78,3 Punkten im Schnitt verzeichnete Podgorica in der ersten Hälfte der Gruppenphase die viertgeringste Ausbeute. Vor allem Green, der schon in zahlreichen europäischen Ligen als Scorer brillierte und zuletzt 21,6 Zähler in der israelischen Liga auflegte, hat das Potenzial, die Firepower deutlich zu erhöhen.

Bisher lagen Buducnosts Stärken vor allem in der Verteidigung. Bei drei ihrer fünf Saisonsiege hielt die Mannschaft aus der Hauptstadt Montenegros ihre Kontrahenten bei weniger als 65 Punkten. Das Reboundverhalten gilt als DAS Aushängeschild – kein Team angelt sich mehr Abpraller (41,6) als Podgorica. Dass der ABA-Champion von 2018 zudem noch auf durchschnittlich 7,7 Steals (6.) und 3,3 Blocks (4.) kommt, unterstreicht den Fokus auf die Defensivarbeit. Personifikation der Stärken Podgoricas ist der 2,08 Meter große Alpha Kaba, gleichzeitig Topscorer (13,5 PpS) und Motor der Defense. Der Franzose ist mit Abstand bester Rebounder (11,5) des EuroCups, stealt genauso viele Bälle wie Kendale McCullum (4., 2,3) und ist sechstbester Shotblocker (1,4) des zweithöchsten internationalen Wettbewerbs.

Mit Trae Bell-Haynes (12,0) und Cameron Reynolds (11,9) stehen gleich zwei weitere Akteure in den Startlöchern, einer Partie jederzeit ihren Stempel aufdrücken zu können. Dazu kommen mit Petar Popovic (8,4) und Marko Jagodic-Kuridza (6,6) zwei erfahrene Spieler, die dem Team ebenso Stabilität verleihen wie der 22-jährige Igor Drobnjak (6,2).

Lukas Meisner führte die Veolia Towers Hamburg im Hinspiel mit 15 Punkten zum Sieg. | Foto: Filip Roganovic

Benka Barloschky: „Ich erwarte ein sehr schweres, physisches Spiel. Wir haben in Podgorica gewonnen, das war unser erster EuroCup-Sieg dieses Jahr. Ich erwarte also, dass die Mannschaft top motiviert nach Hamburg kommen wird und alles dafür geben wird, zu gewinnen. Wir sind sicherlich der Underdog in der Konstellation, auch wenn wir nicht über unsere Verletzten sprechen. Von denen, die da sind, erwarte ich, dass sie physisch spielen und den Kampf annehmen – als Außenseiter müssen wir einfach mehr investieren. Ich habe die neuen Spieler bei Podgorica nur in einem Spiel gesehen, die Sample Size ist also nicht besonders groß. Ich würde schon sagen, dass beide defensiv stabiler sind als die Spieler, die gegangen sind. Vielleicht sind die aber nicht ganz so flexibel einsetzbar.“

Lukas Meisner: „Ich glaube, wir haben Podgorica am ersten Spieltag gut erwischt. Wir haben da eine gute Leistung abgeliefert. Sie werden aber richtig heiß hierherkommen und versuchen, diese Niederlage wieder wettzumachen. Sie sind extrem physisch und stark. Gegen ihre Defensive müssen wir mit unserer dagegenhalten. Wenn wir gut verteidigen, dann werden wir ins Rennen kommen, Geschwindigkeit ins Spiel bringen – daran haben wir jetzt ganz viel gearbeitet. Wir wollen versuchen, uns so leichte Punkte zu holen. Natürlich hoffen wir auch, dass die Dreierquote besser wird.“