Mit Fragezeichen gegen die Merlins
Weniger als 48 Stunden nach dem letzten Spiel geht es für die Veolia Towers bereits am Dienstag (30.04.) gegen die abstiegsbedrohten HAKRO Merlins Crailsheim weiter. Zum Start der letzten zwei Hauptrundenwochen ist der Einsatz mehrere Leistungsträger fraglich. Spielbeginn ist um 18.30 Uhr – Tickets gibt es noch online und an der Abendkasse.
Kurze Turnarounds gehören seit der Teilnahme am europäischen Wettbewerb zwar zum sportlichen Alltag der Veolia Towers. Gleichzeitig erfordern sie aber auch im dritten Jahr immer noch planerische Höchstleistungen. So auch die Vorbereitungen auf das Duell gegen die HAKRO Merlins Crailsheim am Dienstag (30.04.) – nicht einmal 48 Stunden nach dem emotionsgeladenen Derby in Oldenburg. Zu fehlender Zeit gesellte sich zum Leidwesen von Head Coach Benka Barloschky auch noch fehlendes Personal. Gegen die Huntestädter waren nur neun Spieler einsatzfähig, nach einer Verletzung von Aleksander Dziewa schrumpfte die Rotation zusätzlich. Wie viel einsatzfähige Akteure den Hamburgern am 31. Spieltag zur Verfügung stehen, wird sich erst kurzfristig zeigen. Umso wichtiger wird die Unterstützung von den Rängen sein. Der Heimvorteil könnte gegen die Merlins das Zünglein an der Waage sein. Denn die Crailsheimer tun sich in dieser Saison auswärts besonders schwer – lediglich einen Sieg brachten sie bisher in der Ferne zustande.
Spielbeginn in der Inselpark Arena im Herzen Wilhelmsburg ist um 18.30 Uhr. Tickets für die Partie gibt es noch hier im Online-Ticketshop oder an der Abendkasse. Diese öffnet mit den Türen der Arena 60 Minuten vor Tipoff.
Benka Barloschky: „Wir haben einen sehr kurzen Turnaround. Es gibt noch einige Fragezeichen, was das Personal angeht. Aber auch die Spieler, die voll zur Verfügung stehen, müssen gut regenerieren, um im Spiel sowohl physisch als auch mental wieder voll da zu sein. Wir können im Training jetzt nicht hoch und runter rennen. Stattdessen müssen wir das Training effizient gestalten, aufmerksam Video schauen und gut analysieren. Die Key-Points, die wir für Dienstag brauchen, müssen wir prägnant herausarbeiten, damit die Spieler gut vorbereitet sind. Dazu müssen wir auch das letzte Spiel abhaken und die volle Konzentration auf Crailsheim bekommen. Für beide Teams geht es um sehr viel – wem es gelingt, das Was-wäre-Wenn besser auszublenden und sich stattdessen nur auf das Spiel zu konzentrieren, der hat die besseren Chancen auf den Sieg.“
Knallharte Arbeit und ein kleiner Zauber
Für die HAKRO Merlins Crailsheim heißt es weiterhin: Abstiegskampf. Dank zuletzt drei Siegen – darunter zwei durchaus überraschende Erfolge gegen Bonn und Vechta – konnten die Hohenloher ihr Blatt aber noch einmal entscheidend verbessern. Bei noch vier ausstehenden Partien hat das Team einen Sieg Rückstand auf die Nichtabstiegsplätze. Während die Zukunft des Vereins noch ungewiss ist, hat der im November verpflichtete Cheftrainer Jussi Laakso seine persönlichen Weichen schon gestellt. Der Finne wird im Sommer zurück in die Heimat wechseln.
Bis dahin gilt der Fokus aber dem Streben nach dem Ligaverbleib. Dass die Merlins mit durchschnittlich 80,8 Zähler eigentlich die ineffektivste Offensivmaschinerie stellen, wurde in den letzten Auftritten – mit Ausnahme des Spiels gegen Meister Ulm (66:86) – nicht unbedingt sichtbar. Auch ihre Anfälligkeit für Ballverluste – im Schnitt 16,7 sind BBL-Negativwert – hatten die Hohenloher zuletzt, auch hier bildet das Spiel gegen Ulm allerdings wieder die Ausnahme, begrenzen können. Und der Aufschwung trägt ganz klar einen Namen: Keandre Cook. Der mit 1,93 Meter vergleichsweise kleine Forward kommt in den letzten sieben Partien auf 18,9 Punkte, sein Saisonschnitt liegt bei 14,0.
Geballte Ladung Erfahrung
Auch bei Co-Kapitän Maurice Stuckey zeigte die Leistungskurve zuletzt deutlich nach oben. Besonders gefährlich ist der 33-Jährige, der bereits 425 BBL-Spiele absolviert hat, jenseits der Dreierlinie (37,8 %). Dieser Fakt trifft auch auf Spätverpflichtung Alexey Borgues (42,9 %) zu. Der Brasilianer bringt mit durchschnittlich 5,5 Assists zudem ein, über weite Strecken fehlendes, Kreativelement mit. Beim 98:89-Sieg gegen Bonn standen zehn Vorlagen zu Buche. Die eigentliche Leaderrolle im Spielaufbau hat jedoch Leo Westermann (10,2, 4,4 Ast.) inne. Denn der 31-jährige Franzose hat im europäischen Basketball nahezu alles erlebt – unter anderem vier Meisterschaften (Russland, Litauen und Frankreich) gewonnen.
Ebenso viele Titel heimste auch der im Januar nachverpflichtete Tremmell Darden bereits ein. Mit seiner Vielseitigkeit und physischen Präsenz hat sich der 42 Jahre alte Vorzeigeathlet (6,2, 5,1 Reb.) als wichtiger Eckpfeiler etabliert. Komplettiert wird das mittlerweile nicht mehr so wackelige Merlins-Gerüst von Kapitän Fabian Bleck (5,0) und den beiden US-Amerikanern James Murray-Boyles (12,2) und Galin Smith (10,2).