Lord of the boards

Sowohl in der easyCredit BBL als auch im 7DAYS EuroCup gehörte Yoeli Childs jeweils zu den besten Big Men. Seine nur 2,03 Meter Körpergröße überspielte der Forward mit viel Einsatz, Energie und Emotionen.

Tipoff gewonnen. Per Dribbling über die Mittellinie. Ein Block an der Dreierlinie. Der nächste am Zonenrand. Und schon fliegt Yoeli Childs zum Alley-Oop ein. Es war so etwas wie der Brot-und-Butter-Spielzug, mit dem die Veolia Towers Hamburg ihre Spiele in der Saison 2022/23 nur zu gern eröffneten. Und obwohl so offensichtlich war es häufig erfolgversprechend. Vor allem aber diente es einem Zweck: Den 25-jährigen US-Amerikaner schnellstmöglich auf Betriebstemperatur bringen. Denn sein Einsatz, seine Energie und Emotionen waren nicht nur ansteckend, sondern im Kampf um den Ligaverbleib auch überlebensnotwendig.

Dem nur 2,03 Meter großen Forward gelang in seiner ersten vollen Europa-Saison das, was sprichwörtlich erforderlich war – über sich hinauszuwachsen. Allen voran auf europäischem Parkett. Mit 9,1 Rebounds pro Partie war Childs zweitbester Rebounder des EuroCups. Kein anderer Akteur versenkte im Wettbewerb durchschnittlich mehr Zweier (6,3) als der Hamburger. Ein ähnliches Bild zeichnete der Big Man auch in der heimischen Liga. Seine 6,0 Rebounds bescheren ihm im BBL-Ligavergleich einen Platz in der Top10, ebenso wie seine 4,9 Zweier.

Seine persönlich beste Phase erlebte Yoeli Childs im März. In wettbewerbsübergreifend sieben Partien erzielte er 17 Punkte und 10,7 Rebounds. Insgesamt 12 Double Doubles legte der Spaßvogel des Teams in der Saison auf, fünf davon in der BBL und sieben im EuroCup. Die statistisch wohl beeindruckendste Performance gelang ihm beim für den Einzug ins EuroCup-Achtelfinale ausschlaggebenden Erfolg gegen Trento – 18 Punkte und 20 Rebounds. Yoeli Childs war 2022/23 Hamburgs Lord of the boards.