Letzte Auswärtsreise des Jahres geht nach Italien

Die Hamburg Towers gastieren am Mittwoch (20 Uhr) im 7DAYS EuroCup beim derzeitigen Tabellenschlusslicht Dolomiti Energia Trento. Magenta Sport überträgt ab 19.50 Uhr live.

WHAT’S UP?! Ein letztes Mal im Jahr 2021 machen sich die Hamburg Towers auf die Reise. Am achten Spieltag der Gruppenphase im 7DAYS EuroCup gastiert das Team von Pedro Calles bei Dolomiti Energia Trento. Die Norditaliener rangieren mit einem Sieg aus den ersten sieben Pflichtspielen derzeit auf Tabellenplatz zehn, die Hamburg Towers stehen mit zwei Siegen auf dem achten Platz – mit einem Erfolg könnte Trento im Ranking vorbeiziehen. Die Hamburg Towers werden jedoch alles in die Waagschale werfen, damit dieser Fall nicht eintritt. Die Spielstile der beiden Kontrahenten könnten unterschiedlicher nicht sein. Während die Hamburg Towers versuchen die Geschwindigkeit gewohnt hochzuhalten – mit 85,6 PpS die fünfthöchste Ausbeute pro Partie verzeichnen – ist Trento auf Tempoverschleppung bedacht. Mit 73,7 Punkten erzielen die Italiener die zweitwenigsten pro Partie. Die größte Herausforderung wartet dennoch unter den Körben, denn Trento gehört auf beiden Seiten des Feldes zu den stärksten Reboundingteams im Wettbewerb. Mit 8,7 Abprallern pro Spiel stellt Jordan Caroline derzeit den zweitbesten Rebounder im EuroCup. Bei den letzten beiden knappen Niederlagen gegen Kuban (97:95) und Ankara (70:76) legte der athletische Forward jeweils ein Double-Double auf – gleiches gelang bereits zum Auftakt gegen Badalona. Mit 14,7 Punkten ist das Kraftpaket zudem Topscorer der Italiener vor Cameron Reynolds (14,2). Unterstützung bekommen die US-Amerikaner von ihren Landsmännern Wesley Saunders (10) und Jonathan Williams (9,4), der in der vergangenen Saison ab Februar acht Partien für Chemnitz bestritt. Aufmerksamen Zuschauer:innen dürfte auch Diego Flaccadori bestens bekannt sein. Der italienische Nationalspieler stand in den letzten zwei Spielzeiten im Kader des FC Bayern München und wurde vor dieser Saison vom aktuellen deutschen Pokalsieger an den Klub ausgeliehen, für den er bereits von 2014 bis 2019 aufgelaufen ist. Wie sich die Hamburg Towers gegen Dolomiti Energia Trento behauptet, zeigt Magenta Sport ab 19.50 Uhr live.

Die Hamburg Towers erwartet Schwerstarbeit unter den Körben. | Foto: Marvin Contessi

DUELL IM FOKUS Maik Kotsar vs. Jordan Caroline – das Battle „under the boards“. Obwohl die beiden Big Men auf unterschiedlichen Positionen zu Hause sind, könnte die Switch-Defense der Gastgeber dazu führen, dass das ungleiche direkte Match-Up doch vermehrt sichtbar wird. Der 1,98 Meter große Forward Caroline legt in sechs Auftritten im Schnitt bisher 14,7 Punkte und 8,7 Rebounds sowie 0,8 Steals auf – nur gegen Panevezys blieb das athletische Kraftpaket bei einstelliger Punkteausbeute. Maik Kotsar drückte vor allem in den letzten Wochen den Partien der Hamburg Towers seinen Stempel auf. In den letzten vier Partien kommt der 2,11-Meter-Hüne wettbewerbsübergreifend auf 15,3 Punkte und 8,3 Rebounds – im 7DAYS EuroCup liegt der estnische Nationalspieler aktuell durchschnittlich bei 12 Punkten, 4,2 Rebounds und 1,2 Steals.

BLICK IN DIE GESCHICHTSBÜCHER Dolomit Energia Trento bestreitet derzeit seine sechste EuroCup-Saison in sieben Jahren. Im Jahr 2014 stieg der 1995 gegründete Klub aus dem Norden Italiens in die Lega A auf und qualifizierte sich dank der direkten Playoff-Teilnahme für den internationalen Wettbewerb, um auf der neuen Bühne direkt für Furore zu sorgen. Denn das Premierenjahr im EuroCup endete erst im Halbfinale gegen Strasbourg. Mit einem achten Platz in der heimischen Liga verpasste Trento die erneute Qualifikation für einen internationalen Wettbewerb jedoch – kehrte aber in den nächsten beiden Jahren jeweils als Vizemeister wieder zurück. Mit Ausnahme der Saison 2018/19 erreichte Dolomiti Energia Trento in jedem Jahr mindestens die Top16. Das Erreichen der K.O.-Phase ist auch in diesem Jahr das erklärte Minimalziel der Italiener.

OFF THE COURT Trento (deutsch: Trient) ist das Zentrum der autonomen Region Trentino-Südtirol – und liegt damit in der nördlichsten Verwaltungsregion des Stiefelstaates, auf rund 200 Meter Höhe in den südlichen Ausläufern der Alpen. Trento und die italienische Hauptstadt Rom trennen rund 585 Kilometer – ebenso lang wäre eine Fahrt an den Ort des letzten BBL-Auftritts der Hamburger, nach Würzburg. Doch anders als noch am letzten Wochenende bestreiten die Hamburg Towers die letzte Auswärtsreise des Jahres nur auf dem letzten Drittel mit dem Bus. Zunächst geht es mit dem Flieger nach Frankfurt, von dort aus erneut über den Luftweg in die für die zahlreichen Brücken bekannte Stadt Venedig. Fun-Fact am Rande: Während Venedig über rund 400 Brücken verfügt, ist deren Anzahl in Deutschlands nördlichster Metropole mehr als sieben Mal so groß – rund 2.500 Brücken zieren die zahlreichen Wasserläufe der Hansestadt Hamburg.

KURZER SCHNACK VOR DEM SPIEL

Pedro Calles erwartet eine schwierige Aufgabe in Trento. | Foto: Dennis Fischer

PEDRO CALLES: „Wir spielen erstens gegen ein sehr gutes Team. Sie stehen in der italienischen Liga deutlich besser da als bisher im EuroCup – mit acht Siegen rangieren sie auf dem dritten Platz. Wir spielen also gegen ein italienisches Topteam. Zweitens sind Auswärtsspiele immer eine schwierige Aufgabe. Drittens haben sie Spieler mit viel Qualität, wie Saunders, Caroline, Williams und Reynolds. Sie sind ein sehr talentiertes Team. In der Defensive switchen sie viel, was generell dazu führt, das Tempo beim Gegner zu verlangsamen. Um ihnen ihre Stärke im Rebound zu nehmen, muss zunächst jeder einzelne einen guten Job machen. Die Größe ihrer Spieler ist hier ein entscheidender Faktor. Wir müssen uns also darauf konzentrieren, sobald der Ball in der Luft ist, beim Box-Out keinen Zentimeter verloren zu geben.“

ROBIN CHRISTEN: „Wir haben bisher im EuroCup erst zweimal gewonnen, wollen jetzt am liebsten nachlegen. Trento wird aber nach dem bisherigen Verlauf auch sehr motiviert sein, wieder auf die Siegerstraße zu finden. Sie haben die Chance, uns mit einem Sieg hinter sich zu lassen. Daher erwartete ich eine wirkliche Challenge gegen ein gutes europäisches Team.“

CALEB HOMESLEY: „Jedes Auswärtsspiel ist schwer, egal in welchem Wettbewerb. Bei internationalen Spielen im EuroCup kommt der nicht zu unterschätzende Aspekt der längeren Reisen hinzu. Davon dürfen wir uns aber nicht beeinflussen lassen. Wir müssen dort unser Spiel spielen. Zuletzt haben wir Schritte in die Richtung gemacht, daran müssen wir anknüpfen.“