Jahresabschluss im EuroCup gegen Gran Canaria

Am Mittwoch (21.12.) empfangen die Veolia Towers Hamburg das Topteam aus Gran Canaria zum letzten internationalen Auftritt im Jahr 2022. Tipoff ist um 19.45 Uhr. Tickets gibt es noch online und an der Abendkasse.

Es lässt sich nicht bestreiten, dass die Veolia Towers Hamburg derzeit in einer Ergebniskrise stecken. Nur ein Sieg aus wettbewerbsübergreifend zehn Partien konnte seit Anfang November eingefahren werden. Waren es zu Beginn wiederkehrende Ungenauigkeiten im Zusammenspiel und Nachlässigkeiten im Reboundverhalten, erschwerten zuletzt krankheitsbedingte Ausfälle die Trendwende. Zum Ende der vergangenen Wochen haben sich die Krankheitsreihen zwar gelichtet – Leif Möller muss mit Kniebeschwerden weiter pausieren – bei der 82:76 Niederlage in Rostock war dem Team die fehlende Ausdauer und der Trainingsrückstand aber noch deutlich anzumerken. Den Kopf deswegen jetzt aber in den Sand zu stecken, dafür fehlt den Schützlingen von Raoul Korner die Zeit. Denn bereits am Mittwoch (21.12.) empfangen die Hanseaten das Topteam aus Gran Canaria in der edel-optics.de Arena. Und haben somit erneut die Chance, aus eigener Kraft für einen Umschwung kurz vor dem Jahreswechsel zu sorgen.

Tipoff gegen Gran Canaria ist um 19.45 Uhr. Die edel-optics.de Arena und die Abendkasse öffnen 60 Minuten vor Spielbeginn. Tickets gibt es noch im Online-Ticketshop unter tickets.hamburgtowers.de oder an der Abendkasse. Hier können Anwohner:innen der Elbinsel mit Postleitzahl 21107 oder 21109 unter Vorlage des Personalausweises 15 Prozent sparen.

Kendale McCullum und Yoeli Childs sind wieder gesund. | Foto: Marvin Contessi

Dass mit Gran Canaria ausgerechnet ein Anwärter auf den Titel im 7DAYS EuroCup gastiert, sorgt nicht unbedingt für eine einfachere Ausgangsposition vor dem letzten internationalen Pflichtspiel im Kalenderjahr 2022. Doch scheinbar unlösbare Aufgaben nutzten die Veolia Towers bisher gern für Überraschungen – auswärts in Podgorica, zu Hause gegen München oder Tel Aviv wurde gewonnen. Obwohl oder vielleicht auch gerade, weil die Ausgangsposition nicht die einfachste war. Denn wer scheinbar nichts zu verlieren hat, der kann nur gewinnen.

Das Team von den kanarischen Inseln ist das wohl ausgeglichenste des gesamten Wettbewerbs. Gleich sieben Akteure stehen im Schnitt über 20 Minuten auf dem Parkett – kein einziger jedoch über 25 Minuten. Die Scoringlast im Team von Head Coach Jaka Lakovic, der die letzten drei Spielzeiten für ratiopharm ulm an der Seitenlinie stand, verteilt sich ebenso gleichmäßig. Lediglich AJ Slaughter (12,5 PpS), der zusammen mit Teamkollege Aleksander Balcerowski die polnische Nationalmannschaft im Sommer sensationell ins EM-Halbfinale führte, und John Shurna (10,2) können einen zweistelligen Punkteschnitt vorweisen. Dahinter gibt es jedoch gleich sieben weitere Profis, die durchschnittlich mehr als sechs Zähler verbuchen.

Die Stärken des kanarischen Kollektivs lassen sich auch an weiteren Statistiken ablesen. So beeindruckt „Granca“ mit durchschnittlich 11,6 getroffenen Distanzwürfen pro Partie, Höchstwert im EuroCup. Ihre 20,4 Assists sind die zweitmeisten direkten Korbvorlagen im Wettbewerbsvergleich, 12,3 Offensivrebounds sind ebenso ein Topwert wie die nur 13,3 Ballverluste im Schnitt. Ebenso gehört zum Gesamtbild aber auch, dass die Veolia Towers mit Ausnahme der Ballverluste – dort stellen die Hamburger (17,6) das Schlusslicht – ihren Kontrahenten nicht überdurchschnittlich viel nachstehen. In puncto Offensivrebounds gehen die Hanseaten (13,1) sogar energischer zu Werke.

Jaka Lakovic stand bereits mit Ulm in Hamburg an der Seitenlinie. | Foto: Dennis Fischer

Die statistisch dennoch überlegen wirkende Mannschaft aus Gran Canaria ist zudem nicht unschlagbar. So musste das Lakovic-Team bereits aus Paris (81:89) und Ankara (81:88) ohne Wertungspunkte wieder die Heimreise antreten.

Raoul Korner: „Wir sind im Moment viel mit uns beschäftigt. Wir können uns schon aus diesem Grund nicht im Detail mit Gran Canaria beschäftigen. Die andere Sache ist, dass sie ein sehr umfangreiches Playbook haben. Die Zeit, sich auf alles einzustellen, haben wir nicht. Wir konzentrieren uns also auf die Elemente, die wir in den letzten Partien als Problemstellen ausgemacht haben. Was wir sehen werden, ist ein extrem ausgeglichenes Team und auf hohem Niveau sehr gut ausgebildete Spieler. Alle können das Spiel sehr gut lesen und schon kleine Fehler bestrafen.“

Kendale McCullum: „Gran Canaria ist ein sehr gutes Team – über die Spieler, den Coach und ihr System. Es wird eine Herausforderung für uns. Wir müssen alles in die Waagschale werfen. Wir müssen schnell und physisch spielen, gegenhalten, dann haben wir die Chance auf ein gutes Spiel. Die drei zentralen Dinge, auf die es für uns ankommt, sind Fokus, Disziplin und Härte. Wenn wir es schaffen, alles gleichzeitig einzubringen, dann sind wir ein schwer zu spielendes Team. Sollte aber eine Sache fehlen, dann sind wir bisher nicht in der Lage gewesen, unsere Leistung abzurufen. Das alles sind Aspekte, die wir selbst kontrollieren können.“