In Frankfurt muss nachgelegt werden

Nur vier Tage nach dem deutlichen Erfolg in Wroclaw sind die Veolia Towers am Sonntag (29.01.) bei den FRAPORT SKYLINERS wieder in der easyCredit BBL gefordert. Für eine echte Trendwende muss direkt nachgelegt werden. Tipoff ist um 15 Uhr.

Der deutliche Erfolg (64:100) in Wroclaw brachte für die Veolia Towers das zuletzt lang herbeigesehnte Erfolgserlebnis – und war dazu auch in der Höhe absolut verdient. Jetzt gilt es für die Mannschaft von Head Coach Benka Barloschky auch im nationalen Wettbewerb nachzulegen, am Sonntag (29.01.) bei den FRAPORT SKYLINERS. Doch weder der Blowout-Sieg auf europäischem Parkett noch die Tabellenplatzierung der Frankfurter (16.) sollte dazu verleiten, den Hamburgern eine Favoritenrolle zuzusprechen. Denn nach zuletzt drei Heimniederlagen in der easyCredit Basketball Bundesliga in Folge haben die auf Platz 13 rangierenden Hanseaten hinter Schlusslicht Bayreuth die längste Negativserie auf ihrem Konto. Um eine echte Trendwende einzuleiten und sich bis zur Nationalmannschaftspause Mitte Februar wieder in ruhigere Fahrwasser zu manövrieren – um an dieser Stelle an die U-Boot-Allegorie von Head Coach Barloschky anzuknüpfen –, braucht es auch im Kerngeschäft der easyCredit BBL wieder Erfolgserlebnisse.

Tipoff des Hinrunden-Abschlusses der Veolia Towers Hamburg in Frankfurt ist um 15 Uhr. Magenta Sport überträgt ab 14.45 Uhr live aus der Mainmetropole.

Len Schoormann weiß auch defensiv Akzente zu setzen. | Foto: Marvin Contessi

Nach einem überaus unglücklichen Start in die Spielzeit, mit sechs knappen Niederlagen, konnten sich die FRAPORT SKYLINERS erst Mitte Dezember gegen Ludwigsburg ihren ersten Saisonerfolg sichern. Dass die Frankfurter in den folgenden drei Wochen noch zwei weitere Siege – gegen den stark aufspielenden Aufsteiger Rostock und Überraschungsteam Göttingen – auf die Habenseite brachten, sorgte für einen spürbaren Aufwärtstrend. Der jedoch durch zwei deutliche Niederlagen zuletzt wieder ins Stocken geriet. Immerhin verließen die Skyliners vorübergehend die Abstiegsränge, die sie – nachdem die Ligazugehörigkeit im Sommer durch eine Wildcard gesichert wurde – im weiteren Verlauf der Saison gänzlich hinter sich lassen wollen.

In Vorbereitung auf die Partie am Sonntag hat Benka Barloschky seine Mannschaft vor allem auf das variable Spiel der Frankfurter eingestellt. Charakteristisch für den derzeitigen Stil von Head Coach Geert Hammink ist das vornehmlich positionslose Spiel. Der langwierigen Verletzung von Einaras Tubutis – mittlerweile ist der Litauer wieder einsatzfähig – und dem Wechsel von Martinas Geben in die ACB geschuldet, stand dem niederländischen Cheftrainer für fast zwei Monate mit Matt Haarms nur ein gestandener Big Man zur Verfügung. Entsprechend verteilt sich die Hauptlast auf die Schultern von gleich sieben Guards, keiner größer als 1,98 Meter. Wenig überraschend, dass Frankfurt derzeit das zweitschwächste Reboundingteam (32,1, 17.) der Liga stellt.

Gleich vier der angesprochenen Außenspieler erzielen einen zweistelligen Punkteschnitt. An der Seite von Lukas Wank (11,1 PpS), Joshua Obiesie (12,1) und Laurynas Beliauskas (14,7) hat sich Neuzugang Isaiah Washington (18,0) in seinen ersten drei Spielen direkt zum Topscorer aufgeschwungen. Urgestein Quantez Robertson (5,6) kommt in seiner 14. Saison für die Skyliners erstmalig überwiegend von der Bank – steht trotz seiner 38 Jahre aber immer noch über 23 Minuten pro Partie auf dem Parkett. Ergänzt wird das vielseitige Guard-Septett von J.J. Frazier (9,7), dem besten Vorlagengeber im Team (3,4 ApS) und Marcus Lewis (9,3) – hinter Robertson zweitbester Balldieb.

Zudem ist Len Schoormann auch ein gern gesehener und gehörter Gast am Mikrofon von Magenta Sport. | Foto: Dennis Fischer

Benka Barloschky: „Wir versuchen jetzt nicht unbedingt bewusst langsamer zu spielen. Woran wir aber natürlich arbeiten, ist, die Fehlerquote herunterzuschrauben. Das bedeutet hier und da auch mal auf die Bremse zu treten. Ich hoffe, dass bei den Jungs am Mittwoch durchgedrungen ist, dass, wenn wir im Moment bleiben und auf das Spiel konzentrieren, wir dann guten Basketball spielen. Wenn wir uns Sorgen um die Zukunft oder die Vergangenheit machen, auf die Tabelle schauen, dann hindert es uns eher daran. Das Resultat waren weniger Turnover und besseres Rebounding. Wir müssen nichts Besonderes machen, sondern uns einfach an den Plan halten. Wenn wir Dinge im Spiel machen, die wir nie trainiert haben, dann ist das Risiko sehr groß, dass es in die Hose geht.“

Len Schoormann: „Der Sieg unter der Woche hat sich wirklich gut angefühlt, da ist schon eine Last von uns abgefallen. Ich würde aber gar nicht sagen, dass sich grundlegend viel bei uns geändert hat. Wir lassen den Ball wieder mehr laufen, haben mehr zu dem Teambasketball vom Anfang zurückgefunden. Da wollen wir weitermachen, damit sich jeder mit dem Ball wohlfühlt. Persönlich freue ich mich sehr auf die Rückkehr nach Frankfurt. Das Spiel an sich ist jetzt nicht das Besondere – aber eine Partie, die wir gewinnen müssen. Das wirklich Schöne daran ist, ich werde meine Familie und Freunde wiedersehen – sie werden auch in der Halle sein und uns unterstützen. Mit Frankfurt verbinde ich Heimat, viel Trubel, Lebendigkeit und vor allem aber Familie und Freunde.“