Benedikt Turudic mit viel Emotionen beim Einlauf

In der Festung Inselpark gegen Heidelberg

Am Samstag (05.04.) empfangen die Veolia Towers die MLP Academics Heidelberg – das Überraschungsteam der diesjährigen easyCredit BBL-Saison. Die Heidelberger rangieren derzeit auf Platz vier, konnten bereits zwei Duelle in der Saison für sich entscheiden. Tipoff ist um 20 Uhr – es gibt noch wenige Stehplätze. Dyn überträgt ab 19.45 Uhr live.

Für das letzte Jahr vor ihrem 60-jährigen Jubiläum hat sich die easyCredit Basketball Bundesliga ein Novum aufgespart – eine Hauptrunde, die an Überraschungen und Spannung nicht zu überbieten ist. Seit dem Jahreswechsel herrscht ein erbitterter Kampf um die Plätze, die zur Teilnahme an der Postseason berechtigen. Die Veolia Towers, Tabellenelfter, derzeit eines von fünf Teams mit einem ausgeglichenen Record (12:12), rangieren mitten in diesem Spannungsfeld. Den Blick auf die Tabelle lassen die Hamburger teamintern allerdings bewusst aus. Benka Barloschky hat seine Mannschaft sinnbildlich in ein U-Boot verfrachtet, der Auftauchbefehl wird erst mit Abschluss der Hauptrunde erteilt. Was jedoch keinesfalls heißen soll, dass sich die Hamburger vor ihren kommenden Aufgaben, darunter auch das Duell mit den MLP Academics Heidelberg am Samstag (05.04.), verstecken werden. In den bisherigen zwei Aufeinandertreffen dieser Saison, in Pokal und Liga, konnten sich die Neckarstädter jeweils knapp durchsetzen. Mit den eigenen Fans im Rücken, die die Towers zuletzt zu einer Serie von fünf Heimsiegen gepusht haben, soll im dritten Anlauf ein anderer Spielausgang her.

Spielbeginn ist um 20 Uhr. Die Partie ist nahezu ausverkauft – im Online-Ticketshop unter tickets.hamburgtowers.de gibt es ab 8 Euro die letzten Stehplätze. Ebenfalls live – und auch on demand – gibt’s das Spiel bei Dyn. Die Übertragung startet um 19.45 Uhr, kommentiert von Stefan Koch.

Hamburgs Jaizec Lottie beim Pass bedrängt von drei Heidelbergern
Trotz 25 Punkten von Jaizec Lottie waren die Veolia Towers zum Saisonauftakt im Pokal unterlegen. | Foto: Lukas Adler

Benka Barloschky: „Ich habe großen Respekt vor Heidelberg und Danny als Coach. Sie spielen eine sehr, sehr gute Saison und sind unglaublich stabil in ihrer Performance. Dabei haben sie eine klare Handschrift und Identität. Wenn man das so klar erkennen kann, dann ist das auch immer ein Gütesiegel für einen Trainer. Heidelberg verteidigt unglaublich stark, davor habe ich am meisten Respekt. Ihre Athletik, die sie zweifelsfrei haben, bekommen sie sehr gut aufs Parkett. Sie sind physisch, aggressiv und produzieren damit Steals und Blocks, also Dinge, die den Spielfluss stören.“

Wie Phoenix aus der Asche

In der vergangenen Spielzeit schrammten die MLP Academics Heidelberg hauchdünn am Abstieg vorbei. Erst mit einem Sieg gegen Tübingen am letzten Spieltag verhinderte der Klub aus der Universitätsstadt den Fall in die Zweitklassigkeit. Die Raubkatzen dagegen mussten nur ein Jahr nach dem Aufstieg wieder ins Unterhaus zurück. Dem Abstieg folgte ein Abgang in Scharen: Denn sowohl Head Coach Danny Jansson, Co-Trainer Carlo Finetti als auch die beiden Leistungsträger Mateo Seric (8,3 PpS) und Erol Ersek (6,0) verließen die Tigers, um unisono in Heidelberg anzuheuern. Der Däne Bakary Dibba (10,6), der von 2021 an für zwei Jahre bereits zum Tübinger-Aufgebot vom Finnen Jansson zählte, rundete die Wiedervereinigung an neuer Wirkungsstätte ab.

Heidelbergs Ryan Mikesell jubelt vor eigenen Fans
Etwas unscheinbar, dafür extrem gefährlich – Heidelbergs Topscorer Ryan Mikesell. | Foto: Lukas Adler

Und dort läuft es für das Quintett deutlich besser. Als größte Positiv-Überraschung in dieser Spielzeit haben sich die Academics in der Spitzengruppe festgesetzt. Zu Wochenbeginn folgte gegen das strauchelnde Schwergewicht aus Berlin der dritte Sieg in Serie. Anführer des momentanen Tabellenvierten ist der US-Amerikaner Ryan Miksell (14,9). Der Forward brillierte auch in den beiden bisherigen direkten Aufeinandertreffen dieser Saison als bester Punktesammler seines Teams. Nahezu perfekt ergänzt werden die Qualitäten des Topscorers von seinen zwei auffallend athletischen Landsmännern Damariae Horne (14,4) und Michael Weathers (11,1).

Aufstellung ohne Überraschung

Dank einer sehr kurzen Rotation sind die Rollen im Team sehr klar verteilt. Mit Osun Osunniyi (6,9) steht lediglich ein klassischer Big Man in den Reihen der Heidelberger. Als beweglicher Blocksteller und bester Rebounder hat er sich als dritteffektivster Akteur etabliert. Back-Up Marcel Keßen bringt mit 2,07 Meter zwar Größe mit, streut mit Vorliebe aber auch immer mal einen Abschluss von der Dreierlinie ein. Dabei ist der Distanzwurf alles andere als das Mittel der Wahl der Academics. Kein Team in der easyCredit BBL verzeichnet weniger Versuche von jenseits der 6,75-Meter-Linie (23,7 3er pro Spiel) als die Jansson-Truppe.