„Ich bin nicht nur ein junger Spieler“

2021 spielte Zsombor Maronka bereits gegen die Veolia Towers. In Hamburg möchte der 22-Jährige sich jetzt beweisen.

Trotz deines jungen Alters hast du einiges erlebt. Was für Erfahrungen konntest du schon sammeln?
Was ich die letzten Jahre gelernt habe, ist das Erfahrung wirklich einen Unterschied macht. Ein Profispieler zu sein ist offensichtlich anders, als in der Jugend zu spielen. Der Profibereich ist viel körperlicher. Da macht Erfahrung sich dann deutlich bemerkbar. Als junger Spieler bist du vielleicht schneller oder stärker als mancher Veteran, aber die erfahreneren Spieler sind dir trotzdem überlegen. Die haben dann Tricks drauf, die du noch nie gesehen hast.

In welchen Ländern hast du schon gelebt?
Ich habe sieben Jahre lang in Spanien gelebt und dort für Joventut Badalona sowie CB Prat gespielt. Mein letzter Halt vor Hamburg war dann Klaipeda in Litauen. Ursprünglich komme ich aber aus Ungarn. Dort bin ich geboren und bis zu meinem 13. Lebensjahr aufgewachsen.

Du bist mit dreizehn nach Spanien gezogen. War das schwer für dich?
Ehrlich gesagt war es gar nicht so schwierig für mich. Wenn man noch so jung ist, lebt man mehr im Moment. Es sind so viele neue Dinge auf mich eingeprasselt, dass ich nicht wirklich realisieren konnte, dass ich nun in einem fremden Land lebe. Ich habe einfach gelebt. Meine Familie und Freunde zurückzulassen war die einzige Schwierigkeit. Am Anfang hatte ich viel Heimweh. Bardalona ist aber eine schöne Stadt, mit einem tollen Verein und mit netten Leuten. Ich wurde dort gut Willkommen geheißen und es war sehr familiär.  Dadurch war die ganze Situation deutlich einfacher.

Warum hast du dich damals für diesen Schritt entschieden?
Wenn du noch so jung bist, dann entscheidest du so etwas nicht wirklich allein. Die Entscheidung habe ich damals also mit meiner Familie zusammen getroffen. Offensichtlich liebe ich Basketball, deshalb war das für mich dann einfach selbstverständlich. Aber mich so jung gehen zu lassen, war für meine Familie schwierig. Vor allem für meine Eltern. Mein Bruder und ich sind beide im selben Jahr ausgezogen. Das war das erste Mal, dass meine Eltern ohne Kinder gelebt haben. Am Ende war es vermutlich für die beiden schwieriger als für mich.

2021 hast du im EuroCup schon einmal gegen die Veolia Towers gespielt. Was für Erinnerungen hast du an das Spiel?
Wenn ich mich recht erinnere, habe ich in dem Spiel meine ersten EuroCup Punkte gemacht. Damals war so viel los. Das war mein erstes Jahr mit der Profimannschaft. Das Spiel war aber eine tolle Erfahrung. Die Welt ist klein – was ein lustiger Zufall, dass ich da noch gegen die Towers gespielt habe und nun mit ihnen spiele.

Seit diesem Spiel warst du immer wieder mit Head Coach Benka Barloschky in Kontakt. Wie kam die Entscheidung, bei den Towers zu spielen, zustande?
Gerade weil Benka und ich immer wieder Kontakt hatten, war die Entscheidung einfach. Benka wollte mich schon lange nach Hamburg holen und hat mir nun die Chance gegeben. In Hamburg gibt es die Möglichkeit viel zu spielen. Genau danach habe ich gesucht. So kam die Entscheidung dann zustande.

Du bist einer unserer jüngsten Spieler. Welche persönlichen Ziele hast du für die kommende Saison?
Mein Ziel ist es, einer der am härtesten arbeitenden Jungs zu sein. So viel ist sicher. Ich möchte mich vor den älteren Spielern beweisen und zeigen, dass ich nicht nur ein junger Spieler bin.  Ich habe schon in ein paar professionellen Ligen gespielt. Deshalb weiß ich, dass ich meinen Teil beitragen muss. Ich möchte immer viel Energie in die Mannschaft bringen, ehrgeizig sein und das Training vorantreiben. Wenn es in den Spielen mal vom Energielevel her schwierig ist, möchte ich frisch und offen sein. 

Worauf freust du dich kommende Saison?
Die BBL ist eine Liga, die ich unbedingt kennenlernen wollte. Deshalb freue ich mich darauf sehr. Und dann freue ich mich darauf, die anderen Jungs kennenzulernen. Ich glaube, dass wir ein tolles Team haben. Jetzt müssen wir uns nur noch kennenlernen und herausfinden, wie wir Spielsituation am besten gemeinsam angehen.